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  Tagebuch
 

Wir führen unser Tagebuch der Einfachheit halber auf Facebook weiter.
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22.09.13

Manchmal geht es bei uns schon verdammt eng zu - Altsetter Charly muss sich seine Kudde mit dem Junggemüse Gandhi und Mirek teilen. Kann bitteschön mal jemand den Tierschutz informieren?! Zustände sind das....



18.09.13

In der vergangenen Nacht musste ich Abschied von meinem Schwanenkind nehmen - ein endgültiger und unumkehrbarer Abschied. Unser schwarzer Schwan war ein ganz besonderes Mädel, so besonders, wie man als Hund nur sein kann. Ich weiß noch, wie ich sie am 15.01.2012 in Moineville in Frankreich abgeholt habe - an diesem Tag hat sie mich begrüßt, wie mich noch nie ein Hund begrüßt hat. Sie hat mir noch im Tierheim ein altes Baguette gebracht. Das war ein guter Tag für uns beide. Am Abend lagen wir gemeinsam auf der Couch und fortan schlief das Schwänchen so ziemlich jede Nacht in meinen Kniekehlen tief und fest. Unvergessen bleibt jene Szene in unserem Leben, in der der Schwan der Kragen geplatzt ist. Damals war die Hermine, die kleine Epagneul Breton Hündin, neu zu uns gekommen. Hermine meinte, sie müsse die Weltherrschaft an sich reißen und dementsprechend hat sie in den ersten Tagen die anderen Hunde hier behandelt. Oft mussten wir korrigierend eingreifen. Die Schwan war immer freundlich und sehr langmütig, aber irgendwann reichte es ihr einfach und als sie von den Flegeleien der Hermine die Nase voll hatte, hat sie sie genommen und in die Ritze zwischen Couch und Wand gestopft. Es schauten nur noch die Pfoten und Hermines Kopf heraus. Ab dem Tag war so ziemlich Ruhe. Die Diagnose des hochagressiven Krebs hat mich im Mai diesen Jahres tief getroffen. Swann wusste nichts davon, sie lebte einfach ihr Leben. Und das war gut so. Wir haben es geschafft, entgegen aller Vorraussagen der Tierärzte dem Tumor noch dreieinhalb Monate abzuringen - und in diesen Monaten haben wir gemeinsam jeden Tag so gelebt, als ob es der letzte wäre. Wir haben viele Ausflüge gemacht, von denen das Schwänchen besonders die Badeausflüge an die Donau liebte - kein Wunder bei diesem Namen. An jenen Tagen haben wir sie kaum noch aus dem Wasser heraus bekommen.



Heute Nacht hat der Krebs gesiegt. Die letzte Ehre, die ich meinem geliebten Schwanenkind noch erweisen konnte war, bis zum letzten Augenblick noch bei ihr zu sein und sie in meinen Armen zu halten. Morgen werden wir unsere letzte gemeinsame Fahrt machen - auf den Tierfriedhof Gleißenbach.

17.09.13

Gestern Vormittag mussten wir unsere Schwan in die Tierklinik bringen - die Magenschleimhautentzündung ist keine, sondern eine akute Pankreatitis. Jetzt kriegt sie Infusionen und muss erstmal da bleiben. Ich bin hochgradig besorgt, weil unser Mädel einfach alles mitnimmt, was es so gibt und aufgrund der Krebserkrankung eh gesundheitlich nicht stabil ist. Ich hatte eine sehr unruhige Nacht und habe das Telefon mit Argusaugen beobachtet...



13.09.13

Gute Besserung Nerina!



08.09.13

Wir begrüßen herzlich in der Setterburg: Milan, ein steinalter roter Ire, hört nix, sieht wenig, ist zerzaust und klapperdürr und hat deutliche Rücken- und Hüftprobleme. Milan stammt aus den Straßen des weit entfernten Sofias. Herzlichen Dank an die bulgarischen Tierschutzkollegen, dass sie sich um den Buben gekümmert haben.



Manchmal erfährt man in paar Stunden des Zusammenlebens mehr vom Leben eines Hundes, als eigentlich gut für einen ist. Milan hat einen seltsam verschobenen Unterkiefer und eine ebensolche Hüfte. Das könnten alte Brüche sein - bei dem Kiefer bin ich mir sogar sehr sicher. Wir werden das tierärztlich abklären lassen. Schon fast verzweifelt sucht er die Nähe des Menschen und steht vor einem, wedelt verhalten mit dem Schwanz. Streichelt man ihn dann, geht er sofort in Deckung und erschrickt sich fürchterlich. Er wird seine Erfahrungen gemacht haben. Aber er zieht fröhlich durch die Welt - und auch den Appetit hat er sich nicht verderben lassen im Leben. Ganz ehrlich: Ich bin sehr froh, dass er endlich da ist!

07.09.13

Sie sind die stillen Seelen der Setterburg - die Setter, über die man wenig liest, weil sie eigentlich immer brav sind und nie etwas anstellen. Die, die mit wenig zufrieden sind - unsere alten Buben. Wie der alte Charly, der im Dezember seinen 14. Geburtstag feiert. Aus dem ungarischen Györ ist er vor gut 1,5 Jahren zu uns gekommen, blind, klapperdürr und heruntergewirtschaftet. Seitdem macht er einfach eines: Sein Leben leben, auch wenn er uns gesundheitlich immer einmal wieder große Sorgen bereitet. Er braucht nicht viel im Leben und fordert auch nichts ein und deshalb versuche ich, immer, wenn ich an ihm vorbeigehe, ihn zu knuddeln oder ihm einen dicken Kuss auf seine entzückende Nase zu drücken.



Charly grüßt also die Leisen unter euch mit diesem - wie ich finde - hübschen Foto, was ich von ihm geschossen habe und wünscht ein entspanntes Wochenende mit euren Hunden!

22.08.13

Alte Setter haben es generell nicht leicht - noch schwerer wird es allerdings, wenn Bassetprinzessinnen in einen Männerhaushalt einziehen. Obwohl in English Setter Bub Sais Impfpass steht "Setter Macho" (was es auch so ziemlich trifft), musste er sein dickes heißgeliebtes Liegekissen räumen. Darauf thront ab jetzt nämlich die Piroska  - für ihn blieb lediglich die kleine zusammengeknüllte Decke. Piri hatte ihren ersten Tierarzttermin - jetzt geht es erstmal daran die entzündeten Ohren, Augen und die Haut zu behandeln ...



21.08.13

Und auch vom ersten Quotenhütehund der Setterburg, Cao Hündin Luka, gibt es positive Nachrichten. Nach einigem hin und her passt endlich der Medispiegel der Epilepsiemedis. Frau Dr. B-S möchte das jetzt erstmal so lassen und hat den nächsten Bluttest für Anfang Oktober angesetzt. Vorher will sie die Luka nicht mehr sehen ! Ach ja - so ganz nebenbei hat sich die Inkontinenz von Luka, was ja der Abgabegrund war, auch erledigt. Die Luka ist jetzt dicht!



18.08.13

Am Wochenende war viel los in der Setterburg - die kleine Piroska ist in ihre Pflegestelle in die Nähe von München gezogen. Sandra hat sich erstmal ein paar Tage frei genommen und dann muss Piri arbeiten gehen - und zwar in die Bayerischen Staatsforsten. Ein waschechter Försterinnenhund  - und ein bissl muss man sich sein Futter und die Tierarztkosten ja auch verdienen ....



Und auch unsere kleine Pointermixhündin Nerina ist in ihrer Pflegestelle bei Alice in Niedersachsen angekommen. Für mich persönlich ist das immer und immer wieder erstaunlich: Das wird ein kleines Mädel in einem italienischen Tierheim geboren, wächst dort auf, ist umgegeben von Lärm, Stress und Gittern und sieht so gar nichts von der Welt. Endlich nach 8 langen Jahren schafft sie es da raus, verbringt einige Wochen bei Fani in der Toskana, die sie wieder auf die Beine stellt, um dann endlich die lange Reise zu Alice anzutreten. Und was macht sie da? Richtig: Es sich erst einmal im Bett bequem. Und recht hat sie! Von dieser Einstellung könnte sich noch so mancher Mensch eine dicke Scheibe abschneiden.
Jetzt muss Nerina erstmal zum Tierarzt - zum einen muss noch einmal der Stand der Leishmaniose überprüft werden, zum anderen hat sie einen Bänderschaden im Knie ...



17.08.13

Wir begrüßen herzlich in der Setterburg Ibolya - eine kleine uralte dicke schwarze Mischlingshündin mit krummen Beinen, die sich sofort an jeden Menschen dieser Welt hinpappt und ihm auf Schritt und Tritt folgt und ihn ja nie mehr im Leben aus den Augen lassen will. Da reicht schon ein kleines freundliches Wort, um Ibolyas Herz für immer zu gewinnen. Und sie hat eine gespaltene Nase - irgendwann muss es einmal einen Unfall in ihrem Leben gegeben haben. Leider ist das Mädel nicht gesund - sie hat das Cushing Syndrom. Herzlichen Dank an unsere ungarischen Kooperationspartner vom Futrinka Projekt, dass sie das kleine und chancenlose Mädel aus dem Illatos geholt haben - ganz speziell an Dóri, ihre Pflegemama.



14.08.13

Also rein charakterlich gesehen ist der mit den langen weißen Haaren der Basset und der mit den kurzen Haaren und den langen Schlappohren der Setter - Mirek ist störrisch, dickköpfig und er macht sowieso nur was er will; Gandhi ist zart und feinfühlig und entsetzlich sensibel. Beide sind wohl doch im falschen Körper geboren. Heute Morgen aber waren sich die Buben absolut einig, denn eine größenwahnsinnige und deutlich felizid-gefährdete Katze kreutzte unseren Weg. Sie setzte sich hin, putzte sich demonstrativ wenige Meter vor uns und war entsetzlich langsam. Langsam war sie aber nur bis zum dem Zeitpunkt, als es Gandhi den Schalter rausgehauen hat und er scheppernd - dröhnend sein langgezogenes Bassetgeläut erklingen ließ, in das Mirek mit seiner deutlich feminineren Stimme einfiel. Dann wurde die Kleine verdammt schnell. Ich schwöre, ich habe herausgehört "Die Hermine braucht ein Rheumafell, die Hermine braucht ein Rheumafell, die Hermine braucht ein Rheumafell" - dieses Ansinnen haben ich und die Leinen den beiden gründlich versaut ... ich schätze, die Nachbarn waren danach ebenfalls alle munter!



10.08.13

Gestern Abend ist ein langes Hundeleben zuende gegangen, ein Hundeleben, das in den meisten Jahren unerfreulich war. Bis der alte Ricky seinen Weg zu uns gefunden hat. Auch bei uns war er eigentlich nicht geplant, aber doch Willkommen - egal, was er gemacht oder wie er sich benommen hat, wir haben ihn von ganzem Herzen geliebt. Und das war gut so. Gestern Abend war der letzte Dienst, den ich ihm noch erweisen konnte, dass ich seinen Kopf gehalten habe. Er ist friedvoll und würdig gegangen, mitten im Kreise seiner Lieben. Heute Morgen haben wir ihn auf den Tierfriedhof Gleißenbach begraben, da, wo alle meine Setter und ein alter Basset liegen.



Ich weiß, dass viele Menschen immer und immer wieder an den alten Ricky gedacht haben. Und so danke ich seinen 3 Patentanten, die geholfen haben, seine Rechnungen zu bezahlen und seinen unzähligen Paketpaten, die den alten Freund immer und immer wieder mit seinen geliebten Möhrengläsern versorgt haben. Ihr alle habt geholfen, dass ein alter Setter doch noch seinen Frieden mit dieser Welt machen konnte. Danke!

09.08.13

5 Uhr - ich werde wach. Schlagartig realisiere ich, dass irgendetwas nicht stimmt. Nicht mit den Hunden, nein mit mir! Ich kriege keine Luft mehr ... verzweifelt ringe ich nach Atem. Zwecklos ... meine Nase befindet sich in einem riesigen Bassetfang, der mir mit den Reißzähnen die Nasenflügel zusammen drückt. "Bassets!" murmele ich beim Aufstehen, um mich für den ersten Spaziergang des Tages fertig zu machen. Warum muss ich ausgerechnet den einzigen Basset dieser Welt erwischen, der ein Frühaufsteher ist?!



08.08.13

Die Bloodhound Gang schleicht sich an ... und dann ...



... Heidewitzka! Die alte Schwan kann's einfach nicht lassen und ist bei einfach jedem Spiel dabei!



07.08.13

Wenn man sich überlegt, dass Ricky und Gandhi mal gute 13 Jahre Altersunterschied trennen, dann ist es doch immer wieder schön zu erleben, dass das Zusammenleben zwischen ganz alt und jung halt doch harmonisch funktioniert.



04.08.13

Gaumenkitzel und Trennkost

Der Ricky - mittlerweile 16 Jahre und 7 Monate alt - ist wirklich recht eigen geworden mit dem Futter und wir müssen uns hier immer mal wieder etwas Neues einfallen lassen. Nun sind wir ihm darauf gekommen, dass er Möhrchen streng getrennt von der Reis-Wild-Pampe gereicht bekommen möchte. Soweit sogut ... die Möhrchen allerdings frisst er nicht alleine und schon gar nicht aus der Schüssel oder dem Glas - nein, die müssen nämlich seit dieser Woche aus einer Spritze ins Maul katapultiert werden. Wenn ich die Spritze hole, dann fängt Seine Rickylichkeit bereits das Hippeln an und wird ganz aufgeregt. Anschließend beißt er in die Spritze und lässt sich mit einem vergnügten Schmatzen die Möhren ins Maul schießen. Wahrscheinlich, weil das schön kitzelt. Gaumenkitzel halt ... ganz wichtig ist die anschließende Kinnmassage, ohne die schläft Ricky nicht ein.



Außerdem neigt er dazu, uns seit der großen Hitze verstärkt zu terrorisieren und zwar nachts! Ricky hat seinen kompletten Tag-Nacht-Rhythmus verschoben, bei der Hitze kann Hund schließlich schlecht spazieren gehen. Also heult er uns des nachts aus dem Bett - und Ricky kann heulen wie ein Wolf mit der Lautstärke einer Sirene, damit wir mit ihm im Garten spazieren gehen. Ich bete immer innerlich, dass mich keiner der Nachbarn sieht, wenn ich gegen 2 oder 3 Uhr mit Ricky durch den Garten schlappe, natürlich stilecht im rosa Nachthemd, Gummischlappen an den Füßen und der Hirnlampe auf der Stirn. Nachdem er mich vorige Nacht zum viertenmal aus dem Bett innerhalb von zwei Stunden geschmissen hat, konnte ich es mir dann doch nicht mehr verkneifen, ihn anzumotzen: "Ricky, sapperlot nochamoi, du weißt schon, dass Schlafentzug als Foltermethode unter die Verletzung der Menschenrechte nach der Genfer Konvention fällt." Da mein italienisch aber grottenschlecht ist, hat er es wohl nicht verstanden ...

PS: Liebe NSA, lieber Mr. Obama - sollten alle eure Computer bei den Wörtern "Schießen" und "Terrorisieren" gerade Alarm, Alarm! gebrüllt haben, dann weise ich vorsorglich darauf hin, dass es sich bei Seiner Rickylichkeit mitnichten um das Mitglied irgendeines Terrornetzwerkes handelt, sondern um einen etwas tüdeligen alten English Setter. Allerdings wäre er prima geeignet, eure Agenten in Sachen Belastungsfähigkeit vor allem unter Schlafmangel zu testen. Gegen eine kleine Spende, würden wir es uns prinzipiell überlegen, uns als Testcamp zur Verfügung zu stellen ... obwohl, hm, ob das nicht schon wieder unters Tierschutzgesetz wegen Tierversuchen fällt?!

29.07.13

Ricky's Hitzetipp:

Neben einer gepflegten Siesta auf kühlen Fliesen, viel Wasser trinken und ab und zu ein nasses Handtuch auf den Leib, bitte auch an die angemessene Kopfbedeckung denken!



28.07.13

Ich habe immer gesagt, dass es uns schon noch gelingen wird, den Basset aus dem Gandhi heraus zu kitzeln - für einen solchen ist der nämlich viel zu ruhig und vor allem zu brav:

Bourbons und Charlys Augen müssen regelmäßig gespült und mit Tropfen versorgt werden, Bourbon weil er keine Tränendrüsen hat und Charly aufgrund der Glaukome, die die Augen ständig ein wenig reizen. Dafür haben wir einen recht strengen Tagesplan. Bei Charly schaute mir Gandhi ja noch aufmerksam zu - dann gings zu Bourbon. Die Batterie an kleinen Flaschen und Spüllösungen habe ich neben mich gelegt. Spülen fertig, jetzt noch die Tropfen - ich greife neben mich und habe angefangen, an meinem Verstand zu zweifeln. "Nanu, wo ist denn das Oculotect?" mumelte ich. Basset Gandhi saß hinter mir und schaute mich mit großen Augen an. Dabei setzte er diesen typischen Bassetblick "Ich war's nicht, ehrlich!" auf .... ich: "Sagmal, kann es sein, dass du das Oculotect genommen hast" - "Nay!" kam es mir im Brustton der Überzeugung und im allerreinsten Irisch entgegen. "Hm, Du - ich glaub Dir das fei net....". Ich fingerte also in dem riesigen Bassetmaul herum und richtig - hinter den hinteren Molaren fand ich die Plastikflasche, umgeben vom allerfeinsten Bassetschlonz. Die ist dann gleich mal in den Müll gewandert.

Der Mirek dagegen, obwohl im Körper eines English Setters geboren, der ist ein wahrer Basset! Aus voller Überzeugung hat er irgendwann die Rassezugehörigkeit gewechselt. Der hat nur Unsinn im Kopf .... Morgenspaziergang, weil ich mit den Hunden alleine bin, teile ich die Meute auf in zwei Gruppen. Eine Gruppe: Mirek, die Schwan und Gandhi. Die Schwan ist, sagen wir mal, wenig wählerisch mit ihren Toilettenplätzen - die Kacke landet fast grundsätzlich mitten auf der Straße und ich räume sie natürlich weg. So auch an diesem Tag. Ich fingere die Tüte aus der Hose, beuge mich zu dem "duftenden" Haufen - in dem Augenblick zieht der Mirek an und ich lande mit dem Knie mitten in der .... nun ja ... kurze Zeit später drehte eine einsame Hose ihre Runden in der Waschmaschine und ich stand unter der Dusche. Ich schwöre: Mirek und Gandhi hatten beide ein breites Grinsen im Gesicht .... Saubande!

Die beiden Buben machen in letzter Zeit alles gemeinsam - und bei der Hitze suchen sie sich auch gemeinsam den schattigsten Platz im Garten aus. Ich habe die schwache Ahnung, dass der Mirek etwas Grundsätzliches mit dem Verhalten von Gandhi zu tun hat. Die beiden hecken was Größeres aus!



27.07.13

Es passiert selten, aber ab und zu passiert es doch - die Hunde der Setterburg sind zu lange alleine. Dann kommt Michaela (Lukas Pflegemama) und sittet ein paar Stunden. Als ich gestern am späten Nachmittag nach Hause gekommen bin, war der Ricky gebürstet, Augentropfen verabreicht und die Hundenäpfe gespült. Danke!



Michaela hat immer viel Spaß beim Hundesitten und viel zu berichten. Etwa, dass die alte Hermine ein toller Wachhund ist und ihre Ankunft mit allen Vieren in der Luft tief schnarchend verpennt hat. Und der Ricky ein ganz besonderer alter Hund ist, der einfach viel Freude bereitet, weil er so ist wie er ist ... dem alten Ricky gings leider die letzten Tage nicht so gut. Die alten Knochen forderten ihren Tribut. Heute dagegen ist er richtig gut drauf - und tappert wieder lange durch den Garten. Ich glaube, die Michaela hat ihm gut getan .

24.07.13

Bassets sind große Anhänger des Dolce Vita - Basset Gandhi topt das Ganze allerdings noch. Er ist der erste unserer Bassets, der das Liegen auf Gartenstühlen für sich entdeckt hat. Auch wenn er sich dafür fürchterlich klein zusammenrollen muss ... der Trend geht definitiv zu größeren Gartenmöbeln.



Während Gandhi seinem Dolce Vita in dem Gartenstuhl frönt, gibt es da noch die andere Seite, die dunklere, die, die mir immer wieder massive Bauchschmerzen bereitet. Die Seite der Puppy Mills, in denen Hündinnen gnadenlos ausgebeutet werden und einen Wurf nach dem anderen produzieren müssen. Ich weiß wie diese Hündinnen aussehen, denn ich habe sie zu oft gesehen. Schatten ihrer selbst, die nichts im Leben hatten. Während ihre Welpen, viel zu früh von den Müttern getrennt quer durch Europa gekarrt werden, weil der Wunsch des Konsumenten nach möglichst billiger Ware erfüllt werden muss. Ich möchte dann immer schreien, die Menschen mögen doch endlich aufwachen und verdammt noch einmal nicht noch mehr Leid und Elend in diese Welt setzen. Aber das interessiert diese Abnehmer nicht - und genau die sitzen im Westen, also auch in Deutschland. Und immer wieder geht mir die einfache ökonomische Regel durch den Kopf: Wo kein Markt, da kein Produzent. Es ist der ewige Kampf gegen Windmühlen. Sind die Hündinnen alt, landen sie in Ungarn oft in einer Abdeckerei - die Vermehrer nehmen nicht einmal den letzten Gang zum Tierarzt auf sich. Sie werden weggeworfen wie Müll ....

.... wir wissen nicht, ob dieses alte Basset Hound Mädel aus einer Puppy Mill stammt, aber vieles spricht dafür und auch sie ist in einer ungarischen Abdeckerei gelandet. Die Ohren stehen vor Eiter und Dreck, die Augen sind entzündet und die Pfoten auch. Jahrelanges Stehen im eigenen Urin und den eigenen Exkrementen verursacht so etwas - der ideale Nährboden für Milben. Sie ist unter- und mangelernährt, das Fell wirkt wie von Motten zerfressen. Und das Gesäuge spricht Bände - ihr letzter Wurf ist noch gar nicht so lange her. Ich frage mich immer, wie pervers und geldgeil man eigentlich sein muss, damit man eine ungefähr 10 Jahre alte Basset Hündin noch einmal belegen lässt.

Nun, der Leidensweg dieses alten Mädels ist zu Ende. Sie befindet sich gerade auf dem Weg zu unserem ungarischen Kooperationspartner, dem Futrinka Utca Projekt, die sich um eine adäquate Grundversorgung kümmern werden. Und wir sagen Herzlich Willkommen in der Setterburg: Piroska Hilton!



23.07.13

Steinaltsetterburgpatenhund Rubio ist nun wirklich schon sehr alt - und fällt leider beim Umdrehen immer mal wieder aus der Kudde. Also hat sich heute Papa Andy hingestellt und die neue Kuddenkiste mit alter-und-tüddeliger-Setter-Rausfallschutz gezimmert. Probeliegen taugt, sagt der Rubio. Und wenn der Andy Pech hat, gehen wir mit dem Ding in Serie - natürlich auf Spendenbasis für die Setterburg.



22.07.13

Da es gerade für die alten Hunde zur Zeit fürchterlich heiß ist, machen wir jeden Abend einen Donauausflug. Diesmal habe ich die Digicam mitgenommen - und das war schon etwas abenteuerlich, mit der Schleppleine vom Mirek in der einen Hand und der Kamera in der anderen mitten in der Donau zu stehen. Hier kommen ein paar Bilder von Samstag....











24.06.13

Der alte Ricky (der in wenigen Tagen seinen 16,5ten Geburtstag feiert und aufgrund seines Migrationshintergrundes und Schwerhörigkeit nur äußerst dürftige Deutschkenntnisse besitzt), ist ja nun wirklich ein wenig tüdelig und verwechselt schon mal das eine oder andere. Heute Morgen hat er beim Schmusen leider meine Finger mit einer Wurscht verwechselt. Und weil ich schon der Meinung bin, dass es eine Kennzeichnungspflicht für ultragefährliche Hunde geben sollte (egal wieviele Zähne sie noch im Fang haben), muss er ab jetzt dieses Halstuch tragen, damit sofort jeder Bescheid weiß! Basta!



22.06.13

Das Setterburg-Außenstelle-Tütschengereuth-Rudel schickt schöne Grüße: Lilli, Susy, Sheela und Basset Argo (von links nach rechts).



Susy hatte gestern ihren großen Tierarztcheckup. Blut wurde genommen, alles untersucht. Susy ist ein altes Mädel, das eine wahrlich lange Geschichte haben muss. Mehrere alte verheilte Brüche im Brustkorb, Arthrosen, ein hängendes Gesäuge und extreme Unterwürfigkeit vor Männern zeugen davon. Es wurde wirklich Zeit, dass ihr neues glückliches Leben begann ...

10.06.13

Soderle, da sind wir wieder ... nach 5 Tagen Dauerregen und dem damit verbunden Chaos allerorten. Ich weiß nicht, wieviele junge Wildtiere hier bei den großen Überflutungen auf den Abenswiesen ertrunken oder aufgrund des sintflutartigen Regens erfroren sind, aber es müssen viele sein. Die Ricken in unserem Gebiet haben die Geburten bis zum letzten herausgezögert - und so treffen wir momentan immer mal wieder dieses Bild auf unseren Spaziergängen an. Winzig kleine neugeborene Rehkitze, die direkt am Wegesrand in der Sonne liegen, gerade einmal so groß wie unsere kleine Hermine. Darum hier meine Bitte: Seid verantwortungsvoll und haltet Eure Hunde - so wie wir es in der Setterburg auch tun - gerade in der Brut- und Setzzeit an der Leine. Auch die Tiere des Waldes haben ein Recht, ihre Jungen in Ruhe großzuziehen.



01.06.13

Und Setter nehmen im Haus nur ganz wenig Platz weg! Die "Three English Gentlemen" - Patensetter Ricky und Charly und Setterburg-Chef Mirek (der im Übrigen seit über 3 Jahren erfolglos daran arbeitet, ein English Gentleman zu werden) am heutigen Morgen! Bei dem Sauwetter bleibt einem auch nichts anderes übrig, als sich noch ein bissl enger zusammen zu kuscheln.



31.05.13

Setter im Haushalt sind ungemein praktisch. Sie helfen beim Geschirrspülen, machen ungeliebte Schuhpaare traguntauglich, bringen Holz zum Einheizen und zerlegen es in kleine Späne zum Anfeuern, wärmen die Couch und das Bett bei kaltem Wetter vor. Ganz wichtig sind Setter aber bei nassem Schmuddelwetter: Hier Setterburglerin Susy beim Trockenlegen von Basset Argo!



30.05.13

Servus allerseits, hier bellt Mirek: Kann mal bitte jemand den Tierschutz informieren? Die Alte spinnt endgültig!!!! Sie hat heute ein Gartenverbot für alle Setterburgler verhängt. Der Grund? Die Jungamseln haben heute morgen ihren ersten Ausflug gewagt. Mit erhobenem Zeigefinger hat die Alte gepredigt, dass sie mich, die Schwan und die Hermine in den nächsten Tagen nicht in den Garten lässt. Sie findet, sowas gehört auch zum Tierschutz. Die kann einem auch jeden Spaß verderben ... alles Jagdhundunversteher hier ...



27.05.13

Alte Hunde? Warum ausgerechnet alte Hunde? Wie haltet ihr das aus, mit den Sorgen, den Nöten und der Tatsache, dass Abschiede immer wieder viel zu schnell kommen? Das werden wir hier immer wieder gefragt - und ganz ehrlich: Das frage ich mich manchmal auch. Vielleicht ist das einfach der Tatsache geschuldet, dass wir es aushalten können, auch wenn wir oft traurig und deprimiert sind ... man lebt jeden Tag mit einem alten Hund einfach anders, intensiver - einfach weil man weiß, dass einem vielleicht nicht mehr soviel Zeit im gemeinsamen Leben bleibt.



Am Samstag habe ich die Diagnose für unser Schwänchen bekommen - malignes Lymphom im Lymphknoten über dem Herzen. Nicht therapierbar, unausweichlich und alles, was wir tun können ist symptomatisch behandeln und ihr das Leben noch lebenswert machen, solange es möglich ist. Swann weiß nichts davon - und das ist gut so und ich versuche hier, sie meine tiefe Trauer nicht spüren zu lassen. Es ist meine Trauer, nicht die ihre. Für die Schwan sind Waldspaziergänge mit möglichst vielen Lachskeksen wichtig, schmusen auf der Couch und das Schlafen in meinen Kniekehlen in der Nacht. Während sie sich an mich schmiegt und ruhig atmet, spüre ich dann immer eine tiefe Zufriedenheit. Swann hat ihren Frieden mit dieser Welt gemacht und das ist wichtig. Alles andere zählt nicht, nicht einmal ansatzweise ... noch haben wir ein wenig Zeit und die werden wir genießen. So, wie wir es immer tun - gemeinsam!

26.05.13

Neues von Patensetter Rubio - Irina schreibt:

Vom Rubio gibt es erst mal leider keine guten Nachrichten. Am Freitag haben wir uns tierische Sorgen um ihn gemacht. Er konnte nicht mehr selber aufstehen und sich nur mit Unterstützung auf den Beinen halten. Appetit hatte er auch keinen, nicht mal auf Käsewürfel.

Also bin ich nichts wie los in die Tierklinik. Das Röntgenbild zeigt schlimme Spondylosen und Cauda equina hat er auch, beides sehr schmerzhaft. Wir haben gleich mit der Schmerztherapie begonnen - eine Infusion mit allem, was die Pharmazie so hergibt - in der Hoffnung, dass es schnell wirkt und die Entzündung abklingt. Die Tierärztin meinte, in 2 Stunden sollte es besser sein und falls notwendig könne man ihm am Samstag nochmal eine Infusion geben. Auf dem Heimweg haben wir noch eine Streichwurst mitgenommen in der Hoffnung, dass der Rubio Appetit bekommt. Und er hat, und wie! Am Abend hat er dann schon sein normales Futter gefressen - wenn auch im liegen. Gestern früh (die Hunde wachen immer erst nach mir auf) steht (!!!) plötzlich der Rubio vor mir in der Küche und motzt mich an - er will jetzt Gassi gehen. Er ist ganz alleine hoch gekommen und stand da, wie eine eins. Die Schmerztherapie hat glücklicherweise angeschlagen und die zweite Infusion war nicht mehr notwendig. Ab heute geht es dann weiter mit Rimadyl und er soll sich schonen. Der Rubio sieht das gar nicht ein, er ist wieder der alte und besteht darauf, seine Runden zu drehen. Es kostet mich unglaublich viele Käsewürfel, um ihn nach ein paar Schritten Beine vertreten wieder in seinen Wagen zu locken. Trotzdem kann Daumen drücken nicht schaden!



21.05.13

Michaela schreibt:

Heute Abend darf Luka endlich nach Hause. Die Leberwerte sind zwar noch leicht erhöht, aber ihr Allgemeinzustand ist stabil und gut. Die Umstellung des Epi-Medikaments hat auch gut geklappt. Luka wird jetzt Leberdiätfutter fressen müssen.

Und das ist Luka direkt nach ihrer Ankunft gestern Abend:



16.05.13

Der Ricky heute Morgen - mit Möhrenbreischnute und Möhrenbreilatz, kurz vor dem Verdauungsschläfchen. Und wenn ich erstmal 112 Jahre alt bin, dann habe ich wahrscheinlich genau die gleiche Möhrenbreischnute und mache dann auch Verdauungsschläfchen.



Michaela schreibt:

Luka: die Tierklinik hat sich heute Mittag gemeldet. Luka geht es unverändert. Sie frisst und trinkt gut. Leider hatte sie gestern Abend zwei kleine Epi-Anfälle . Ansonsten sind die Ärzte noch auf der Suche nach der Ursache. Die Leberwerte sind immer noch sehr, sehr schlecht. Sie hat außerdem drei vereiterte Zähne, die nicht gezogen werden können, weil ihr schlechter Zustand eine Vollnarkose einfach nicht zulässt! Es ist zum k.......

14.05.13

Michaela schreibt:

Wieder bin ich mit Luka in die Tierklinik gefahren, damit die Leber geschallt werden kann und um das weitere Vorgehen zu besprechen. Nachdem Luka's gesamter Bauchraum geschallt worden ist, wurde u.a. eine Umfangsvermehrung in der Gallenblase festgestellt und die Tierärzte haben vermutet, dass diese Umfangsvermehrung den Gallenblasenausgang verstopft. Sie haben Luka dann an eine andere Tierklinik überwiesen. Dort sind wir natürlich gleich hingefahren. Die Ärzte dort haben uns schon erwartet und es wurde nochmals der Bauchraum geschallt und Blut abgenommen. Leider musste Luka in der Tierklinik bleiben. Die Leberwerte sind nach wie vor sehr, sehr schlecht und haben sich auch nach zwei Tagen Klinikaufenthalt nicht gebessert.

13.05.13

Michaela schreibt:

Bis gestern ging es Luka soweit ganz gut. Am späten Nachmittag wurde sie immer schlapper, hat erbrochen und hatte auch keinen Appetit. So bin ich dann mit ihr in die Tierklinik gefahren. Dort wurde ihr wieder Blut abgenommen. Der Leberwert ist eine Katastrophe!!! Ein Tribut, das die Medikamente gegen Epilepsie fordern. Luka hat Infusionen bekommen und heute Mittag bin ich mit ihr wieder in der Tierklinik, damit die Leber geschallt wird und wir werden das weitere Vorgehen besprechen. Bitte drückt Luka die Daumen. Sie hat es so sehr verdient!

12.05.13

Und auch von unserer Cao da Serra de Aires Hündin Luka, die vor gut einer Woche Setterburglerin geworden ist, gibt es gute Nachrichten, denn der erste Tierarzttermin ist äußerst zufriedenstellend verlaufen. Die Blutwerte sind deutlich besser als erwartet (wir hatten ja eigentlich mit stark erhöhten Leberwerten gerechnet, weil Luka seit gut 7 Jahren Antiepileptika nehmen muss). In Absprache mit der Tierklinik haben wir beschlossen, sie auf Inkontisal 21 einzustellen, das für uns hier immer das erste Mittel der Wahl ist, weil es die Organe nicht belastet.

Michaela, Lukas Pflegemama, schreibt:

"Heute ist der 6.Tag, an dem sie NICHT reingepieselt hat - cool. Und ich glaube es waren nur zwei Nächte, in denen sie in die Kudde gepieselt hat. Mal schaun ob es so bleibt. Die Umstellung des Futters war auch kein Problem. Rohfleisch findet sie gut. Durchfall gab es keinen. Heute hat sie mit Amber zusammen versucht die Guttietonne zu plündern, aber ich habe die Damen rechtzeitig erwischt. Das Spazierengehen mit den anderen Hunden findet sie auch gut und schafft auch Runden von einer guten Stunde. Gestern war sie zum ersten Mal auf dem Sofa und fand das wohl doch etwas komisch - wir arbeiten dran!"



Und jetzt sag nochmal einer, wir hätten hier keine braven Hunde! Charly (13 Jahre und blind), Youngster Mirek (4 Jahre) und Swann (12 Jahre) (von links nach rechts) warten auf das Abendessen. Dekadenterweise gab's Kartoffeln und Spargel auf Wild ...



Heute Morgen klingelte mein Telefon - Fani war dran und berichtete, dass sie sowas von kackstolz wäre, weil die Maike einen gaaaaaaaaanz festen Haufen gemacht hat. Da kann man mal wieder sehen, mit was man uns Setterburglern eigentlich eine Freude machen kann.

Maike ist so unendlich zerbrechlich ...



11.05.13

Großes Beziehungsdrama heute Morgen in der Setterburg: Quietscheelch (0,5 Jahre) hat die Nacht gemeinsam mit Charly (13 Jahre) verbracht. Ricky (16 Jahre) ist am Boden zerstört!



Maike dagegen hat es zumindest in die Setterburg geschafft - Danke an alle Beteiligten, aber ganz besonders an Fani, die sie aufgenommen hat. Nun heißt es päppeln und eine adäquate medizinische Versorgung. Maike kann alle Daumen dieser Welt gebrauchen, damit sie wieder auf die Setterpfoten kommt!

Fani schreibt:

Heute früh brachte man uns eine Leishmaniose-kranke Hündin. Die kleine Setterina, Maike, ist skellettdünn, 10Kilo....voller Krusten....Wir versuchen, sie aufzubauen und hoffen sehr, dass sie es schafft. Eine lange Leidensgeschichte von Unwissenheit und Inkompetenz von Tierärzten liegt hinter dem zarten Wesen...dass jetzt erst einmal richtig ausschläft, schmust,gute Dinge isst......und hoffentlich! überlebt!!!! Danke an die Setterburg für die finanzielle Hilfe, an Chiara und Cristina für ihr Vertrauen, sie in unsere Fürsorge zu geben und auch mal ein Danke an unser klasse Rudel, dass das torkelnde Mädel so herzlich aufgenommen hat! Bitte alle mal Daumen drücken!!!!!!!!!!!!!!!!



10.05.13

Ich habe jetzt eine Woche überlegt, ob ich den Fall "Coro" bekanntmachen soll. Aber letztendlich haben unsere Freunde und Unterstützer ein Recht darauf zu erfahren, was in der Setterburg alles passiert - nicht nur die Höhen, sondern auch die Tiefen. Coro, gute 8 Jahre alt, lebte in einem Tierheim in Italien und bei ihm sind wir zu spät gekommen. Coro verbrachte dort die ganze Zeit seines Lebens - und hat sich auch dort mit Leishmaniose infiziert. Psychisch gebrochen, Körperlich am Ende seiner Kräfte. Die letzte Aprilwoche haben wir seine Aufnahme zugesagt - am zweiten Mai ist er gestorben. Allein und ohne die Begleitung, die ihm eigentlich zugestanden hätte - so wie jedem Hund. Coro gehört zu den Hunden, die mir ein Leben lang schwer im Magen liegen werden.



09.05.13

Es gibt ja ganz besondere Liebesgeschichten - hier scheint sich mal wieder eine zu entwickeln. Ricky (16 Jahre) hat sich gnadenlos in den Quietscheelch (0,5 Jahre) verschossen und ist quasi nicht mehr ohne ihn anzutreffen.



07.05.13

Bis zu ihrem großen Tierarzttermin am Freitag vertreibt sich Luca schonmal die Zeit gemeinsam mit ihren neuen Freundinnen Arusha und Amber mit Suchspielen - eigentlich sollten wir gleich mal ein Bilderrätsel draus machen, wer hier wer ist



06.05.13

Unsere Schwan ist und bleibt eine medizinische Baustelle. Neben Cauda Equina, Bauchspeicheldrüseninsuffizienz und Epilepsie hat sie sich jetzt auch noch eine Pollenallergie eingehandelt und damit einen fürchterlichen Heuschnupfen. Trotzdem: Das Mädel ist hammerhart und lässt sich von so gar nichts die gute Laune verderben! Das Leben ist nach wie vor für sie eine riesengroße Party. Aber so sind sie, die Gordons ...



05.05.13

Hütehunde in der Setterburg? Ja, auch das gibt's! Gestern haben wir die 8 - jährige Luka aufgenommen, eine Cao da Serra de Aires Hündin. Luka ist Epileptikerin, inkontinent und 8 Jahre alt. Sie wurde aus familären Gründen abgegeben und ihrer Familie ist das wirklich nicht leicht gefallen. Nun starten wir erstmal mit einem neuen medizinischen Check up. Wie man sieht, ist die äußerst sympathische Luka wirklich gut gelaunt und lustig drauf ...



01.05.13

Ich freue mir ja immer ein Loch in die Mütze, wenn sich unsere Ex-Schützlinge bei uns blicken lassen - heute hatten wir Besuch von unserem Basset Artesien Normand George, der sich nebenbei gnadenlos in unsere Pufa verschossen und damit einen exzellenten Geschmack bewiesen hat. Außerdem hat er noch dem Ricky viele, viele Möhrengläser mitgebracht. Danke an Steffen und Jacky für die wirklich sehr angenehmen Stunden mit vielen schönen George Geschichten.



29.04.13

Gerade eben:

Es klingelt - ah, die Post.
"Sie sind Sylke Beyer?!"
"Ja!"
"Und wohnt hier auch ein Ricky von der Setterburg?"
"Ja!"
"Für den und Sie hoab I a Pakerl."
"Super!"
"Da krieg I a Unterschrift."
"Äh, reicht meine? Ricky ist nämlich Analphabet und das ist ihm glaube ich peinlich ...."

Da hat doch wirklich ein gewisser Otello Horisberger an einen gewissen Ricky von der Setterburg ein großes Paket mit Möhrengläsern geschickt

Ricky schläft heute Morgen übrigens nicht nur seelig schnarchend an seinen Kumpel Charly gekuschelt, nein, er hat sich auch noch den Quietscheelch vom Mirek unter die Pfoten gerissen ...



28.04.13

Wer die Setterburg ein bissl kennt, der weiß, dass wir schon immer auch eine heimliche Bassetburg waren und sind. Und so haben wir heute einen Neuzugang - einen sehr schüchternen und zurückhaltenden Bassetbuben. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis er vermittelbar ist. Jetzt denken wir erstmal über einen angemessenen Namen nach - bei seinem ursprünglichen "Nudel" kann es ja wohl nicht bleiben ....



23.04.13

Nichts, aber auch gar nichts, geht den Hunden der Setterburg über die geliebten Waldspaziergänge. Während wir mit Pufa, Mirek, Schwan, Bourbon und Hermine durch die Wälder ziehen, kann es schon mal passieren, dass nicht alle Hunde im ursprünglichen Zustand wieder am Auto ankommen. Vorgestern zum Beispiel hatte Pufa am Ende der Waldrunde Chanel no. Fox und Hermine Eau de Wildschwein aufgelegt. Das nachfolgende Bad hat mir vor allem die Hermine übel genommen ...



22.04.13


Ricky hat seine guten und schlechten Tage. Die alten Knochen machen sich vor allem bei Wetterumschwüngen bemerkbar, dann kommt er manchmal angehumpelt wie der Glöckner von Notre Dame und ein alter spanischer Großinquisitor in Personalunion. An solchen Tagen kommen wir um ein Schmerzmittel nicht herum. Aber alles in allem hält er sich tapfer und stabil. Ricky ist einer der Hunde, die einem die Prioritäten im Leben deutlich verschieben und einem immer wieder bewußt machen, was eigentlich wichtig ist. Unser Putzmittelverschleiß hat sich zum Beispiel deutlich verstärkt. Was habe ich mich also gefreut, als ein Reiniger einer Firma, die ausschließlich biologische Reinigungsmittel ohne Tierversuche anbietet, bei einer großen Drogeriekette im Angebot war. Nichts wie hin, den Wagen vollgeladen und mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck an die Kasse. Und dann kommt er, mein Lieblingssatz: "Abgabe nur in handelsüblichen Mengen!". Äh ... "Definieren Sie doch bitte handelsübliche Mengen?!". Die Antwort folgte sofort: "Nun, das sind so viele Flaschen von XY wie Sie zu Hause normal verbrauchen." - da war er wieder mein triumphierender Gesichtsausdruck und siegessicher erklärte ich der Dame, dass das eine durchaus handelsübliche Menge für meine Verhältnisse sei. Anschließend habe ich sie zu mir nach Hause eingeladen. Sie wollte nicht und ich durfte alle Flaschen mitnehmen....

Ricky grüßt also mit einem Foto von heute Morgen - mit seinem Kumpel Mirek, der es übrigens mit einer Engelsgeduld erträgt, wenn sich der alte Ricky auch mal mittig in ihn reinpackt.



18.04.13

Wie war das noch einmal mit dem Sprichwort "Wie Hund und Katz"? Setterburg - Patenhund Jean-Luc (mittlerweile 13 Jahre alt) lässt es sich weiterhin in seiner Pflegefamiliie bei Steffi und Mike gut gehen - und grüßt alle mit diesem Foto. Aber ein ganz besonderer Gruß geht an seine einzige Patentante Heike!



09.04.13

Es gibt Tage, die für uns einfach nur schwarze Tage sind und an denen wir fassungslos vor dem Schicksal eines Hundes stehen. Gestern hat sich unser Dick aufgemacht, um in den ewigen Jagdgründen zu jagen. Dick, der alte Engländer, dessen Körper gezeichnet war von der Vernachlässigung und der Ausbeutung vieler Jahre. Dick, der durchsiebt war von alten Schrotkugeln. Dick, der immer nur freundlich und liebevoll war, der so gern auf der Couch lag und dem letztendlich nur dreieinhalb Monate bei Alice geblieben sind. Bis zum letzten Augenblick hat sie ihn begleitet - und auch wenn es vielleicht nicht viel war: Es waren immerhin die schönsten Monate in seinem Leben und er musste nicht unbetrauert sterben. Dick ist einer der Hunde, die uns ein großes Vermächtnis hinterlassen und uns immer wieder bewusst machen, warum wir das tun, was wir tun ... wir trauern um einen wahrhaft großen alten Setter.



07.04.13

Heute hatten wir die kleine Emmy bei uns in der Setterburg zum Hundesitten. Und als sie von Pflegemama Michaela wieder abgeholt wurde, hat ihr der alte blinde Charly ganz Gentleman einen Abschiedskuss gegeben ...



01.04.13

Lessons for Shelter-Setter Pt.1

Unsere Setter kommen ja selten aus guter Haltung - sie werden unterversorgt, leben an der Kette, haben oft kaum etwas von einem richtigen Familienleben kennengelernt. Wenn sie zu uns kommen, leiden sie nur allzuoft unter einem Kaspar Hauser Syndrom und müssen das Leben mit all seinen Vor- und Nachteilen erst erfahren. Dazu gehört auch, wie man sich als Familienhund richtig benimmt. Wir haben also beschlossen, weil Fotos das oft besser veranschaulichen, die Bilderserie "Lessons for Shelter-Setter" ins Leben zu rufen. Den Anfang macht unser Badia (den seine Familie eigentlich nur Buddy ruft), vermittelt im Februar 2013, der die Lektion "Auswahl des richtigen Liegeplatzes" visualisiert.



31.03.13

Frohe Ostern aus der Setterburg. Wir haben genaugenommen weiße Ostern - es hat die Nacht schon wieder geschneit. Der 16-jährige Ricky hat, altersweise wie er nunmal ist, beschlossen, dass einem bei so einem Wetter nur eines bleibt - richtig tiefenentspannt abhängen und das Wetter halt Wetter sein lassen, Ostern hin oder her!



Und wenn einer unserer Hunde Besuch von seinem Paten bekommt, dann kann es schon mal sein, dass sich genau dieser Hund ein wenig übergriffiger seinem Paten gegenüber verhält und ihn/sie quasi mit Liebesbeweisen überschüttet. Hier Gordon Setter Mädel Black Swann (12 Jahre) mit Patentante Suse. Im Übrigen ist unsere Schwan weiterhin Epilepsieanfallsfrei!



28.03.13

Gestern war ein schwerer Tag für uns alle in der Setterburg - Kristina, Nellies Pflegemama, schreibt:

Unsere Nellie ist heute in die ewigen Jagdgründe gezogen....
14 Tage hat man ihr gegeben als sie zu uns kam - 14 Monate sind draus geworden. Sie hat das Herz von jedem im Sturm erobert, war ein wertvolles und geliebtes Mitglied unseres Rudels und hat unsere Familie sehr bereichert! Vor zwei Wochen hat sie noch ihren 15. Geburtstag gefeiert, aber letztenendes haben die Nieren doch aufgegeben. Unser altes Mädl ist in aller Ruhe in meinen Armen eingeschlafen. Sie wird eingeäschert und kommt in einigen Tagen zurück. Vielen Dank, liebe Patentante Heike und lieber Patenonkel Dittmar für eure Unterstützung!!! Danke an die Setterburg, die keine Kosten gescheut hat und Nellie alles finanziert hat bis zum Schluss! Danke an alle, die für uns da waren und uns in schlechten Zeiten die Daumen gedrückt haben.



23.03.13

Alice schreibt: "Seit 23. Dezember ist Dick nun hier bei uns, gestern hat er das erste mal ein Spielzeug durch die Wohnung getragen, eine quietschende Hühnerkeule."



Unser alter Patensetter Dick - ich freue mich so! Gesundheitlich sieht es allerdings nicht so rosig aus, denn Dick leidet immer wieder unter unerklärlichen Durchfällen. Wir haben uns von Pontius zu Pilatus getestet, Pflegemama Alice hat Ausschlußdiäten gemacht - alles ohne Erfolg. Der einzige Test, der jetzt noch blieb war der auf Schwermetalle im Körper, weil Dick ja etliche Schrotkugeln im Körper hat. Die Testergebnisse stehen noch aus - ein bissl Daumendrücken für unseren alten Buben könnte also nichts schaden und vielleicht mag ihn ja der eine oder andere beim Bezahlen der mittlerweile nicht unerheblichen Laborkosten helfen ...

19.03.13

Wer sagt eigentlich, dass alte Hunde nicht mehr spielen? Die Hermine, unsere kleine Epagneul Breton Hündin, hat ihr gesamtes Leben in Zwingern verbracht - erst 7 Jahre bei einem Vermehrer, dann nochmal 5 im italienischen Tierheim von Arezzo, bis ich sie voriges Jahr bei einem Besuch in der Toskana eingepackt habe. Und Hermine hat sich wahrlich gut entwickelt - sie ist Freiläufer im Wald, rennt und flitzt, ist lustig und anhänglich. Nach und nach hat sie alle Ängste abgebaut und zu einem ganz normalen Hundeleben gefunden - ein Leben, das sie so nie hatte. Gestern nun hat sie ihrer Entwicklung das Sahnehäubchen aufgesetzt und sich einen Zottel geschnappt und es mächtig krachen lassen.



17.03.13

Bei unserem sib-irischen Recken Kupalets konnten diese Woche endlich die Drainagen entfernt werden. Der komplette Heilungsverlauf ist vorbildlich, die Tierärzte hatten aufgrund der Schwere der OP eigentlich mit Komplikationen im Heilungsprozess gerechnet. Kupalets war so tapfer beim Drainagen ziehen und so unvergleichlich brav. Mittlerweile darf er auch schon wieder die kleineren Runden mit uns spazieren gehen - und das Fell am Hals wächst auch schon wieder. Danke an alle, die ihm so fest die Daumen gedrückt haben.

15.03.13

Die Nellie ... jeder Tierarzt hat uns gesagt, wir sollen dem Mädel noch ein paar schöne Wochen machen. Aber auch die Nellie hatte ganz andere Pläne, denn das war vor über einem Jahr, als sie bei Kristina und ihrer Familie eingezogen ist. Gestern hat Nellie ihren 15. Geburtstag gefeiert - und zur Feier des Tages hat ihr Kristina diesen wunderschönen Pulli gehäkelt. Herzlichen Glückwunsch, altes Mädel!



13.03.13

Die Pflegestellen der Setterburg geben sich ja immer viel Mühe, alte Sprichwörter zu beweisen. Patensetter Rubio und Setterburgquotenkater Schorsch meinen zu "Wie Hund und Katz": Stimmt!



10.03.13

Jetzt ist es soweit - Uraltsetter Ricky hat sich doch glatt eine Labradorfreundin gesucht. Und das, wo die Pufa eigentlich immer recht spröde auf Annäherungsversuche reagiert. Dem Ricky seinen Charme kann halt doch keine(r) widerstehen!



Logbuch der USS Setterburg, Sternzeit 07-03-13-08,20

Lieutenant Commander Kupaletsov erholt sich weiter von seiner Begegnung mit den Setter-Borg, die ihm zwar nicht den Kamm schwellen ließen aber immerhin einen dicken Hals bescherten und eine Versorgung auf unserem medizinischen Flaggschiff der USS TK KEH notwendig machten. Als Captain musste ich ihm untersagen, seinen Dienst wieder anzutreten, solange er noch nicht völlig genesen ist. Vor allem das Verbot der Teilnahme an unseren Patroullienflügen im Wald scheint er mir übel zu nehmen. Two of three der Setter-Borg scheint sich in Lieutenant Commander Kupaletsov verliebt zu haben. Aufgrund der ähnlich riechenden offenen Drainagen verknüpft er kognitiv falsch und erliegt der irrigen Annahme, Kupaletsov wäre läufig. Er befindet sich ständig auf der Suche nach ihm und legt Kilometer um Kilometer zurück, so dass wir seine Essensrationen erhöhen mussten. Scotty-Schwan, unser technischer Offizier, hat versprochen, Lieutenant Commander Kupaletsov wegzubeamen, sollte Two of three noch einmal aufdringlich werden.

Danke an alle für's Daumendrücken!



05.03.13

Also ganz ehrlich: Ich finde schon, dass nicht nur in der Stammsetterburg ganz üble Tierquäler leben, sondern das auch eklatant auf die Zweigpflegestellen abfärbt - die Irina hat Uraltsetter Rubio doch glatt zu seinem 2 - jährigen Setterburg-Jubiläum in diesen roten Strampelanzug gesteckt. Na dann ... herzlichen Glückwunsch, alter Bub und dass noch eine lange Zeit folgen möge ...



03.03.13

Hm, kaum noch Einträge der Setterburg? Da muss was passiert sein ... Richtig, ist es auch. Doch dazu später. Erst einmal herzlichen Dank von Ricky an seine Patentante Heike, die nochmal Möhrchen und ein Vetbed geschickt hat und an Bettina K. für lecker Möhrchengläser. Hermine sagt Danke an ihre Patentante Ilona, die ihr ein dickes vorösterliches Fresspaket geschickt hat - Hermine war allerdings schon sehr enttäuscht, als ich die Leckereien erstmal in der Speisekammer verstaut habe. Sie hält mich jetzt für einen ganz üblen Tierquäler.

Was ist also passiert? Unser russischer Sib-Ire Kupalets hat eine fette Speicheldrüsenentzündung entwickelt. Die Spucke konnte nicht mehr ablaufen und unser Bub hat im wahrsten Sinne des Wortes einen dicken Hals bekommen. Und zwar einen richtig dicken - der Knödel war so groß wie ein Apfel. Wir sind also um eine OP leider nicht herum gekommen. Die war nicht ganz so komplikationslos wie erhofft, beide Seiten waren betroffen und vor allem die Aufwachphase gestaltete sich als schwierig, da Kupalets seine Zunge nicht mehr spürte und deshalb versucht hat, sich den vermeintlichen Fremdkörper abzubeißen. Ich bin also mit Vollgas am Freitag Abend in die Tierklinik, um ihm beim Aufwachen zu helfen, die Angst zu nehmen und vor allem über mehrere Stunden seine Zunge festzuhalten, damit er sich nicht verletzt. Hat funktioniert. Samstag Morgen bin ich ab todmüde in die Arbeit und abends kam endlich der erlösende Anruf, dass ich ihn abholen darf. Wir hatten eine sehr ruhige Nacht und heute Morgen durfte er das erstemal seit zweieinhalb Tagen etwas essen. An dieser Stelle muss ich gleich einen Spendenmissbrauch gestehen: Da Kupalets (der inzwischen seine Zunge wieder spürt, die aber noch taub ist) nur ganz breiige Nahrung zu sich nehmen darf, kriegt er auch Möhrengläser mit Gehacktem. Rickys Möhrenpaten mögen es mir verzeihen - und ich hoffe, alle sind einverstanden. Nun schläft er wieder tief und fest. Da er zwei Drainagen im Hals hat, damit das Wundwasser ablaufen kann, routiert nun pausenlos die Waschmaschine und ich springe zwischen Wundversorgung und Desinfektionen hin und her und bin überhaupt wie gerädert ... der Tag müsste wirklich 36 Stunden haben. Ein bissl Daumendrücken für unseren Buben kann nichts schaden - aber er ist auf einem guten Weg!



Logbuch der USS Setterburg, Sternzeit 28-02-13-20,16

Die Engländer haben angefangen, sich zusammenzurotten. Sie haben sich neue Namen gegeben: One of Three, Two of Three und Three of Three. Die Forderungen: Mehr Fressen, mehr Massagen, ein Ende des lästigen Fellentfilzens, größere Kudden und endlich Frühling. Widerstand ist zwecklos. Ich befürchte das Schlimmste - wir werden assimiliert.



25.02.13

Ihr wisst ja, dass wir die Hunde, die wir normalerweise übers Jahr vermitteln locker an zwei Händen abzählen können. So bleiben viele der ganz alten in der Setterburg "hängen" und verbringen ihren Lebensabend in einer unserer Dauerpflegestellen, aus denen wir sie auch nicht mehr herausnehmen. Aber manchmal kommt ein Mensch, der einem unserer Hunde deutlich mehr bieten kann, als er in seiner Pflegestelle bekommt. So wie im Fall von Loni, die sich gnadenlos in die kleine Gerda verliebt hat. Und Gerda ist im Gegenzug besonders glücklich bei Senioren - die hat sie schon immer abgöttisch geliebt. So kam es, dass Gerda am Wochenende umgezogen ist und jetzt ihren Prinzessinnenplatz hat. Danke an Pflegemama Sonja, die sich nicht nur viele, viele Monate um sie gekümmert sondern sie auch gehen lassen hat, als es für Gerda am Wichtigsten war! Und Sonja ist das nach dieser langen Zeit wahrlich sehr, sehr schwer gefallen ....



21.02.13

Uraltsetter Ricky dreht weiterhin seine Fitnessrunden. Gut schaut er aus, denn er hat deutlich Muskeln aufgebaut und einen richtig knackigen Hintern bekommen - so wie es sich für einen Italiener gehört.



17.02.13

Neuter and release hat so manchmal seine Tücken. Unsere Freundin Pia auf Kreta leistet - einen ihrer Meinung nach bescheidenen (wir hier sehen das anders!) - Beitrag zum Tierschutz. Sie kümmert sich immer mal wieder um Straßenhunde, die wohl ursprünglich mal einen Besitzer hatten, aber nun keinen mehr interessieren. So auch in diesem Fall: Geplant war, das kleine Mädel, das mehrmals Welpen hatte, die aber immer wieder verschwanden, kastrieren zu lassen und anschließend wieder in ihren gewohnten Lebensraum zu bringen. Nun: Kastration gelungen, aber die Kleine hat für sich beschlossen, dass es Zeit für ein eigenes Zuhause wird - und hat sich festgefressen! Sie möchte nicht mehr ihr altes Leben aufnehmen. Wir meinen: Kluges Mädel und haben versprochen, bei der Vermittlung zu helfen. Sie hat nun einen Namen und heißt Emmy.



16.02.13

Sieben Jahre Einsamkeit und Tristesse, sieben Jahre Kettenhaltung in einer Grotte, anschließend Zwinger in einer Tierpension - all das hat nun ein Ende! Herzlich Willkommen im neuen Leben, Badia! Der Bub ist wirklich sehr witzig und hat ein freundlich - fröhliches Gemüt. Als er das erstemal in eine Kudde getapst ist, hat er sich erschrocken. Danach ist er immer wieder mit einer Pfote reingetreten, bis er zum Schluss mit zwei Pfoten immer und immer wieder reingesprungen ist - so etwas weiches hat er wohl noch nie gespürt. Und zur Einstimmung gibt es gleich ein Foto - Badia in seiner eigenen Bettenburg!



Und ein dickes Danke an Christina und ihren Sohn, die es sich nicht haben nehmen lassen, ihn in der Setterburg abzuholen und gleich noch einen dicken Präsentkorb dazu lassen (natürlich mit Möhrchengläschen für Ricky  ).

08.02.13

Unsere kleine Epagneul Breton Hündin Hermine ist der aktivste fast 13-jährige Hund, den es in der Setterburg je gegegeben hat. Sie rennt durch die Wälder, dass es nur so eine Augenweide ist. Dafür ist sie nach den Spaziergängen absolut tiefenentspannt. Gestern war sie trotz Schneetreiben, das sie eigentlich so hasst, mittags gute anderthalb Stunden mit uns im Wald. Ob sie sich doch noch ans kalte Deutschland gewöhnt?



Bequem ist was anderes! Hier bereitet sich unser 12-jähriges Gordon Setter Mädel Black Swann auf die Kopf-über-aus-der-Kudde-hängend-Yoga-Weltmeisterschaft für schwarze Schotten vor. Dazu braucht man schon jede Menge Körperbeherrschung, Training und Willensstärke.



Was mich aber ganz besonders freut: Swann ist seit 30 Tagen komplett Epilepsie-Anfallsfrei.

07.02.13

Unser Sib-Ire Kupalets hat heute Morgen seine Nase ein wenig zu tief in den Neuschnee gesteckt .... ist er nicht wunderschön?!



05.02.13

Es gibt Sachen, die kann, werde und muss ich nicht verstehen - aber ehrlich gesagt frage ich mich schon manchmal, ob ich spinn oder die anderen.

Ich habe noch heute die Worte von Rickys ehemaliger Pflegestelle im Ohr, als sie vom Röntgentermin wieder kam - der arme Hund, völlig verkrebst, Metastasen in Lunge, Milz und Leber, die Organe wären schon nicht mehr voneinander abgegrenzt. Soweit so gut ... umso erstaunter war ich, als mich nun der Befundbericht des behandelnden Tierarztes erreichte. Von Verschattungen auf der Lunge in Höhe der Lymphknoten war die Rede. Und Ende! Um sicher zu gehen, habe ich einen Ultraschalltermin gemacht. Wollt ihr das Ergebnis wissen? ALLE ORGANE OHNE BEFUND! Keine Auffälligkeiten, nichts. Nur in der Blase ist Gries - womit wir dann auch die Ursache für seinen verstärkten Harndrang hätten und das ist behebbar.

Und nun stehe ich hier, schüttle nur noch mit dem Kopf. Mir wurde nicht nur ein Bär aufgebunden, sondern der komplette Bärenpark Worbis. Was bin ich froh, dass der Ricky jetzt hier ist - unter diesen Umständen konnte ja kein Hund der Welt glücklich werden. Aber was diese Dame geritten hat .... nun ja ...

Für alle, die dem Ricky die Daumen gedrückt haben, kann ich also Entwarnung geben - und schicke ein Foto mit seinem neuen Kumpel Mirek.



04.02.13

Soderle, es ist viel passiert in der letzten Woche bei uns und den Hunden und irgendwie habe ich es mal wieder nicht geschafft, zeitnah ein paar Tagebucheinträge zu schreiben. Wie auch immer, die Engländerfraktion hat Zuwachs bekommen, denn der uralte 16-jährige Ricky ist in die Stammsetterburg gezogen.

Montag kam ein Anruf seiner Pflegestelle, ich solle für den alten Knaben ein neues Zuhause suchen. Man hätte sich das alles ein wenig anders vorgestellt und außerdem pinkelt er rein. Nun ja ... wir haben uns auf Dienstag vertagt, da ich noch immer in der Arbeit hing und reden ein wenig schlecht war. Das haben wir dann auch getan. Es wurde von einem Pflegefall erzählt, mit dem man keine Spaziergänge machen könne, der sich ständig verlaufe, der nur Büchsen essen wolle, keinen Kontakt zu anderen Hunden aufnehme und den man ständig vom Boden aufheben müsse, weil er nicht alleine hochkomme. Die Nachbarn würden auch schon reden und hätten empfohlen, ihn einzuschläfern. Und außerdem bieselt er rein und auf Ausflüge kann man ihn nicht mitnehmen und jetzt solle ich ihn VERMITTELN ... ehrlich gesagt ist mir an der Stelle der Kragen geplatzt. Ricky ist geschätzte 16 Jahre alt und nach Aussage seiner bisherigen Pflegestelle schwer krebskrank. Ich habe sofort den Pflegevertrag gekündigt und Mittwoch haben sie ihn mir gebracht.

Und wißt ihr was? Er ist hier hereinspaziert, als ob er schon immer hier wohnen würde, haut ins Barf rein, hat mit dem Mirek schon die eine oder andere Runde so wild gespielt, dass ich sie trennen musste, weil ich Angst um seine alten Knochen hatte, geht gute 20 min am Stück spazieren, legt sich zu den anderen in die Kudde, schläft viel, steht alleine auf (die mal, die ich helfen musste, kann ich an einer Hand abzählen), verläuft sich nie, hat uns Müllsäcke geplündert und jede Menge Spaß. Das einzige, was stimmte ist, dass er reinbieselt und das ist dann wohl auch des Setters Kern. Ricky wird seine letzte verbleibende Zeit bei uns verbringen ... und das ist gut so. Hier darf er einfach das sein, was er ist - und muss weder Erwartungen noch Ansprüche erfüllen. Herzlich Willkommen, alter Bub!



03.02.13

Gesucht und gefunden: Der alte 13 jährige blinde Charly und der schwerhörige und schlecht sehende 16 jährige Ricky. Die alten Herren haben gestern Abend noch beschlossen, dass sie gemeinsam eine Alt-Männer-WG gründen.



27.01.13

Wer uns hier kennt, der weiß, dass wir normalerweise, wenn wir von einem Setter in großer Not erfahren, Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihm auch helfen zu können. Kennt aber jemand das Gefühl, wenn man selbst Hummeln im Allerwertesten hat, weil man sehr aufgeregt ist? Wenn man kaum noch schlafen kann, weil man weiß, wenn diese Sache nicht funktioniert, dann wird einem alten Hund wahrscheinlich nicht mehr viel bleiben auf dieser Welt? Nun, mir ging es in den letzten Wochen so - und jetzt ist er da. Endlich! Ich darf Euch also Купалец vorstellen, einen alten Setterbuben aus dem fernen Sibirien, genaugenommen aus dem russisch-chinesisch-mongolischem Grenzgebiet.

Kaum hier angekommen, ist er erstmal mit uns und den anderen Setterburglern eine Runde durch den Wald gestapft, hat sich anschließend den Bauch vollgeschlagen (als er gesehen hat, was es hier zu fressen gibt, hat er erst den Kasatschok getanzt und anschließend Kalinka gesungen) und schläft nun tief und fest in dem dicksten Plüschkorb, den er finden konnte. Übrigens: Der Bub ist zwar klapperdürr, aber frohen Mutes und er muss einmal ein gigantisch großer, schöner und stolzer Rüde gewesen sein - der Korb, in den normalerweise 2 unserer Setter passen, ist deutlich zu klein für ihn.



Купалец (Kupalets gesprochen) ist übrigens das russische Wort für das traditionelle Sommersonnenwendfeuer. Wir haben ihn so genannt, weil sein Haar flammend rot ist.

Danke an unsere russischen Freunde, die das möglich gemacht haben!


26.01.13

Es ist ja wohl klar, dass kleine Setter(mix)kinder auf die Couch gehören, oder?



20.01.13

6.30 Uhr am Sonntag Morgen, der Wecker klingelt und wir schälen uns aus dem Bett. Die Hunde liegen noch in ihren Betten und lassen den Tag langsam angehen - recht haben sie! Wir gehen unsere erste große Gassirunde. Hermine und die Schwan finden einen Haufen mit Pferdeäpfeln, leicht gefroren - Hundeeis quasi. Jeder darf sich einen nehmen und ich ignoriere das geflissentlich, denn heute ist ein ganz besonderer Tag: Unsere unvergleichliche Schwan hat Geburtstag! Happy Birthday, mein geliebtes altes Gordon Setter Mädel und auf dass wir noch den einen oder anderen Geburtstag gemeinsam feiern können.



Unser Schwänchen hatte seit 4 Tagen keine epileptischen Anfälle mehr, ist wieder lustig und fröhlich und war die letzten Tage wieder mit uns im Wald spazieren, wenn auch noch ein wenig wackelig wegen den Medikamenten auf den Beinen - noch so ein Grund zu feiern!



Vormittags haben wir eine große Happy-Birthday-Winterwanderung gemacht. Ich habe mich dafür mit extra vielen Lachskeksen ausgerüstet.

Übrigens: Die Setterburg vermeldet, dass sie sich den ersten kompletten Winterhasser an Land gezogen hat. Unser kleines italienisches Weichei namens Hermine hasst Schnee! Winter ist blöd und Eisbatzen an den Pfoten sowieso. Darum hat sie beschlossen, dass sie mit Waldwanderungen aussetzt, bis es wieder wärmer wird ....



19.01.13

Unser altes Gordon Setter Mädel Hera schickt Grüße an alle - aber ganz speziell an ihre Patentante Helga!

Hera haben wir im zeitigen Frühjahr 2012 übernommen - sie war medizinisch so unterversorgt, wie ich es nur selten erlebe, auch nicht bei Hunden aus dem Ausland. Hera vom Wildforst kommt nämlich aus Deutschland. Nach liebevoller Pflege durch Norbert und Hans-Jürgen und einigen tausend Euro an Tierarztrechnungen steht Hera mit 11 Jahren Lebensalter wieder fest auf allen 4 Pfoten! Und jeder Cent hat sich gelohnt, denn Heralein hat nun endlich das Leben, das sich wohl jeder Hund wünscht. Wir alle hier wünschen, dass sie es noch möglichst lange genießen kann!



18.01.13

Unser entzückender Dick hatte diese Woche seinen großen Röntgentermin - leider sind beide Hüften hin. Inoperabel in seinem Alter, leider. Also haben wir beschlossen, ihn schmerzmedikamentös einzustellen. Das hat auch sofort angeschlagen. Pflegemama Alice hat erzählt, dass er wie verwandelt ist, am Leben teilnimmt und für seine Verhältnisse eigentlich viel zu viel in der Gegend rumläuft - und lacht!



Nebenbei wurden beim Röntgen noch die Ursache für seinen Nierenschaden gefunden. Der Bub ist von vorn bis hinten durchsiebt von Bleikugeln. Nun sind die Dinger verkapselt und machen keinen Ärger mehr - aber irgendwann in seinem Leben hat er einmal eine Bleivergiftung gehabt, die ihm wortwörtlich an die Nieren gegangen ist ...


13.01.12


Das Schwänchen ist seit gestern Abend wieder zu Hause ... nun müssen wir versuchen, sie auf Neuroleptika einzustellen, was ja immer eine recht knifflige Sache ist. Im Moment ist sie recht müde und platt ...



12.01.13

Heute kann jemand alles Daumendrücken dieser Welt gebrauchen: Unsere Schwan! Schwan war diese Woche zweimal in der Tierklinik wegen Schmerzen - wir dachten, ihr Rücken mit dem Cauda Equina machte ihr zu schaffen. Sie war unruhig, zitterte. Heute Nacht hatte sie 3 epileptische Anfälle in kurzer Zeit und ich bin mit ihr sofort in die Tierklinik gefahren. Sie haben sie dabehalten und notfallmedizinisch versorgt. Die Prognose ist eher ungünstig - ich bin hochgradig besorgt.

Die fast 15 Jahre alte Bonnie genießt dagegen das Leben - kleine Schlenderspaziergänge, Massagen, kraulen hinter den Ohren - aber am aller, allerliebsten schläft die alte Dame mit den großen Bärentatzen tief und fest in einer Kudde ....



10.01.13

Na, sowas kriegen wir doch eher selten in die Vermittlung. Darf ich vorstellen: Die kleine entzückende und süße Éowyn, 4 Monate alt .... die Eltern erkennt man deutlich, oder?



08.01.13


Für unseren Ricky, auch Sir Ricky oder Knopf genannt, sieht es dagegen alles andere als gut aus. Anna hat ihn sofort beim Tierarzt vorgestellt und das Ergebnis ist leider niederschmetternd, denn der Knopf hat einen Milztumor, der bereits gestreut hat. Viel Zeit wird ihm also nicht mehr bleiben. Trotz allem - jetzt gilt es, ihm ein besonders gutes Leben zu machen, denn er hat jede Menge nachzuholen. Auf der Couch liegen zum Beispiel - und das tut er wohl zum ersten mal in seinem Leben. Der Knopf wird alles bekommen, was er will - Danke an Anna für dieses wundervolle Foto.



07.01.13

Ganz ehrlich - ich bin immer wieder erstaunt, welches Potential alte Hunde eigentlich haben. Dat Bonnerl ist das beste Beispiel dafür. Wir beide kennen uns seit gerade einmal 12 Stunden. Ich habe ihr ein paar mal den Pelz gekrault, bin mit ihr im Garten rumgeschlappt, habe sie gefüttert, ihr die Augen gespült, einige wenige freundliche Worte - und schon pappt mir das Mädel förmlich am Hintern und lässt mich keine Minute mehr aus den Augen. Gerade eben ist sie mit mir ins Büro getappst und hat sich ins dickste Bett gepackt (das eigentlich der Hermine gehört, aber sie überlässt es ihr freundlicherweise - meine Hunde hier scheinen zu spüren, was für eine arme Sau die Bonnie eigentlich ist). Bonnie ist ein toller Hund ...



Also: Es sieht gar nicht so schlecht aus für die alte Bonnie. Ohr mit Geschwür ist gereinigt - ob man es operieren lassen kann wissen wir in ein paar Monaten, denn unsere ganz große Baustelle ist, wie ich bereits erwartet habe, die Schildrüse! Die funktioniert nämlich vorne und hinten nicht und wir müssen medikamentös einstellen. Deshalb sind auch ihre Augen so schlecht, sie hat bereits Einlagerungen von der Hypothyreose. Wir müssen spülen und tropfen, was das Zeug hält. Aber das kriegen wir hin. Und hat sie erst einmal normale Schildrüsenwerte, dann wird Bonnie ein ganz anderer Hund sein, als sie jetzt ist. Die Blutwerte sind erstaunlich gut - nur ein Nierenwert ist ein ganz klein wenig grenzwertig. Willkommen im neuen Leben, Bonnie!

06.01.13

Wieder zwei Neueinzüge in der Setterburg - der steinalte Ricky II (der bei Pflegemama Anna gleich wackelig, aber frohen Mutes das ganze Haus erkundete, um anschließend terrorisierend nach Entertainment zu brüllen - mehr zu ihm gibt es in Kürze, samt neuen Bildern) und die ebenso steinalte Bonnie aus Novellara. Bonnie schleppt so einiges an Altlasten mit sich herum, dass ich noch heute einen Tierarztbesuch machen werde. Sie ist adipös, hat eine fette Augenentzündung und ein nässendes stinkendes Geschwür im Ohr. Dabei ist sie entzückend freundlich und nett, wenn man sie anspricht wedelt sie verhalten mit dem Schwanz und drückt sich vorsichtig an einen. Die Nacht hat sie tief schnarchend auf einem dicken Hundekissen verbracht.

Ach ja - Bonnie wird dieses Jahr 15 Jahre alt - davon hat sie knapp 13 im Canile verbracht! Und jetzt wurde es doch Zeit, für ein richtiges Zuhause, oder?!



05.01.13

Die nächsten Untersuchungsergebnisse von Dick sind da - und wir haben (juhu) einen komplett negativen Mittelmeertest. Pflegemama Alice hat mir erzählt, dass er manchmal zu ihr kommt, seinen Kopf in ihren Schoß legt und wenn sie ihn dann hinter den Ohren krault, dann brummt der alte Dick vor Wohlbehagen wie ein Bär. Mit jedem Tag wird er ein wenig aufgeschlossener und der spürbare Streß ist deutlich von ihm abgefallen. Dick genießt jetzt weiche Körbe, schläft eingekuschelt, aber wehe etwas knistert in der Küche - dann ist der alte Herr sofort zur Stelle und schaut, ob er etwas abstauben kann. Am 15. hat er seinen großen Röntgentermin - weiteres Daumendrücken kann also nichts schaden!



01.01.13

Ein gesundes und glückliches neues Jahr aus der Setterburg!

Unsere alte Jaga, die morgen zum Probewohnen in ihr neues Zuhause aufbrechen wird, schickt schöne Neujahrsgrüße!



In der Stammsetterburg war der Jahreswechsel schon sehr entspannt. Ich habe kurz vor Mitternacht die letzte Waschmaschine mit Hundedecken aufgehängt und zum Jahreswechsel musste ich die Hunde und Rudi zur Würstchenparty wecken, wobei die Hermine mal wieder am tiefenentspanntesten war - sie hätte Silvester und Geknalle doch glatt mit allen Vieren hoch in die Luft gereckt verpennt . Die Party war nach Meinung der Vierbeiner allerdings dann schon wieder viel zu schnell vorbei. Ein Würschtl pro Hund ist einfach viel, viel zu wenig!

31.12.12

Unserer alten Nellie, die immer mal wieder mit ihren Nieren zu kämpfen hat, geht es nach etlichen Infusionen wieder besser - und sie kann wieder ihre langen geliebten Spaziergänge machen. Also hat sie samt Hundekumpels und Kristina beschlossen, dass sie der Setterburg mal so richtig Konkurrenz macht und hat sich eine eigene Burg gesucht. Die ist allerdings stark renovierungsbedürftig ....



Der alte Dick schnüffelt und schmust sich langsam ins Leben zurück - und Pflegemama Alice liest ihm jeden Wunsch von den Augen ab. Die ersten Tierarztergebnisse haben wir auch schon - neben einem Hodentumor hat Dickie auch noch einen Nierenschaden. Den Tumor können wir im Moment nicht operieren lassen, Dick ist zu dünn, zu schwach und in einem zu schlechten Zustand. Die restlichen Untersuchungsergebnisse folgen noch diese Woche ...



22.12.12

So kurz vor Weihnachten haben es noch zwei alte Setter in ihre Familien geschafft. Der 11-jährige Ricky ist direkt an den Bodensee gezogen - und Dick aus Novellara ist Setterburgler geworden. Der dürfte dann allerdings deutlich älter sein als mit 10 Jahren ursprünglich geschätzt, zwölf plus trifft es wohl eher. Was soll ich sagen - ich bin froh, dass er da ist. Dick hat, seit ich ihn Anfang November gesehen habe, deutlich abgebaut. Er hat Gewicht verloren, die Arthrosen haben sich verschlimmert. Und Dick ist deutlich hospitalisiert, sein vergangenes Leben merkt man ihm sehr an. Dick rennt Kreise in einem Radius von 2 Metern. Allerdings ist er dabei ansprechbar und man kann ihn aus diesem mit großer Wahrscheinlichkeit seit Jahren verfestigtem Verhalten herausholen. Wenn man das sieht, wird einem Himmelangstundbange - denn dann weiß man, wie groß sein Zwinger, in dem er sein Leben verbracht hat, eigentlich war. Man merkt Dick einfach an, wie besch....eiden sein vergangenes Leben war und was für ein gebeutelter Kerl er ist. Die Augen sind auch schon trüb ... bei allem ist er freundlich, dem Menschen zugewandt und schmiegt sich vertrauensvoll an einen. Und er frißt mit gutem Appetit - ein prima Zeichen. Heute Morgen hat er kurz vor Acht noch so tief und fest geschlafen, dass er geweckt werden musste. Aber sein Blick, der zerreißt einem wirklich das Herz. Wie auch immer - jetzt ist er auf der sicheren Seite mit einer liebevollen Hand, gutem Futter und der entsprechenden tierärztlichen Versorgung, die er so dringend benötigt. Und der Tierarzt wird eine Menge Arbeit bekommen, befürchte ich. Danke an Alice, die den Buben den Rest seines Lebens als Setterburgler begleiten wird. Und Dick bräuchte natürlich für seinen Lebensunterhalt den einen oder anderen Paten ...



19.12.12

Ähm ... nun ja - Jaga hat die Enten entdeckt und Michaela schreibt:

Hechelhechel,

komme gerade von Enteneinfangen. Jaga hat heute festgestellt, das es lustig ist, wenn Enten davon flattern und sie dann wild kläffend hinterherrennt. Und diese blöde Ente ist natürlich über den Zaun geflattert und hat sich nicht wirklich fangen lassen. Aber mit Unterstützug zweier älterer Herren und jeder Menge doofer Sprüche für mich, haben wir es dann geschafft. Ente völlig fertig und ich mächtig außer Atem .

Carpe diem
Michaela

15.12.12

Die alte bildschöne und freundliche Jaga ist heute auf ihre Pflegestelle gezogen! Nachdem die Erstbegegnung mit den vorhandenen Hunden, Katzen (!), Enten (!!) und Kaninchen (!!!) komplett unproblematisch verlief, stellte sich was heraus? Richtig: Überraschung - es ist ein Basset!!! Jagas erste Amtshandlung war es, in der Küche einen Kanten Brot zu stehlen und ganz schnell aufzufressen .



13.12.12

Fani schreibt:

Bayard, der alte Segugio, der mit uns in der Maremma lebt, erholt sich von seiner OP. Auch bei uns ist es jetzt kalt geworden, auch wenn dabei manchmal die Sonne scheint. Bayard leidet an einer generalisierten Demodicose - eine nicht ansteckende Räude. Der Hund lebte 10 Jahre erst bei einem Jäger unter üblen Zuständen, dann in einem Lager-Tierheim. Dort konnt er befreit werden, machte einen Zwischenstopp in einem Tierheim und lebt jetzt seit 10 Monaten in der Alta Maremma. Die Behandlung seiner Erkrankung, die auf einem massiv gestörten Immunsystem basiert, ist mühsam und langwierig. Vor 2 Wochen mussten wir eine profunde Untersuchung vornehmen lassen, denn es sollte geklärt werden, ob unter der Demodicose noch ein Tumorgeschehen sein Unwesen treibt. In Totalanästhesie wurden diverse Proben entnommen....ein schwieriges Unternehmen, denn es fanden sich diverse, teils große, Gebilde zwischen Blutgefässen eingewachsen. Zum Glück.....Felsbrocken fielen uns vom Herzen....bestanden ein beträchtlicher Teil der inoperablen Gebilde ausschliesslich aus Blut. Niemand weiss, was der Hund schon erlebt und überlebt hat. Dazu ein ProstataTumor, der zwar groß und fortgeschritten ist, doch gutartig. Ein schöneres Weihnachtsgeschenk konnte man uns nicht schenken. Und Bayard auch nicht!!!



03.12.12

Heute vor genau einem Jahr ist der alte blinde Charly in die Setterburg gezogen. Nun ist es bei uns so, dass wir bei Hunden, bei denen uns das Geburtsdatum unbekannt ist, das Einzugsdatum als Geburtstag hernehmen. Charly ist heute schätzungsweise 13 Jahre alt geworden - als ich vor gut einem Jahr den Tierarzt fragte, wie alt der Charly so ungefähr sei, war die Antwort, ich solle mir etwas zwischen 10 und 100 Jahren aussuchen. Übernommen haben wir ihn aus Györ mit 12 kg "Kampfgewicht", heute bringt er ideale 25 kg auf die Wage. Natürlich haben wir bereits heute Morgen eine mächtige Pansenparty gefeiert - kein Wunder, dass der Charly-li nun reichlich müde aus der Kudde schaut. Sie sind schon anstrengend, die Geburtstagspartys! Happy Birthday, mein Bub und ich wünsche Dir, dass noch möglichst viele Geburtstagspartys folgen werden!



02.12.12

Irina schreibt:

Diesmal glücklicherweise nur gute Nachrichten und ein Dankeschön an alle Daumendrücker:

Der Herzultraschall bei Kater Schorsch war quasi ohne Befund. Na ja, nicht ganz: es wurde ein kleines Löchlein festgestellt, das ihm aber keine Beschwerden macht und aller Voraussicht nach auch in Zukunft keine machen wird. Es muss nix behandelt werden und wir haben grünes Licht für die Kastration bekommen. Auch die hat er bereits letzten Montag hinter sich gebracht und es ist alles gut gegangen. Der Schorsch war lediglich einen Tag leicht gangunsicher und schon am Dienstag wieder ganz der alte. Seit Freitag stehen ihm hier endlich Tür und Tor offen und zu meiner Überraschung waren seine Ausflüge bisher immer nur sehr kurz.

Der Rubio durfte auch mit zum Tierarzt. Er liebt das Autofahren genauso wie die Tierarztbesuche selbst. Ein richtiger Glückstag für den alten Setter - und für uns auch. Die Rückmeldung der Tierärztin war nämlich super. Keine Neurologischen Ausfälle, kein Hinweis auf eine Entzündung oder Schmerzen. Dabei konnten wir uns die Untersuchung sogar sparen, weil der Rubio vor Freude selber gezeigt hat, was er alles kann. Mit Leichtigkeit hat er mehrmals ein Hindernis (die Längsstrebe unter dem Behandlungstisch) genommen und unsere Tierärztin war regelrecht begeistert von seinem Zustand - und das, obwohl ich ihr nicht mal erzählt habe, dass ich die Schmerzmedikation vom letzten Besuch längst abgesetzt habe. Die Hinterhand ist allerdings trotz Training kaum bemuskelt. Das bedeutet, dass er beim Toben relativ oft hinfällt und er im Stehen die Hinterbeine oft nicht halten kann - z.B. beim Fressen. Zur Unterstützung hat er nun also Anabolika bekommen - damit der Körper noch möglichst lange das mitmachen kann, was der Rubio möchte - und das ist einiges! Übrigens hat er erstklassige Blutwerte. Nebenwirkungen brauchen wir also nicht zu befürchten - und Spätfolgen auch nicht - der Rubio ist 16 Jahre alt! Für alle, die über das Wort "toben" bei einem 16-jährigen Hund gestolpert sind, werde ich demnächst mal ein Video einstellen , das ich diesmal mangels Kamera leider noch nicht liefern kann.

Liebe Grüße aus Hagau und einen schönen ersten Advent!

21.11.12

Am Wochenende hatten wir netten Besuch - nicht Charlys Tanten, sondern Charlys Paten aus Dresden haben es sich nicht nehmen lassen, einmal bei uns reinzuschauen. Natürlich mit ihren beiden English Settern Namensvetter - Charly und Mara im Schlepptau. Samstag haben wir einen langen Waldspaziergang gemacht und dabei ist dieses Foto von Hermine entstanden. Was so ungewöhnlich daran ist? Für Hermine heißt es schon seit einigen Wochen "Leine los" im Wald! Das Mädel hat so eine Freude am Rumhüpfen und Springen und Rennen und Schnüffeln, dass man selbst kaum noch das Lachen aus dem Gesicht bekommt.

Danke an Beate R., dass sie die leinenlose Hermine auf Bild festgehalten hat - im Übrigen hatte Beate einen Narren an der kleinen Maus gefressen. Hermine bricht halt Herzen, egal bei wem!



17.11.12

Argo grüßt aus seinem neuen Zuhause! Wenn ich mir überlege, was für ein Häufchen Elend wir im Juli in Ungarn übernommen haben, wie verschüchtert und unsicher der Bub war und so gar nichts durch seine Kettenhaltung von der Welt kannte und mir nun dieses Bild anschaue, von einem Argo, der stolz und selbstbewußt in diese Welt blickt, dann ist das das größte Lob, das wir hier für unsere - manchmal zermürbende und nervenaufreibende - Arbeit, die uns nur allzuoft an unsere Grenzen bringt, bekommen können.

Danke an Kristina für dieses einmalig wundervolle Foto von einem einzigartigen Bassetbuben!



14.11.12

Neues aus der Niederlassung Hagau von Rubio und Kater Schorsch:

Der wohl einzige Kater der Setterburg, der Schorsch, der mittlerweile auf den Namen "Scheißer" hört (wir können uns ehrlich nicht erklären, wie das passieren konnte), ist soweit wohlauf. Nach ewig langer Durchfallerkrankung, die wahrscheinlich durch den starken Wurmbefall ausgelöst wurde, und intensivem sowie kostspieligem Darmaufbau konnte er nun geimpft werden. Zeit wird´s, denn er möchte endlich raus. Und wir möchten das auch, denn er kann seine Herkunft - die Straße - einfach nicht leugnen. Nachdem unsere anderen 3 Katzen vergeblich versucht haben, ihm den Katzen-Knigge beizubringen, sehen wir nur noch eine Lösung - Freigang! Also haben wir den letzten Schritt getan und einen Kastrationstermin vereinbart. Leider wurde bei der Voruntersuchung ein Herzgeräusch festgestellt und die Kastration abgeblasen. Ein Herzultraschall bei einem Spezialisten muss gemacht werden. Dem Schorsch selber merkt man nichts an und er sieht es gar nicht ein, warum er nicht endlich mit den großen Katzen um die Häuser ziehen darf. Hier sind alle Daumen gefragt, damit sein großer Wunsch endlich wahr wird!

Unser alter Freund der Rubio ist mittlerweile phasenweise völlig inkontinent. Ihm selber ist das völlig wurscht und er schämt sich überhaupt nicht, mich - während ich hier putze - anzuschnauzen, warum wir nicht endlich Gassi gehen. Und ich: beeile mich und das gerne! Denn seine Lebensfreude lässt mich sämtliche ruinierten Teppiche vergessen. Und mal ehrlich: Die Waschmaschine wäscht auch ganz von alleine! Trotzdem machen wir uns ein bisschen Sorgen, weil die zunehmende Inkontinenz und das zunehmende Zittern der Hinterbeine ja schon ein Zeichen für den körperlichen Abbau ist. Woher genau das kommt, weiß man nicht und wir wollen es auch gar nicht rausfinden, weil dies mit schmerzhaften Untersuchungen verbunden wäre, die man dem alten Knaben nicht mehr antun muss, wenn sowieso nur eine symptomatische Behandlung bleibt. Unsere Tierärztin hat empfohlen, Anabolika zu spritzen, um den Muskelaufbau zu fördern. Und so kommt es, dass der Rubio demnächst unter die Bodybuilder geht. Vielleicht können wir damit alles ein bisschen verzögern. Denn im Geiste ist der Rubio maximal 3 Jahre alt. Auch hier kann ein bisschen Daumen drücken nicht schaden!

Der Schorsch ist übrigens dem Rubio sein Freund - das findet jedenfalls der Schorsch so. Denn im Gegensatz zum Feeno lässt der ihn aus seinem Napf fressen.

05.11.12

Altsetter Sai (vermittelt 2011) hat für seine Kumpels ein besonders spannendes Fernsehprogramm entwickelt - die Sendung mit der Maus für Hunde! Danke an Sandra für das geniale Foto ....



.... während sich in der Setterburg selbst der nächste Tierschutzskandal anbahnt - diese Kudde ist ja wohl deutlich zu klein!!!!



02.11.12

Heute habe ich mich aufgemacht in das gar nicht so weit entfernte Italien - und habe das Canile Intercommunale di Novellara besucht, das Canile, das viele der alten Hunde, die wir auf unserer Italienseite vorgestellt haben, beheimatet. Es ist ja immer einfacher, wenn es doch einmal einen Interessenten für einen der Hunde dort gibt, wenn sagen kann, man ist selber dagewesen, hat sich die Hunde angeschaut und kann über die örtliche Tierschutzarbeit aus erster Hand Auskunft geben.

Ich muss gestehen: Noch nie, aber wirklich noch nie habe ich in meinem Leben ein derartiges Sammelsurium an gestrandeten Hundeexistenzen gesehen und erlebt. Noch nie so viele alte Hunde auf einmal. Sie geben sich viel Mühe dort, den Hunden das Leben so erträglich wie möglich zu machen, sind fleißig und versuchen ihr möglichstes. In diesem Canile steckt sehr viel ehrenamtliche Arbeit und vor allem Herzblut. Und jeder der Helfer liebt diese Hunde von ganzem Herzen.
Was bleibt sind die Umstände dort - und ein kalter Betonboden ist wahrlich kein Ort für alte Knochen und die nicht ausreichende medizinische Versorgung. Der Winter und naßkaltes Wetter werden den Alten sehr zusetzen. Zu sehr, befürchte ich. Und ich habe sie alle gesehen - den alten Otello, der frierend in der Ecke sass und mich mit resigniertem Blick anschaute; die alte Bonnie - ein Unikum von einem Hund, unförmig, liebenswürdig und sanft, die ihren Kopf in meinen Schoß legte und beim Ohrenkraulen tief seufzte und mich gefragt hat, ob sie mitkommen darf (und die ihren Weg schon bald auf unsere Website finden und es ist mir völlig egal, dass sie lediglich mal neben einem Jagdhund gesessen hat); Stefania, die aus ihrer Hütte kaum noch heraus kommt, weil sie sich in dieser Welt nicht mehr auskennt und die dringend einen Blindenmenschen an ihrer Seite bräuchte, der ihr die Welt "zeigt"; Baloo, der mich umarmte und Claudia, die sich auf den Rücken schmiss und förmlich in alle Richtungen zerfloss, Sally und Zara - ungebrochen menschenbezogen und charmant, Zara allerdings mit massiven Fellproblemen, die auf eine Schildrüsenunterfunktion oder Morbus Cushing hindeuten könnten, Luisina und Emma - einfach nette Mädels; Ricky und Dick - wobei Dick ernsthafte Rückenprobleme hat, eine steife Hinterhand, zu dünn ist und mich so verdammt an unseren alten Lord erinnert und er auch dringend Hilfe bräuchte und und und .... alles liebenswürdige Hunde - ich bin schweren Herzens wieder gefahren - aber ich komme wieder, versprochen! Danke an Natasha und ihre Freundinnen, die mir geduldig - zur Not mit Händen und Füßen - das Canile erklärten und die Hunde vorstellten.

01.11.12

Ich gebe es zu: Der 01.11. ist immer ein sehr trauriger Tag für mich. An diesem Tag zerreisst es mir immer wieder das Herz - heuer zum erstenmal doppelt.

Am ersten Tag im November ist meine Seka gestorben. Seka, die große Schwester aus Belgrad - eine beeindruckend starke und unkaputtbare Hündin. Seka war eine der drei Mitbegründerinnen der Setterburg. Ihr haben es 127 Hunde in den letzten zehn Jahren zu verdanken, dass sie einen Schritt in das neue Leben gehen konnten oder wir sie auf ihren letzten Schritten in ihrem alten Leben begleiten durften.

Und an einem ersten Tag im November ist mein Willy gestorben - der alte Basset, mein ganz persönlicher Seelenhund, der mich heimlich seine Göttin nannte und sich deshalb alles erlauben durfte.

Sekas Todestag jährt sich heute zum siebenten, der von Willy zum erstenmal. Und wenn jemand an diesem grauen Tag ein wenig Lektüre braucht, dann würde ich mich freuen, wenn er vielleicht Sekas und Willys Geschichte liest.

Seka:

http://www.tierfreunde-niederbayern.de/geschichteseka_c.html

Willy:

http://setterburg.de/The-Boar-Rider.htm




25.10.12


Der Schwan geht's es besser, die Schmerzmedikamente wirken glücklicherweise. Allerdings ist sie stinksauer, weil sie immer noch auf Schongang gesetzt ist und nicht mit uns in den Wald fahren darf. Ich befürchte, sie überlegt ersthaft, ob sie deswegen den Tierschutz informieren soll.

Gestern haben wir drei große Eimer Quark geschenkt bekommen und haben damit gleich die "Quarkwochen" in der Setterburg ausgerufen. Die Hunde lieben es! Nach dem Essen werden die Schüsseln so ausgeschleckt, dass es mich wundert, dass noch keine Löcher im Eßgeschirr sind. Und die Schwan hat immer so eine niedliche Quarknase! Sie hat wohl gehört, dass Quarkmasken prima gegen alternde Haut sind.



21.10.12

Für ganz Deutschland ist sonniges Herbstwetter mit bombatischen Temperaturen angesagt. Nur wir in der Hallertau scheinen mal wieder die berühmte A-Karte gezogen zu haben, denn die ist seit gestern unter dickem Nebel begraben und richtig hell geworden ist es auch nicht. Mit knapp 10 Grad Höchsttemperatur dürften wir auch unter dem bundesweitem Durchschnitt liegen.



Was andere mit einem Schulterzucken kommentieren ist für die Setterburg immer eine kleine Katastrophe, denn im Normalfall geht es dann unseren Rücken- und Arthrosepatienten - und das sind eigentlich alle bis auf den Mirek - eher schlecht. Erwischt hat es diesmal die eigentlich immer lustige Schwan, bei der ja eh aufgrund ihres Cauda Equina Syndroms der Wirbelsäule mit nasskaltem Wetter nicht zu spaßen ist. Nun steht sie wieder unter Schmerzmittel und darf zu ihrem Entsetzen nicht mit in den Wald fahren. Ein bissl Daumendrücken kann nichts schaden ....

14.10.12

Zugegeben - wir legen unsere Spaziergänge in einem geradezu mörderischen Tempo ab. "Nebenbei" wird trainiert, am Abrufen gearbeitet und Spuren gelesen und Mirek trainiert - meist die Zugkraft meiner Oberarme und benimmt sich auch sonst wie eine offene Hose. Heute war es mal wieder ganz spannend, denn ich habe zunehmend den Eindruck, dass das Setterjagdgeschwader Siegenburg ziemlich jagdliche Pfeiffen sind. Nur die Schwan und meine Wenigkeit haben die 5 Schwarzkittel, die in gut 20m Entfernung an uns vorbeizogen gesehen und keiner (!) der Hunde hat den Hasen bemerkt, der gut 5m vor uns im Gebüsch saß. Pufa bedankt sich dafür bei dem Jagdpächter, der ihr immer so lieb frische Äpfel hinlegt, während die Hermine durch den Wald hopst mit einem "Hach, hach, hach - wie ist das Leben schön". Und Bourbon? Bourbon könnte ein Reh auf den Rücken springen - er würde es nicht einmal bemerken. Dafür sind alle nach der Runde immer schön ausgepowert - wie diese Fotos beweisen. Die meisten der Hunde hauen sich sofort ins Bett - nur Bourbon als unser Reinlichkeitsfanatiker muss sich erst einmal ausgiebig putzen.








12.10.12

Da wir aufgrund von Argo's Auszug wieder eine Schleppleine frei haben, habe ich mir heute gedacht, ich mache das einfach mal probehalber mit dem Herminchen. Rudi war ja mehr als skeptisch, aber wer es nicht versucht, wird es auch nicht herausfinden. Argo war ja quasi schon Musterschüler, aber was das Herminchen heute im Wald abgezogen hat, stellt alles in den Schatten, was ich bis jetzt bei Hunden erlebt habe. Hermine hat eine Abrufquote von 100% hingelegt und das beim allererstenmal. Das Festhalten der Schleppleine konnten wir uns nach ein paar Minuten sparen. Jetzt liegt eine kleine glückliche Hermine in ihrem Bett, total ausgepowert, aber die neugewonnene Freiheit sichtlich genießend. Ich hoffe, sie wird auf längere Sicht dauerhaft Freiläufer.

11.10.12

Wo die Liebe so hinfällt ... vorige Woche war uns Kristina besuchen und hat sich Knall auf Fall in einen schlappohrigen Herrn mit integrierter Schlafbrille verliebt. Sie hat erzählt, dass sie am liebsten schon auf der Heimfahrt wieder umgekehrt wäre. Heute ist sie wiedergekommen und hat den Herrn Argo abgeholt. Ehrlich gesagt habe ich ihn mit einem lachenden und einem weinenden Auge in sein eigenes Leben verabschiedet, denn Argo ist schon ein ganz besonders liebenswürdiger Hund. Aber so sind sie ja eigentlich alle - die Hunde der Setterburg.

07.10.12

Wer uns kennt, der weiß, dass in der Setterburg oft Leid und Freud eng beieinander liegen. Täglich erreichen uns eine Vielzahl an Notrufen mit der Bitte, einen Hund aufzunehmen. Den wenigsten davon können wir helfen. Vor gut einer Woche habe ich von einer Pointermixhündin in einem italienischen Tierheim erfahren. Diana. Wir haben versucht, mehr Infos über sie zu bekommen und wollten bei der Suche nach ihrer Familie helfen. Vorgestern ist sie gestorben. Diana war 19 Jahre alt und sie hat ihr gesamtes Leben in diesem Tierheim verbracht, ohne eine Familie. Vor 19 Jahren habe ich noch an der Uni gesessen und wusste noch nicht einmal, dass es so viele Dianas auf dieser Welt gibt - und es sind so verdammt viele. Bei ihr sind wir zu spät gekommen. Fani hat geschrieben "Bei Verbrechern gibts ja selbst bei lebenslänglich bei guter Führung die Möglichkeit der vorzeitigen Begnadigung...........bei KnastHunden wohl nicht." Ich kann nur darum bitten, dass sich mehr Menschen für die alten und gehandicapten unter den Hunden engagieren. Diana soll nicht vergessen werden.



06.10.12

Heute hatten wir Besuch in der Setterburg - Camilla, Roxi, unser Ex-Schützling Sam (der bei uns Éomer hieß) und Bebo fielen samt ihren Menschen bei uns ein - und ich bin immer wieder erstaunt, wie selbstverstädlich mein kleines Rudel hier fremde Hunde aufs Grundstück nach einer kurzen Kennenlernphase lässt. Selbst dann, wenn zwei unkastrierte Rüden dabei sind. Die Hunde hatten einen Heidenspaß und eine mächtige Party gefeiert! Danke wie immer für den netten Besuch, vor allem an Gerdi mit ihrem leckeren Käsekuchen! Und Dirk: Sam sieht einfach nur Klasse aus! Hier kommen ein paar Impressionen.








01.10.12

Kater Schorsch geht es nach einem kurzen stationären Aufenthalt in der Tierklinik blendend. Schon lange haben wir uns in der Setterburg Gedanken darüber gemacht, warum es eigentlich immer wieder heißt "die sind wie Hund und Katz" - und endlich glauben wir die Wurzel allen Übels gefunden zu haben: Sie heißt Schorsch! Schorsch muss nämlich erst noch ausziehen, um das Fürchten zu lernen. Er stiehlt Altsetter Rubio das Futter ohne jeglichen Respekt vor Lebensweisheit und Alter und wenn ihm danach ist, hockt er sich mitten in die Futterschüssel und wenn Hund dann noch fressen will, kriegt er eine satte Watschn. Katzen!



29.09.12

Wir in der Setterburg machen uns ja immer Gedanken darum, wie wir die Chancen auf eine passende Familie für den jeweiligen Hund steigern können. Deshalb haben wir beschlossen, dass wir das Modell "Argo" ausschließlich mit dieser praktischen integrierten Schlafbrille ausliefern werden!



Und unser Herminchen hat von ihrer Patentante Anja ein Wintermäntelchen geschenkt bekommen. Herzlichen Dank! Weils heute so ein Sauwetter ist, gabs leider nur ein Indoorphotoshooting.



25.09.12

Argo ist Freiläufer - ok, die Schleppleine hängt noch hinterdran zur Sicherheit, aber wir halten sie schon lange nicht mehr. Ich habe festgestellt, dass er wirklich ein Trailer ist. Heute Abend ist uns Bourbon im Wald abhanden gekommen. Manchmal biegt er einfach falsch ab und ist ratzfatz verschwunden. Das passiert immer dann, wenn sich aus heiterem Himmel mal wieder sein Hirnschaden bemerkbar macht und es ihm den Schalter raus haut. Wir haben es relativ schnell innerhalb von einer Minute gemerkt, aber da war er schon weg und auf Rufen reagiert er dann nicht mehr. Erfahrungsgemäß läuft er einfach zum Auto zurück und wartet da. Rudi und ich haben uns trotzdem aufgeteilt, vorsichtshalber. Ich bin mit Mirek, Swann und Argo zum Auto, Rudi hat mit Hermine und Pufa den Abzweig genommen, den er hätte noch nehmen können. Natürlich stand seine Bourbonlichkeit die 400 m weiter am Auto und wartete. Also wieder zurück Richtung Rudi und nun war der verschwunden (warum suche ich eigentlich nur immer meine Männer?). An der Stelle, wo wir uns getrennt haben, rastete Argos Nase auf dem Boden ein und ab gings. Irgendwann habe ich ihn gezwungen mit mir einen anderen Weg zu laufen, den ich für eine Abkürzung hielt. In diesem Augenblick entgleisten Herrn Argonath die Gesichtszüge: "Eh, Alte - sag mal, bist du bescheuert? Riechst du das nicht? Da lang isser - da lang. Jetzt komm halt mit, ich führ dich schon, du nichtsriechende Pappnase. "Egal, er musste da lang, wo ich wollte. Kurze Zeit später das gleiche Spiel von vorn - Nase rastet am Boden ein und ab gings und kurze Zeit hatten wir den Rudi wieder. Als wir den Weg nochmal durchgingen kamen wir drauf, dass Argo haargenau Rudis Route gefolgt ist. Vielleicht sollten wir beide zum mantrailing gehen - so richtig!

15.09.12

Fani hat mir neben 2 anderen Notfällen heute Kayla aus Italien vorgestellt, für die die italienischen Tierschutzkollegen händeringend einen Platz suchen und für die es wohl besonders schwer werden wird. Kayla ist gerade einmal ein Jahr alt und hat einen Hirnschaden, mit großer Wahrscheinlich aufgrund eines Traumas entstanden (Unfall, Absicht - kein Mensch weiß es), die Italiener haben es durch ein CT abklären lassen und das Ergebnis ist eindeutig. Sie eiert beim Laufen und liebt Menschen und hat auch mit Hunden keine Probleme. Als ich die Bilder öffnete, bin ich fast vom Glauben abgefallen, denn Kayla hat genau den gleichen Gesichtsausdruck wie unser Bourbon Gump, der ja auch massive Hirnschäden aufgrund eines Unfalltraumas erlitten hat. Auch er eierte beim Laufen, hat das Trinken erst wieder nach zwei Jahren erlernt und hat noch sonstige Eigenarten, mit denen Hund und Mensch aber gut leben können. Ich sage immer, der Bourbon ist mein bestes Pferd im Stall, weil er so unkompliziert und freundlich und überhaupt ein absoluter Sonnenschein ist. Nun, Kayla braucht eine Chance - und das möglichst bald. Ich kann sie nur jedem ans Herz legen. Jeder einzelne Tag mit solch einem Hund lohnt sich doppelt, weil man diesen als Mensch, wenn man sich bewußt und mit allen Konsequenzen dafür entscheidet, deutlich intensiver erlebt. Ich werde in den nächsten Tagen eine eigene Vermittlungsrubrik für die italienischen Hunde anlegen - und hoffe, dass sich auch hier vielleicht der eine oder andere Mensch für einen dieser Notfälle entscheidet.



13.09.12

Bassets! Die sind immer wieder für Überraschungen gut. So wie Argo (den wir hier heimlich Argonath, das bedeutet "Königsstein" nennen). Herr Argonath hat eine große Leidenschaft: Kaffee! Nachdem wir ihn mehrmals erwischt haben, wie er mit den Vorderpfoten auf dem Tisch stand und damit eine Tasse umklammerte, die ankippte und daraus schlürfte wie ein Mensch, werden alle Kaffeetassen aufgeräumt oder zumindest außer Bassetreichweite aufbewahrt. Sehr zu seinem Leidwesen.

10.09.12



Unsere Nellie war im Urlaub mit ihrer ganzen Familie (sprich 2 Erwachsene, 2 Kinder und 3 Hunde) und hat sich an der Nordsee den Wind um die Nase respektive die Ohren wehen lassen und so ganz nebenbei hat diese bunte Patchworkhorde dort für einiges Aufsehen gesorgt. Kristina schreibt:



Das Meer war herrlich! Ebbe und Flut fanden die Hunde absolut megatoll. Wir hatten Glück, dass gleich neben dem Hundestrand der Menschenstrand mit Spielplatz und Fußballfeld war, so hatten alle was von diesem Urlaub. Nach einer durchkotzten Nacht wussten auch Lilly und Nellie, dass man SALZwasser nicht trinken darf! Manchmal macht‘s eben doch Sinn, was die Alte sagt .



Ich weiß ja nicht, inwieweit sich Hunde an ihre Vergangenheit wirklich erinnern können, aber als ich unsere Sachen gepackt hab am Donnerstag, ist Nellie nicht von meiner Seite gewichen. Als wir das Auto beladen haben am Freitag kam sie nicht mal runter und auf den Pausen am Samstag Morgen auf den Rastplätzen musste ich sie aus dem Auto heben, weil sie nicht aussteigen wollte. Ich glaub, sie hat sich dran erinnert, dass sie bei längeren Fahren immer rumgeschubst worden ist. Die erste Nacht hat sie bei mir im Bett geschlafen mit ihrer Schnauze auf meinem Bein – die ganze Nacht! Das tut sie sonst nie, aber ich denke, sie wollte sicher gehen, dass ich nicht abhaue während sie schläft. Nach dem zweiten Tag hat sie dann verstanden, dass sie niemand zurück lässt und wir alle zusammen überall hin gehen. Sheela ist ja schon ein alter Urlaubshund, kannte sich vollends aus und Lilly kam es, glaub ich, nicht mal annähernd in den Sinn, dass sie irgendwo abgegeben werden könnte. Sie haben den Hundestrand total genossen, haben tägliche Wattschlammfußbäder genommen und die alten Ladies haben sogar das eine oder andere Mal ein paar Minütchen gespielt. Lilly hatte eine Schäferhund-Appenzeller-Mixhündin (oder Schäferhund-Appenzeller-DesignerDog ) zur Freundin und die Schwaben, die mit ihr da waren, waren gute Gesprächspartner für uns. Wir haben Ottos Leuchtturm gesehen! Leider durften Hunde auf gesamter Länge den Deich nicht betreten, also haben wir Mädls im Auto gewartet (300 € Strafe pro Hund war uns dann doch zu gefährlich nur wegen einem Leuchtturm). Am Donnerstag sind wir Schiff gefahren, was alle sehr genossen haben. Im nächsten Urlaub lass ich mir ein T-Shirt anfertigen auf dem steht „Nein, der Dackel ist kein Mischling, sie ist ein Tigerdackel. Ja, das ist eine offizielle Zuchtfarbe. Nein, sie ist nicht krank. Ja, sie ist sehr lang, deshalb muss sie so dünn sein, damit sie keine Rückenprobleme kriegt. Ja, sie muss im Handtuch sitzen, wenn es nur 20° und Windstärke 8 hat und sie tropfnass aus dem Meer kommt, damit sie nicht krank wird und JA, ICH HABE DREI HUNDE UND ALLE MEINE HUNDE HABEN EIN EIGENES HANDTUCH UND WERDEN VON MIR HÖCHSTPERSÖNLICH ABGETROCKNET DAMIT SIE SICH NICHT ERKÄLTEN und ja, ich habe zwei Kinder und mach das nicht, weil ich einen Ersatz brauche!!!“. Ich hab mir den Mund franzig gesprochen in diesem Urlaub!



09.09.12

Irina schreibt: Was Dogge in Not Niederbayern mit streunenden Katzen in Oberbayern zu tun hat?

Aber von vorne: Am Montag saß auf der Straße vor dem Haus ein kleines Kätzchen. Unterernährt, apathisch, zerzaust. Es hat sich einfach so nehmen lassen. Nicht gerade typisch für ein wild geborenes Kätzchen. Natürlich habe ich es mitgenommen und bin sofort damit zum Tierarzt. Laut erster Schätzung 4 Wochen alt, keine 500 g schwer. Er wurde entwurmt, hat Antibiotikum gegen den schlimmen Durchfall bekommen. ansonsten hieß es päppeln und nochmal päppeln und weiterhin tierärztlich beobachten lassen. Also habe ich ihm ein Katzenzimmer eingerichtet, schließlich kann man so ein kleines, schwaches und verwurmtes Wesen ohne Impfschutz nicht einfach mit zwei großen Hunden und drei erwachsenen Katzen mitlaufen lassen. Zu seinem Schutz und zum Schutz der eigenen Tiere.



So, wo ein Katzenkind ist, sind mehrere und eine Mutter muss es auch noch geben - gesucht, gefunden. Eine Mutter - selber noch ein Kind - und noch zwei Geschwister. Erwischt habe ich nur noch den Bruder und natürlich auch mitgenommen. Er war größer und schwerer, ansonstern aber auch in einem sehr schlechten Zustand und unterernährt. Lange Rede, kurzer Sinn: für den kleineren kam leider jede Hilfe zu spät, er hat die erste Nacht nicht überlebt. Er ist gestorben noch bevor wir ihm einen Namen geben konnten. Er war einfach schon zu schwach. Dem etwas Größeren ging es sehr schlecht. Wir haben ihn alle 2 Stunden zwangsernährt - mit Hilfe meiner Familie während ich in der Arbeit war. Dort habe ich Sylke meine schwarzen Augenringe erklärt und ihr von den Kätzchen erzählt. Ich hätte mich nicht zu fragen getraut, denn was gibt es an Dogge in Not Niederbayern nicht zu verstehen....., hat Sylke ungefragt zugesagt, dass die Kosten für die tierärztliche Versorgung vom Verein übernommen werden.

Wie es weitergegangen ist? Der Schorschi wurde immer schwächer und ich habe ihn fast schon aufgegeben. Ein letzter Versuch - stationäre Aufnahme in der Tierklinik unserers Vertrauens. Die Tierarzthelferin informierte mich, dass ich angemeldet bin und dass die Kostenzusage von den Tierfreunden bereits da ist.

Ob es sich lohnt, so viel Aufwand für zwei kleine, ungewolltes Straßenkätzchen zu betreiben, habe ich mich nicht gefragt. Das haben die Leute, die einfach vorbei gegangen sind, aber auch nicht! Für mich ist diese Frage trotzdem beantwortet, denn während ich diese Zeilen hier schreibe schnurrt der Schorsch zufrieden und vollgefressen auf meinem Schoß. Er hat sich rasend schnell erholt - ein gesundes Kätzchen, das fast an einer zu starken Verwurmung in Verbindung mit Unterernährung auf der Straße eingegangen wäre. Der Kleine hatte noch ein weiches Plätzchen und etwas zu fressen, bevor er zum Regenbogen gegangen ist, denn er hatte im Gegensatz zu seinem Bruder einen Riesenhunger. Wir hätten gerne noch mehr für ihn getan...



.....DAS haben die Tierfreunde Niederbayern (Dogge in Not) mit streunenden Katzen in Oberbayern zu tun, während andere Tierschutzvereine bis heute noch die Zuständigkeiten klären!

Für das andere kleine Kätzchen, das ich noch nicht mal erwischt habe, ist übrigens die Kostenzusage auch schon da!

08.09.12

Hermine ist hammerhart - ihre OP hat sie weggesteckt, als wäre es das Normalste der Welt. Nun ist sie allerdings stinksauer mit uns, weil wir sie nicht auf die großen Spaziergänge mitnehmen und mit ihr nur kleine Runden laufen. Heute Abend allerdings schaute eine OP Narbe gar nicht gut aus. Es hatte sich jede Menge Wundwasser darunter angesammelt und die Naht drohte zu platzen. Ich bin nun etwas paranoid, was unsere Hunde hier angeht und kontrolliere mehrmals am Tag die OPNähte, deshalb ist es mir glücklicherweise gleich aufgefallen. Also ab als Notfall in die Tierklinik. Frau Dr.Braun-Schmidt hat nachgeklammert, um die Naht zu entlasten. Nun hat Herminchen zwei schicke Piercings und damit ist die Braut voll Heavy Metal. Nur das Headbangen müssen wir noch üben!

06.09.12

Unser Heralein ist auf dem aufsteigenden Ast. Nach schwieriger OP mit langwierigem Heilungsprozess und der richtigen medikamentösen Einstellung mit Schildrüsentabletten hat sie nun deutlich abgespeckt und damit an Lebensqualität gewonnen. Waren es bei ihrer Ankunft noch über 40kg (!) Kampfgewicht, die sie mit sich rumschleppen musste, sind es jetzt noch 35kg. Ideal ist das noch nicht, aber gut Ding will Weile haben und sowieso sollte es eher langsam gehen. Ganz nebenbei wächst das Fell geradezu explosionsartig. Hera, die im August ihren 11. Geburtstag gefeiert hat, lässt es sich gut gehen und entwickelt sich immer mehr zur Zicke. Draußen alles kein Problem, nur in ihrem Zuhause möchte sie dann bitteschön doch die einzige Diva sein. Und sie hat einen eigenen Pool bekommen - na ja, eher ein Poolchen, aber der gefällt ihr ausgesprochen gut!






05.09.12

Heute heißt es für Hermine ganz fest die Daumen drücken - sie hat die erste OP der Milchleisten, da die Tumore einen Wachstumsschub haben.

03.09.12

Kein Hund dieser Welt hat einen so entzückend niedlichen Schlafstil wie der Charly - mal abgesehen davon, dass er schnarcht wie ein alter Mann. Zum Glück kann ich das Foto nicht mit einer Tonspur unterlegen.



02.09.12

Heute ist es mir erstmals gelungen, eine hochgeheime Fotografie des seltenen und sagenumwobenen Bassetters zu machen:



28.08.12

Liebes Tagebuch,

heute schreibe mal ausnahmsweise ich - der Mirek! Sylke hat heute etwas ganz irres angestellt. Sie hat erst ganz geheimnisvoll getan und dann wie wild am Computer geschrieben, etwas ausgedruckt und ist nach Guntersdorf zum Stammsitz der Tierfreunde Niederbayern gefahren, während wir alle zu Hause warten mussten. Als sie zurück kam, hat sie nach ganz vielen anderen Hunden gerochen und nach lecker Nudelsalat. Lachend hat sie mir die Papiere, die sie vorher mitgenommen hat, unter die Nase gehalten. Ganz oben stand Vermittlungsvertrag, darunter mein Name und der von Sylke. Dann hat sie mich in den Arm genommen und gesagt "Miri, mein Miri - nun trittst du das große Erbe von Atcha an." Ich glaube, jetzt bin ich ganz offiziell Chef der Setterburg.

21.08.12

Neuzugang Basset Argo hat leicht suizidal-größenwahnsinnige Tendenzen. Weil der Bub schlecht alleine bleiben kann und sofort das Weinen anfängt, wenn Muddi das Haus verläßt und mir auch sonst am Schürzenbändchen hängt, darf er heute mit in die Arbeit. Mir rutscht dort das Herz in die Hose, als er mit einem Satz auf die Fensterbank eines geöffneten Bürofensters springt und von dort aufs Vordach. Ich habe selten einen so sprunggewaltigen Basset gesehen. Glücklicherweise kommt er sofort zurück, als ich ihn rufe - er ist wirklich sehr gehorsam und hat so gar nichts dickköpfiges. Im Übrigen schafft er es auch, aus dem Stand auf die Küchenanrichte zu springen - die Küche ist seitdem wieder Sperrgebiet! Ansonsten benimmt er sich vor allem gegenüber Menschen vorbildlich - sanft und freundlich. Am Abend ist er ziemlich geschafft vom aufregenden ereignisreichen Tag und schläft glücklich schnarchend ein.

Am Nachmittag haben wir Besuch - Angelika B. bringt uns einen großen Nachschub an Spüllösung für Charlys Augen und hat gleich noch eine Menge Deckenspenden im Gepäck. Vielen Dank - auch für die wirklich netten Stunden und Gespräche!

19.08.12

Das wird so nichts - unser Schwänchen ist hochgradig depressiv und todunglücklich. Also habe ich sie am Nachmittag gefragt, was sie möchte - wieder mit uns durch die Wälder ziehen oder ruhig gestellt sein und dafür ein paar Monate länger Leben. Die Antwort war so eindeutig, dass wir sofort noch einmal in den Wald gefahren sind .... abends war unser Schwänchen wieder ganz die alte - lustig und fröhlich!

16.08.12

Die Swann ist immer wieder recht druckempfindlich am Bauch, also haben wir sie in der Tierklinik nochmal auf den Kopf gestellt. Das Ergebnis ist alles andere als ermutigend - Cauda Equina. Wir sollen Swann ruhig stellen und eine Schmerztherapie machen.

11.08.12

Ein Neueinzug in der Setterburg - und was für einer! Bereits nach 15 Minuten tobt hier eine fette Party, wie man es sich kaum vorstellen kann. Kein Wunder, wenn mal wieder ein Basset einzieht




10.08.12

Gerade nochmal gut gegangen - Charlys Augendruck sinkt! Jetzt haben wir einen strengen Plan mit Tropfen und Spülungen am Küchenschrank hängen, der genauestens befolgt werden muss. Charly hasst die Spülungen wie die Pest. Aber da muss er durch und wir auch.

31.07.12

Der Charly macht uns Sorgen - seine Augen werden wieder schlechter, der Druck ist enorm gestiegen. Wir haben verschiedene Umstellungen der Medikamente versucht, nichts greift. Tabletten hatten so große Nebenwirkungen, dass wir sie sofort absetzen mussten. Jetzt gibt es noch genau ein Medikament in Tropfenform, das ihm Linderung verschaffen könnte. Wenn das nicht greift, dann werden wir über eine Entfernung der Augen nachdenken müssen. Der Bub kann alles Daumendrücken dieser Welt gebrauchen.



26.07.12

Unsere entzückende kleine Hermine, die einen immer mit großen Kulleraugen anschaut, als ob sie kein Wässerchen trüben könnte, hat immer mal wieder Streit mit den anderen Hunden aus heiterem Boden, was ihr den Spitznamen Dr.Jekyll/Mrs.Hyde eingebracht hat. Es gibt Situationen, da springt sie den anderen mit gefletschten Zähnen ins Gesicht, einfach so. An dieser Stelle wird mir immer wieder bewußt, was ich eigentlich für gute Hunde hier habe, denn dann gehen die ihr tunlichst aus dem Weg und lassen Mrs.Hermine Hyde einfach stehen. Nur der Schwan hat es einmal gereicht und sie hat die Hermine, die Zeter und Mordio geschrieen hat, auf den Boden gedrückt. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich auf den Auslöser gekommen bin. Dr. Hermine Jekyll ist anwesend, wenn keine Tasche, Rucksack oder Beutel auf dem Boden steht. Liegt irgendein der genannten Gegenstände auf dem Boden, transformiert sie sich sofort in Mrs. Hyde. Dann darf sich ihr kein Hund nähern. Ist er weg, kommt sofort wieder Dr. Jekyll und damit die nette Hermine zum Vorschein. Angenehmer Nebeneffekt: Hermine erzieht einen zur Ordnung!



09.07.12

Unser immer lachenden Bourbon hat Zahnschmerzen. Also muss er leider zum Zahnarzt und es sind noch ausgerechnet die beiden riesigen oberen Reißzähne. Beim innarkoselegen hat er einen epileptischen Anfall. Ehrlich gesagt warte ich bei dem erlittenen Hirnschaden schon lange darauf, aber bis jetzt gab es keine Anzeichen. Ich bin hochgradig besorgt und schlage mir die Nacht um die Ohren, um ihn engmaschig zu überwachen und bei einem zweiten Anfall sofort eingreifen zu können. Zum Glück kommt nichts nach und Bourbon schläft tief und fest zu meinen Füßen.

08.07.12

Irina schreibt:
Unsere kleine Gassirunde, die wir auch gut ohne Wagen gehen können, ist nicht wieder zu erkennen. Wo man sonst höchstens einen Hasen trifft, steppt jetzt der Bär. Der Reitverein im Dorf veranstaltet ein riesengroßes Turnier, das von Jahr zu Jahr immer mehr die Form eines Dorffestes annimmt. Da, wo sonst nur Feld ist, sind Verkaufsstände aufgebaut, auf der Hüpfburg tummeln sich Kinder, daneben Erwachsene und tausend Hunde - und natürlich Pferde. Heute habe ich mich also ahnungslos (na ja, nicht ganz aber ich hab´s einfach vergessen) auf den Weg gemacht und schließlich - mangels Alternativen - die Runde dann doch durchgezogen. Direkt neben dem Proseccostand höre ich eine männliche Stimme sagen "das ist ja ein Englisch Setter". Da der Rubio dank seiner eigens von mir verbrochenen Wellnessfrisur kaum auf den ersten Blick als solcher zu erkennen ist, war sofort klar, dass es sich um einen Liebhaber handelt. Und ich hatte Recht. Selber einen eindrucksvollen und wunderschönen alten Iren aus einer spanischen Tötung im Schlepptau, fiel er voller Begeisterung vor mir auf die Knie. O.k., ehrlich gesagt vor dem Rubio. Der alte Herr wurde geherzt und gekrault, seine Schönheit bewundert - ganz wie es ihm gefällt. Lediglich seine Frisur wurde freundlich beanstandet . Na ja, ich übe noch und während der Rubio mit dem Iren eine Wasserschüssel geteilt hat und sich von seinem Herrchen die Ohren hat kraulen hat lassen, habe ich trotzdem einen Prosecco bekommen.
"Einmal Setter - immer Setter" hat der Mann noch gesagt und ich fürchte, er hat Recht.

07.07.12

Irina schreibt:
Leider hatte der Rubio vor ein paar Wochen einen Schmerzschub. Die Hinterhand ist ihm einfach zusammen geklappt und er konnte sich nur noch sitzend mit den Vorderbeinen fortbewegen. Hüfte, Rücken, Spätfolgen der Anaplasmoseinfektion oder alles zusammen. Bei einem Hund in seinem Alter (fast 16!!) spielt die Ursache wohl keine so große Rolle mehr, da zählt die Lebensqualität. Also wurde der Rubio von der Tierklinik unseres Vertrauens symptomatisch mit Cortison und Schmerzmitteln behandelt. Und obwohl die Tierärztin skeptisch war, hat sich unser alter Freund unter Schmerzmitteln wieder gut erholt. Er ist wieder der Alte, die personifizierte Lebensfreude! Klar war aber, dass er unsere großen Gassirunden, die wir ja wegen unseres jungen Streuners trotzdem gehen müssen, nicht mehr schaffen wird. Erst mal nicht weiter schlimm, wenn der Rubio nicht ein Hund wäre, der einfach immer bei mir sein will und wirklich leidet, wenn er außer der Reihe (das heißt, wenn ich in die Arbeit gehe, da ist alleine bleiben völlig in Ordnung) daheim bleiben muss. Das versteht er nicht - weil es nicht in seinen gewohnten Tagesablauf passt, der ihm die Sicherheit gibt, die er eben braucht. Also hat der Rubio ein Hundeauto bekommen - in rot und als Cabrio. Wie alle älteren Herren das wohl wären, ist der Rubio begeistert. Wenn er den Wagen sieht, kann er es kaum erwarten, einzusteigen - als ob er nie was anderes gemacht hätte. Und wenn was interessant ist, dann steigt er eben aus und läuft ein Stück. Man könnte ihm glatt unterstellen, dass er seinen Wagen nicht vorrangig aus gesundheitlichen Gründen, sondern vielmehr aus Spaß an der Freude nutzt. Super! Lebensqualität wieder hergestellt!
Im Moment braucht der Rubio übrigens keine Schmerzmittel mehr. Ich hoffe, das bleibt lange so!



06.07.12

Die Ergebnisse des Rickettsiennachtestes bei Hermine sind da - der Titer ist gestiegen und es ist damit eine aktive Rickettsiose. Nun muss sie mindestens 4 Wochen Antibiotika nehmen. Eine OP der Tumoren ist nicht vor September möglich. Auch wenn es mir schwerfällt, ich muss mich in Geduld üben.

Ihr Verhalten zu den anderen Hunden hat sich grundlegend gebessert, sie ist nicht mehr so garstig und wütend, wenn ihr etwas nicht passt, sondern beschränkt sich aufs Brummeln. Den Charly hat sie ja von Anfang an geliebt, das ist ihr ungeschlagener Favorit.



18.06.12

Leider hat das Herminchen einen positiven Mittelmeertest auf Rickettsien. Wir werden in zwei Wochen nachtesten, um herauszufinden, ob sich der Titer verändert, es also eine aktibe Geschichte ist. Wenn ja, muss die Hermine lange Antibiotika nehmen. Die OP der Milchleisten können wir uns also erstmal in die Haare schmieren.


17.06.12

Bourbon Gump ist auf den Tag genau vor 5 Jahren bei uns eingezogen und hat damit heute Geburtstag. Er ist pi-mal-daumen 11 Jahre alt geworden. Langsam bekommt er die ersten grauen Haare um die Schnauze, macht aber in seiner Entwicklung noch immer Fortschritte. Herzlichen Glückwunsch an einen ganz besonderen Hund, der hier nicht mehr wegzudenken ist.

15.06.12

Der Herzultraschall bei Dr. Killich war überraschend gut - er hat sogar die ganz vorsichtige Prognose gewagt, dass Herminchen trotz undichter Herzklappe wohl ihr ganzes Leben keine Medikamente benötigen wird. Ein Lichtblick! Die Blutwerte waren ebenfalls in Ordnung. Jetzt müssen wir nur noch den Mittelmeertest abwarten.

12.06.2012

Ich muss gestehen, dass unser Neuzugang ein wenig größenwahnsinnig ist. Ich gehe davon aus, dass das das Erbe der Spaniels in der Zuchtlinie ist, die Setter können es wöhl eher nicht sein. Hermine hat innerhalb einer Woche die Herrschaft über die Setterburg an sich gerissen. Und alle fügen sich. Wenn Hermine etwas nicht passt (und leider passt ihr relativ viel nicht, was andere Hunde tun), dann kriegt der betreffende Hund schon eine gescheite Ansage. Zur Not springen 13 kg Hermine anderen Hunden wütend ins Gesicht. Selbst Pufa, die sich so gerne schlägert und auch nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, geht ihr tunlichst aus dem Weg. Ansonsten folgt sie mir wie ein Schatten, mich scheint es in nächster Zeit nur noch unter Hermine-Begleitung zu geben.

Heute hatte Hermine ihren großen Tierarztcheckup und hat sich vorbildlichst benommen. Ich musste lachen, als ich bei der Aufnahme erst einmal Epagneul Breton buchstabieren musste. Leider ist unser Herminchen alles andere als gesund. Die Herzklappe rasselt, sie hat fürchterliche Arthrosen (vielleicht ist sie deshalb bei anderen Hunden immer schlechtgelaunt) und Mamatumoren in beiden Milchleisten. Meine Hoffnungen, für das Herminchen ein eigenes Zuhause zu finden haben sich damit grundlegend zerschlagen. Erfahrungsgemäß wollen viele Menschen gerne immer mal wieder einen alten Hund adoptieren, aber der soll dann bitteschön gesund sein. Freitag gehen wir erstmal zum Herzultraschall.

02./03.06.12

Ich möchte auf allen meinen Pflegestellen, die ich noch nicht persönlich kenne, gerne vorbeischauen - einfach, damit man sich auch im Sinne der Hunde mal richtig kennen lernt. Also habe ich es mir nicht nehmen lassen und bin zu Fani in die wundervolle Toskana gefahren. Was soll ich schreiben? Ich wollte gar nicht mehr weg. Fanis Hunde, 4 Esel und 2 Pferde leben schlicht und einfach im Paradies, werden mit Liebe, Zuneigung und Verständnis versorgt. Fani barft übrigens die Hunde und bereitet dafür Unmengen an Futter zu - und jeder kriegt das, was er braucht. Egal ob nierenkrank oder mit einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz geschlagen. Hier kommen ein paar Eindrücke:

Das Gelände



Das Haus



Der alte Bayard mit den rachitischen Beinen, auch Öppes genannt



Kann sich noch jemand an Baldo und Ruben, die Setterbuben mit den beiden kaputten Hüften erinnern? Sie fliegen wie der Wind ...



Die Esel



Die alte Gina, ein schwer hospitalisiertes Segugio Mädel - Fani meinte: "Weisst du, 16 Jahre Tierheim sind mehr als genug!"



Und natürlich unsere Mathilde - die so fleißig ist, dass sie den Tag über verschläft, aber in der Nacht so richtig in die Gänge kommt.



Danke, Fani, das war ein wundervoller Tag (und wenn du nicht aufpasst, stehe ich doch eines Tages mit gepackten Koffern vor der Tür .

Wenn einer eine Reise tut, mag er ja nicht so ganz leer zurück kommen. Mein Weg führte mich auch am Tierheim Arezzo vorbei, das Tierheim, aus dem unser Mirek stammt. Also habe ich mir die Hermine eingepackt, eine winzig kleine Breton Epagneul Hündin. 12 Jahre Zwinger (7 Jahre beim Züchter und dann nochmal 5 Jahre im Tierheim), sind schließlich auch mehr als genug für ein Hundeleben und ich dachte mir, die Hermine kann mal ein wenig Starthilfe gebrauchen. Sie hat es sich noch am gleichen Abend bei Charly bequem gemacht:




29.05.12

Unsere Mathilde bei Fani hat sich wieder so richtig berappelt. Und wer hat Schuld? Natürlich: Amor hatte seine Hände im Spiel, denn Mathildchen hat bei Fani ihre ganz große Liebe gefunden, den alten tüdeligen Setterbuben Franci, von dem sie nun die Pfoten nicht mehr lassen kann. Und er nicht von ihr! Es war gut, dass Mathilde bei Fani geblieben ist.



27.05.12

Heute hat sich die Pufa beim aus dem Auto springen eine Kralle so blöd verletzt, dass sie gezogen werden musste. Wir sind zum Entsetzen der Rasselbande erst gar nicht spazieren gegangen, sondern gleich zum Tierarzt gefahren. Pufa war soooooooo tapfer - im Gegenteil zu mir, denn ich bin fast in Ohnmacht gefallen, als sie das Teil gerissen haben. Jetzt muss sie ein paar Tage einen dicken Pfotenverband tragen.



26.05.12

Heute Mittag habe ich es gewagt und unser Apportel mit in den Wald genommen. Mirek war immerhin so konzentriert, dass es über die ersten 500 m Wegestrecke geklappt hat. Als seine Konzentration nachließ, habe ich sofort abgebrochen, ihn über den grünen Klee gelobt und dann sind wir einfach nur noch gelaufen.

Am Nachmittag hatten wir hier eine Gaudi, das glaubt kein Mensch! Weil's so warm war, habe ich unseren "Hundeswimmingpool" aufgebaut. Eigentlich ist das eine Plastikschale von einem ausgedienten Karnickelkäfig und schwimmen kann Hund darin schon gar nicht. Mirek hat scih kaum noch eingekriegt und sich über Stunden in dem Teil mit Wassertreten vergnügt.




Die Swann konnte das nicht mit ansehen und ist quasi grün vor Neid geworden, hat ihn immer wieder an den Ohren gepackt und aus der Wanne rausgezogen.



Danach ging die wilde Jagd durch den Garten - und hier ist der Beweis: Mirek kann fliegen!



19.05.12

Der Mirek! Der Mirek ist unser ganz persönlicher Sargnagel, habe ich immer gesagt. In Wald und Feld war er quasi nicht ansprechbar, pöbelt Passanten an, versucht Radfahrer vom Velo zu holen, benimmt sich an der Leine wie eine offene Hosn und hat bei Rudi den Rücken und bei mir das rechte Knie auf dem Gewissen. Er ist ein Meister des unkontrollierten Leinenrucks. Und nun? Alles Mumpitz, denn der Mirek ist unser ganz persönlicher Hund des Jahres 2012. 28 Monate haben wir unerwünschtes Verhalten ignoriert, alles andere positiv verstärkt. Kein Druck, kein Zwang, keine Angst machen und keine Aussicht auf einen schnellen Erfolg. Es gibt bei uns weder Wasserpritzpistolen, noch Würgehalsbänder oder Haltis, noch Korrektur unter Zwang. Er sollte nur lernen, uns zu vertrauen und ab und an mal auf uns zu achten. Er sollte lernen, sein Verhalten zu ändern. 28 Monate, in denen auch wir unser Verhalten grundlegend verändert haben. Mirek durfte an der Leine ziehen wie eine Wildsau. Mit der Zeit haben wir gelernt, darüber zu lachen, was alles deutlich entspannt hat. Vor zwei Wochen kam er das erstemal, als ich ihn rief und setzte sich. Das habe ich noch für einen Zufall gehalten. Seit einer Woche kommt er zu 99% im Wald, auch unter Ablenkung - und setzt sich hin! Lange hält es ihn noch nicht auf dem Platz, aber er ist aufmerksam und schaut uns an. Und man sieht deutlich an seinem Gesichtsausdruck, wie stark und selbstbewußt er geworden ist. Ganz nebenbei klappt das Fußgehen an der Leine auch noch. Von diesen 28 Monaten hat sich jeder einzelne Tag gelohnt! Und jetzt muss ich dringend einen neuen großen Vorrat an Lachskeksen bestellen, denn wir haben noch immer eine Menge Arbeit vor uns.

12.05.12

Auf einem unserer Spaziergänge haben wir eine grauenvolle Entdeckung gemacht - Nessie lebt!







25.04.12

Viele von Euch kannten Sie, die Atcha. Der verrückteste und liebenswerteste Setter, den ich je in meinem Leben kennen gelernt habe. Die Grand Dame der Setterburg.

Als Rudi und ich im Sommer 1999 in das Tierheim "Tierhoffnung" in Bretnig-Hauswalde gefahren sind, ahnten wir beide nicht, welche Lawine dieses junge Settermädchen in unserem Leben lostreten würde. Auf dieser Fahrt habe ich Rudi in meinem Großenwahn gesagt: "Du wirst nie einen Setter in einem Tierheim finden!" - am Tor erwartete uns Atcha! Und sie war die letzte, die uns bei unserer Abfahrt noch hinterherschaute. Die Entscheidung ist damals noch am selben Abend sehr schnell gefallen. Und es folgten ihr noch viele andere Hunde, die wir hier auch mit ihrer Hilfe und Geduld wieder auf die Beine gestellt und oft auch in ein neues, besseres Leben geschickt haben.

Wir sind einen langen gemeinsamen Weg gegangen. Und wir alle blicken auf ein sehr erfülltes gemeinsames Leben zurück. Ein gutes Leben. Wollte ich alle gemeinsamen Erlebnisse aufschreiben, dann würde ich wohl Jahre brauchen. Nie hatten wir eine bessere Lehrmeisterin in Sachen Jagdhund!

Heute Vormittag hat sich Atcha für uns alle überraschend aufgemacht, in die ewigen Jagdgründe am Regenbogen. Sie hinterläßt eine riesige Lücke.

Wir danken Heike Falkenberg und Angela Rogalli vom Tierheim "Tierhoffnung" vom ganzen Herzen, dass sie uns diesen unvergleichlichen Hund anvertraut haben.

Atcha verabschiedet sich mit einem Foto, aufgenommen auf unserem letzten großen Waldspaziergang am vergangenen Wochenende.



17.03.12

Die Mathilde macht uns Sorgen. Die Biopsie des Tumors ist nicht gut ausgefallen, ein Lymphknoten war bereits befallen. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt hat sie Interessenten in Deutschland, eine Familie, die sie ohne wenn und aber aufnehmen würde (an dieser Stelle Danke für den wirklich netten Kontakt an Sylvia und Pia!). Nun ist ein zweiter Lymphknoten angeschwollen. Fani und ich hatten eine lange Telefonkonferenz, ob es noch Sinn macht, die Mathilde nach Deutschland zu schicken. Wir konnten es drehen und wenden wie wir wollten, das Risiko ist einfach zu hoch, schließlich wollen wir Mathildchen keinen Streß machen. Das ist kontraproduktiv. Mathilde fühlt sich bei Fani sehr wohl, kennt sich aus in dem Haus auf dem Elmo in der Toskana und das ist jetzt einfach ihr Zuhause. Und wir müssen nicht auf Biegen und Brechen jeden Hund nach Deutschland holen und schon gar nicht, wenn er eigentlich schon angekommen ist - auch das ist manchmal Tierschutz. Die Setterburg hat nun also ganz offiziell ihre erste Außenstelle in Italien, denn wir werden natürlich weiterhin die Kosten für das Mathildchen tragen.

10.03.12

Nellie hat Burzeltag - ihren 14. und den ersten, den sie als Setterburgler gefeiert hat. Herzlichen Glückwunsch, altes Mädel. Kristina hat natürlich Fotos von Nellies Geburtstagsparty geschossen und here we go:

Der Geburtstagskäse vor der totalen Vernichtung,



Nellie beim Käsegenuß



und zum Schluss – Nellie beim Verdauungsschlaf.



06.03.12

Die Unglücksserie in der Setterburg will und will nicht abreißen. Jean-Luc hatte einen Unfall, ihm, der immer so vorsichtig mit Pferden umgeht, ist ausgerechnet eines dieser Tiere auf die Pfote gestiegen. Der Bub hatte Glück im Unglück, es ist nichts gebrochen, aber er hat eine Fleischwunde und muss jetzt einen dicken Pfotenverband tragen. Wenigstens der Heilungsprozess läuft zufriedenstellend voran.

Mathilde, die in Italien bei Fani mit vielen anderen Hunden zusammenlebt, hatte einen schnellwachsenden Knubbel im Gesäuge. Da Fani sie täglich mehrmals auf dem Schoß hat und die alte Knutschkugel beschmust, was das Zeug hält, hat sie es schnell bemerkt. Eine Milchleiste wurde nach der Ultaschalluntersuchung (wegen Abklärung von Metastasen) sofort letzte Woche entfernt. Auch Mathilde ist auf dem Weg der Besserung.

Einen richtigen Schock hat mir Swann eingejagt. Bauchschmerzen ohne Ende, Durchfall, Erbrechen. Wir sind natürlich sofort zum Tierarzt, aber unter der Behandlung trat keine Besserung ein. Das Blutbild war unauffällig. Erst der Bauchspeicheldrüsentest brachte es ans Licht - akute Pankreatitis. Swann wurde mehrere Tage stationär aufgenommen, musste sogar 2 Nächte bleiben, um die Infusionen zu bekommen. Sie ist kein geduldiger Patient und hat es nahezu täglich geschafft, sich die Braunülen zu ziehen. Morgens haben wir sie in die Tierklinik gefahren, abends wieder abgeholt. Was war sie froh, uns und ihre Hundekumpels wieder zu sehen. Seit gestern nun ist sie wieder fest zu Hause und ich kann von einer Verbesserung ihres Zustandes berichten. In Zukunft wird es ohne Verdauungsenzyme in der Nahrung wohl nicht mehr gehen, denn es ist zu befürchten, dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr so arbeiten wird, wie zuvor. Nun müssen wir es vor allem in Sachen Fressen langsam angehen.

Den nächsten Schock hatte ich gestern Nachmittag, als ich mal vorsichtig die Einnahmen-Ausgaben-Kalkulation der Setterburg seit Dezember 2011 gemacht habe - noch so ein Monat und wir können die Tore schließen.

05.03.12

Simone hat nachgelesen, dass Gordon Setter gute Schnepfenjäger sind. Sie meint: "STIMMT! Bei seiner ersten Schnepfenjagd hat Marley ein stattliches Weibchen erlegt und mit Argusaugen bewacht!"



29.02.12

Ich habe drei Paten"kinder". Na ja, es sind eigentlich keine richtigen Kinder, sondern ein junger Erwachsener und zwei Hunde.

Der erste ist Mario Domsch, Azubi im Verein Hoffnung für Tiere e.V., dem Tierheim, aus dem meine Atcha kommt. Mario bekommt über Ausbildungspaten seine Ausbildung finanziert, reicht das Geld nicht, schießt der Verein den Rest dazu. Ich bin lange genug in Jugendtreffs beschäftigt und als Streetworker unterwegs gewesen, um zu wissen, wie wichtig es ist, dass junge Menschen eine fundierte Ausbildung und damit eine gute Chance im Leben erhalten, deshalb finanziere ich einen kleinen Teil davon. Im Übrigen ist es kein Problem, Mario zu besuchen und nach ihm und dem Stand seiner Ausbildung zu schauen:
http://www.hoffnung-fuer-tiere.de/azubi.html

Als zweites wäre das Hiki (die eigentlich Hycomat heißt - der Trabant Hycomat war das halbwegs behindertengerecht ausgestattete Fahrzeug der DDR). Hiki hat über 2 Jahre in einer ungarischen Abdeckerei verbracht - weil der Hund so nett war und ganz bestimmte Hunde auch manchmal das Herz eines Abdeckers rühren, hat sie überlebt. Die Hiki hat schwer deformierte rachitische Vorderbeine aufgrund von Mangelernährung, operativ kann man da nach tierärztlicher Auskunft nichts mehr machen. Also müssen die Knorpel der Gelenke soweit wie möglich in Ordnung gehalten werden. Dazu braucht Hiki diverse Futterzusätze wie Grünlippmuschel und Teufelskralle. Da diese in Reinform für Hunde in Ungarn unbekannt sind, habe ich eine kleine Paketpatenschaft und Hiki bekommt das Zeug halt von mir zugeschickt. Das erste Paket hat sie im Februar bekommen und ich habe es mit Leckereien und Spielzeug aufgefüllt. Der Hiki waren übrigens die Futterzusätze komplett egal, aber das Quietschedotti im Paket, das war der Renner - allerdings hat sie ihre Pflegemama Dóri damit fast in den Wahnsinn getrieben. Man muss halt Prioritäten setzen als Hund. Ich darf die Hiki jederzeit gerne besuchen und es wird sogar noch für meine Unterkunft gesorgt.



Als drittes wäre da der Pampalini, ein Doggenmischlingsrüde aus Ungarns größter Abdeckerei, dem Illatosut. Pampalini kenne ich vom ersten Tag, als er auf der Internetseite des Illatos erschien. Ungarische Tierschützer haben ihn heraus geholt und weil er als alter großer Hund so gar keine Chancen in seinem Heimatland hatte, kam er irgendwann nach Deutschland in eine Pflegestelle. Im vergangenen Jahr habe ich eine Patenschaft für ihn übernommen, als sich mein alter Patenhund in die ewigen Jagdgründe am Regenbogen aufgemacht hat. Ende 2011 hat sich seine Pflegestelle bei einer anderen Doggenschützerin darüber beklagt, dass niemand sich nach Pampalini erkundigt. Eigentlich hatte sie Recht, also habe ich beschlossen, dass ich ihn besuche und Mitte Januar um einen Besuchstermin gebeten. Den habe ich dann auch für Ende Februar bekommen, allerdings wollte ihre Pflegestelle nicht, dass ich ihn zu Hause besuche, sondern sie wollte ihn und eine andere schwerbehinderte Dogge ins Auto packen und an meinem Wohnort vorbei ins über 200 km entfernte Guntersdorf karren. Ich habe Sie dann darauf hingewiesen, dass ich ja wesentlich näher an ihr dran wohne, nein, es musste unbedingt Guntersdorf sein. Gut, von mir aus auch das. Ich habe ihr dann mitgeteilt, dass nur ich ihr an diesem Tag zur Verfügung stehen werde. Da war dann auch kein Treffen in Guntersdorf mehr möglich. Ganz ehrlich, diese Logik erschließt sich mir noch immer nicht. Es wäre ja schön gewesen, wenn es damit vorbei gewesen wäre, nein, die gute Frau schreibt mir seitdem regelmäßig sehr wirre und kryptisch anmutende Mails und betont immer wieder, wie gut doch ihre Pflege sei. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich darf den Pampalini ja nicht sehen. Sie wirft mir vor, ich wolle in ihren Privaträumen fotografieren und letztlich hat sie mir unterstellt, ich würde für Pampalini nichts zahlen und wollte meine Kontoauszüge sehen. Hä? Der ist ja mal gut, oder?! Die Krone hat sie dem ganzen dann in der letzten Woche aufgesetzt, als sie mir mit ihrem Anwalt gedroht hat, wenn ich das ganze veröffentliche. Mein Geld nimmt sie übrigens weiterhin sehr gerne. Na, so ein Herzchen aber auch.

26.02.12

Ihr Lieben,

heute Nacht hat sich unser Rocko aufgemacht zum Regenbogen.

Ein grossartiger, in allen Lebenslagen souveräner Setter hatte keine Kraft mehr gegen die im Körper vorhandenen Altlasten anzukämpfen.
15 Monate durften wir mit ihm verbringen. Eine für alle schöne Zeit. Urlaub an der Ostsee, Möwen beobachten und, wenn auch im gemächlichen Tempo, jagen. Im Sand liegen und hier auch noch den ein oder anderen "Hopser" machen und mit den beiden anderen Jungs spielen.Wenn die Kraft dann nachließ, wurde der "alte Herr" im Fahrradanhänger nach Hause chauffiert, wo er dann, nach einer gehörigen Portion Futter, in sanfte Träume fiel.

Er war ein Gentleman durch und durch. Wir alle, Zwei- und Vierbeiner, hätten gern noch mehr Zeit mit ihm verbracht.
An dieser Stelle möchten wir uns bei seinen Paten und allen Anderen, die uns unterstützt haben bedanken. Es ist schön zu wissen, dass es immer noch Menschen wie Euch gibt, auch wenn man manchmal den Eindruck gewinnt, einer aussterbenden Speziees anzugehören.

D A N K E ! !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

in memoriam Rocko

Barbara



20.02.12

Es ist viel passiert in der Setterburg in den letzten Wochen, deshalb gibt es nun ausnahmsweise mal eine Kurzzusammenfassung, denn die Zeit ist knapp bei uns.

Charly und Jean-Luc mussten zum Herzultraschall, denn beide husteten - selten aber immer mal wieder und vor allem am Abend. Glücklicherweise waren beide Befunde negativ. Die Buben schleppen wohl die Nachwirkungen ihrer bisher nicht so vorbildlichen Haltung herum, sprich Zwingerhusten und die leichte Entzündung im Hals kann dann schon mal chronisch werden. Wir bleiben dran.
Besonders viel hat sich bei Charly getan: Der Bub läuft seit guten 2 Wochen alleine und ohne in einen Angstzustand zu verfallen durch die Terassentür. Sicher, fröhlich und alles kein Problem. Seine Psyche ist deutlich stabiler geworden. Neulich habe ich ihn erwischt, wie er fröhlich durch den Schnee tobte. Bis ich den Fotoapparat geholt habe, war der Spaß allerdings schon wieder vorbei. Vom Gewicht her ist er auf gute 22 kg hoch und langsam müssen wir ein bissl mit dem Futter aufpassen. Charly macht in allen Belangen ständig Fortschritte, was uns hier besonders freut - nur mit dem Gassi gehen klappt es immer noch nicht. Er hat den Spitznamen "Burgwächter" bekommen, weil er zu Hause bleibt, wenn wir durch die Gegend ziehen. Ich gehe davon aus, dass er besonders bedrohlich auf Einbrecher wirkt, wenn er angetapst kommt.

Der schwarze Schwan fliegt frei im Wald - gleich am vierten Tag nach der Leinenbefreiung hatten wir eine Rehbegegnung. Swann ist definitiv der schnellste 11 jährige Setter, den ich je in meinem Leben gesehen habe und mir ist das Herz in die Hose gerutscht. Ich habe einmal gerufen und sie war wieder da! Abrufbar!!!!! Ich konnte es kaum glauben. So ein guter Schwan! Ich war vielleicht stolz. An wildreichen Stellen bleibt sie trotzdem vorsichtshalber die nächste Zeit noch an der Leine.

Bourbon ist der einzige Hund in der Setterburg, der das Barfen nie vertragen hat. Mit dem blöden Trockenfutter war ich nun wirklich nicht glücklich. Wir haben es nochmal versucht - roh war es wieder nichts, er hat Durchfall bekommen. Also haben wir angefangen zu kochen und das funktioniert. Als Autist verstoffwechselt er wirklich komplett anders (das tuen menschliche Autisten ja auch). Seit diesem Zeitpunkt ist er noch lustiger und fröhlicher geworden und seine Augen werden so groß wie Mühlsteine, wenn es etwas zu fressen gibt. Ein Wunder, dass er noch keinen Handstand gemacht hat. Ich habe den Eindruck, dass er sich seit diesem Zeitpunkt noch besser konzentrieren kann - er bieselt nun häufiger 2 x am Tag. Auch so ein Umstand, der mir bei ihm ja immer Sorgen bereitet hat.

Mirek ist wie eh und je - einfach Mirek. Mit Swann hat er endlich wieder jemanden gefunden, der mit ihm spielt. Die beiden haben eine Heidengaudi zusammen.



Ansonsten häufen sich die Notrufe mit alten und / oder kranken Hunden. Die absolute Spitze hatte ich Ende Januar, als ich an einem Tag hier hätte 38 (!) Hunde aufnehmen können. Leider sind unsere Kapazitäten absolut erreicht. Nicht einmal so entzückende Mädels wie Mathilde und Lizi finden eine Familie, was mich ziemlich traurig macht.

18.02.12

"... und als der Sturm vorüber war, versank die Welt in tiefen Schlaf.."
unbekannter Verfasser

Herzlich Willkommen, Marley a Bob, genannt the Hurricane! Und Danke an Simone und Gunnar, denen mal wieder kein Weg zu weit war, um den Buben endlich in ihre Arme zu schließen. Gunnar meinte "Er ist riesig!". Und das kann man bei einem alten Gordon Setter, der sich benimmt wie ein Welpe, dann auch wortwörtlich nehmen. Jetzt muss er erstmal zu sich selbst finden und es steht natürlich der Gang zum Tierarzt wegen des Leberschadens an.



12.02.12

In einer Hauruckaktion ist die alte Hera heute umgezogen. Willkommen in der Setterburg. Norbert und Jürgen, ihre Pflegepapas, werden ein paar Tage abwarten und dann einen Tierarzttermin machen, denn wir vermuten, dass da vielleicht doch ein bissl mehr im Argen liegt, als ausschließlich eine Schilddrüsenunterfunktion.

11.02.12



Hallo Leute,

ich bin jetzt fast ein Jahr bei meiner Pflegefamilie und habe mich prima entwickelt. Sogar die Sache mit der Vermittlung habe ich überstanden und bin nun endgültig in meinem Zuhause mit zwei Setterkumpels angekommen. Die zwei halten mich ganz schön fit. Ich wohne auf einem Bauernhof, auf dem es nicht nur viel zu erkunden gibt, sondern auch sehr viel Aktion für einen Hund wie mich. Dreimal am Tag gehen wir Gassi, manchmal reitet mein Frauchen auch auf einem Pferd. Dann muss ich schon schauen, dass ich hinterher komme. Wenn ich mich doch mal beim Schnüffeln vergesse, dann wartet sie und ruft und ruft, bis ich mich bequeme weiterzulaufen. Ich lache dann einfach, wenn ich ankomme, indem ich meine Lefzen hochziehe. Das findet mein Frauchen besonders süß und schimpft daher nie mit mir oder ich gehe einfach Richtung Hof, wenn mir das mit dem Auslauf zu doof ist. Dann werde ich auf dem Weg jedesmal aufgesammelt, da ich insgeheim auf meine Familie warte und wir gehen dann gemeinsam nach Hause. Das Einzige, worüber sich meine Leute aufregen, ist mein ständiger Appetit. Ich fresse im wahrsten Sinne des Wortes - alles! Manchmal stehle ich auch was vom Tisch. Bevor sich jedoch jemand darüber aufregt, lache ich schnell und keiner kann mir böse sein. Seit kurzem habe ich auch einen Sofaplatz ergattert, auf den man mir natürlich hoch helfen muss. Der ist super weich und hat sogar ein eigenes Kopfkissen für mich!



So, jetzt wisst ihr, was so ein alter Bube, der seine Leute voll im Griff hat, so täglich treibt, wenn er nicht gerade schläft und wartet, bis Frauchen vom Arbeiten heimkommt.

Also bis demnächst
alles Liebe von Steffi, Mike und den Settern



09.02.12

Heute vor einem Jahr hat Rudi einen Hund zum Geburtstag geschenkt bekommen. Für dieses Jahr hat sich das Setterburg-Stamm-Rudel etwas völlig anderes ausgedacht: Eine Pansen-Frühstücks-Party! Die Hunde wollten ihren Hausmeister damit überraschen. Sehr zum Erstaunen der Vierbeiner hat Rudi den leckeren Pansen verweigert und lieber in sein Schokoladen-Aufstrich-Brot gebissen.

08.02.12

Die Setterburg scheint ein Garant dafür, dass die Hunde hier reihenweise in den Jungbrunnen purzeln. Irina schreibt beispielsweise über den Rubio:

Liebe Sylke,

wie angekündigt hat sich die Stoffel der kameralosen "Miniaußenstelle Hagau" angenommen und auf den letzten beiden Spaziergängen insgesamt rund 1600 (in Worten: eintausendsechshundert!) Fotos geschossen. Der Rubio ist eine richtige "Rampensau" und es war kaum möglich, Stoffels Rudel aufs Bild zu bringen - jedenfalls nicht ohne Setternase im Objektiv!
Mit den Fotos wollen wir Rubio´s Fans ganz herzlich grüßen und natürlich alle, die es werden wollen!
Höchstvorsorglich sollten wir an dieser Stelle die Tagebuchleser nochmals auf folgendes hinweisen:
Dieser wunderschöne, entzückende Setter ist nicht mehr zu haben!!! Es können aber Starschnitte bei uns bestellt werden

...unter uns: tote Hunde sehen anders aus finde ich, aber totgesagte leben ja bekanntlich eh länger

Viele Grüße aus Hagau
Irina





und Sonja schreibt über Gerda:

Moin Sylke,

wir waren gerade draußen und da dachte ich, ich nutze die Gelegenheit und sende Dir die Beweisfotos, das Gerda gar nicht so alt sein kann.

Lg
Sonja
 


06.02.12

Die alte Nellie genießt ihr ganz normales Familienleben und ist - so ganz nebenbei - in einen Jungbrunnen gefallen, berichtet Kristina. Kinder, Hundekumpels, Spaziergänge, wälzen im Schnee, alles Klasse. Als ganz schrullige alte Lady hat sie allerdings zwei Hobbies, die in der Hundewelt nicht ganz alltäglich sein dürften. Erstens frißt sie benutzte Zellstofftaschentücher, die nette Zeitgenossen einfach so in der Gegend rumschmeißen (wahrscheinlich die gleichen Typen, die sich fürchterlich über Hundekacke aufregen, obwohl man mit dem Kotbeutel quasi schon am Hintern des kackenden Hundes hängt) und zweitens: Staubsaugermassagen. Kein Scherz - sie liebt es abgesaugt zu werden. Kristina meinte, das erleichtert die Bürstarbeit ungemein.



Durch den Tierarztcheckup ist sie auch durch. Die Dame der Tierpension, die sie vorläufig aufgenommen hatte, berichtete, dass Nellie ungemein viel trinkt. Die Werte der Niereninsuffizienz waren bedenklich. Was soll ich sagen? Nach ein paar Tagen BARF trinkt Nellie völlig normal - und die Nierenwerte sind nur noch ganz leicht erhöht. Eine stabile liebevolle Umgebung und gutes Futter wirken manchmal kleine Wunder.



29.01.12

Heute ist die alte Nellie in die Setterburg zu Kristina und Sebastian gezogen. Im Moment ist sie noch ein bissl durch den Wind, kein Wunder nach dem, was sie in den letzten anderthalb Monaten erlebt hat. Trotz allem hat sie sich eine Portion Barf schmecken lassen. Jetzt muss sie erstmal durch den Tierarztcheckup.



26.01.12

Ich weiß jetzt, was "strategisch im Manöver üben" bedeutet. Das Rudel verfeinert seine Arbeitsweise für die Erlebnisgastronomie in der Setterburg, schließlich soll Besuchern ja auch was geboten werden. Diesmal haben die Vierbeiner sich Rudi als Übungssubjekt auserkoren, das Objekt der Begierde war diesmal eine Käsesemmel. Während Bourbon den Semmelbesitzer über den Couchtisch ablenkt ...



... greifen Charly und Swann über die rechte Flanke mit geballter Macht an. Pufa stellt sich derweil auf der Couch im Hinterhalt schlafend, um im geeigneten Moment nach vorn zu schnellen und sich die Semmel zu greifen.



Und das Ende vom Lied? Es hat wieder nicht geklappt. Rudi hat seine Semmel alleine gegessen. Tierquäler!


21.01.12

Heute Morgen hat sich Charly todesmutig ins Schneegestöber hinaus gewagt. Es geht langsam vorwärts, mit seinem Haus-Verlassen-Trauma, aber es geht vorwärts.



Am Nachmittag haben uns Petra und Norbert besucht - bepackt mit Krapfen und Wienerwürsten. Nach dem Verteilen der Wienerwürstl haben wir es uns gemütlich gemacht und beide haben das neue Veranstaltungskonzept "Erlebnisgastronomie" der Setterburg getestet. Leider hatten die Hunde Pech, denn Norbert kam seine jahrelange Erfahrung beim Bund zugute und beiden ist es gelungen, erfolgreich alle Flanken gegen die Meute zu verteidigen. Sprich: Die Krapfen waren unser! Die Hunde haben beschlossen, dass sie nun strategisch im Manöver üben werden, was auch immer das heißen mag .... Danke ihr beiden, das war ein wirklich lustiger Nachmittag!

20.01.12

Es gibt im Tierschutz viele Sachen, die ich nicht verstehe. Zugegeben: Muss ich ja auch nicht. Da sitzt ein bezauberndes altes Gordon Setter Mädel über Monate in einem Tierheim. Ihr einziges Manko: Mamatumoren. Und keiner adoptiert sie. Gut für uns, denn mit Swann haben wir einen absoluten Glücksgriff getan. Sie ist fröhlich, aktiv, lustig, witzig, anschmiegsam und unendlich freundlich und geduldig. Wenn ich jemals über einen Hund habe behaupten müssen, dass er das absolut perfekte Sozialverhalten mit anderen Hunden hat, ohne jegliche Ecken und Kanten, dann ist es Swann. Und jeder, der sie trifft, mag sie einfach. Jetzt müssen wir eigentlich nur noch an der Leinenbefreiung arbeiten. Mit Swann ist die Fröhlichkeit und Lebenslust wieder in die Setterburg gekommen, die ich in den letzten traurigen Wochen so vermisst habe. Heute haben wir gefeiert - Swann ist 11 Jahre alt geworden. Herzlichen Glückwunsch, mein altes Mädel! Ach ja: Sie schläft im Bett und Charly hat endlich eine Freundin.



14.01.12

Wenn einer eine Reise tut, dann hat er viel zu erzählen. Trotzdem gibt es hier heute nur die Kurzfassung. Ich war mal wieder unterwegs, diesmal Richtung Frankreich. Es ging nach Moineville, denn ich hatte Wind von einem alten Gordon Setter Mädel bekommen, das aus einer Beschlagnahmung stammte. Swann, fast 11 Jahre alt, mit Mammatumoren. Als ich in dem dortigen Tierheim ankam (eine gute dreiviertel Stunde vor der Fahrzeit, die mein Navi angegeben hatte - ich weiß auch nicht, was mit den Dingern los ist), wurde ich extrem herzlich empfangen - zuallererst von einer fröhlichen schwarzen schlappohrigen Dame, die mir ganz in französischer Manier ein altes halbes Baguette als Gastgeschenk brachte. Das hat noch kein potentieller Setterburgler zur Begrüßung getan. Ich lernte die ehrenamtlichen Helfer im Tierheim kennen - unter ihnen eine entzückende alte Dame von ungefähr 70 Jahren. Sie fragte mich, ob ich die Swann mitnehme. "Oui, oui!" war meine Antwort (womit sich mein französischer Sprachschatz auch schon so ungefähr erschöpft hatte). Da ist mir die Dame um den Hals gefallen und hat mich abgeknutscht. In diesem Augenblick war ich doch etwas überfordert mit dem französischen Temperament, anschließend mussten wir beide herzlich lachen. Swann war ihr Liebling und sie tat ihr im kalten Zwinger immer so leid. Ich muss sagen, dass das alte Gordon Setter Mädel sehr gut in dem Tierheim versorgt wurde, sie haben sie auch operieren lassen. Ich habe ihnen die OP bezahlt - ich denke, sie können das Geld anderweitig gut brauchen. Darf ich also vorstellen: Swann, der schwarze Schwan.



07.01.12

Kristina hat mit Sebastian den Weg auf sich genommen, ihren Patenhund Charly zu besuchen. Mit im Schlepptau haben sie Westie Sheela und Dackelchen Lilly. Wir sind gleich zusammen in den Wald gefahren, damit die Hunde sich in Ruhe kennen lernen können. Leider hat Patenhund Charly beschlossen, dass er wie immer zu Hause bleibt, um in der Setterburg den Burgwächter zu geben. Unser Raubein Mirek war begeistert über soviel Damenbesuch und hat mit der kleinen Lilly später zu Hause gleich noch ein paar Spielrunden absolviert. Dabei war er absolut vorsichtig - was ich ihm so gar nicht zugetraut habe. Das war ein wirklich lustiger und netter Nachmittag - Danke ihr Vier!







04.01.12

Klein Gerda macht sich bei Sonja nützlich:

Sie hat nicht nur das Babysitting übernommen



nein, sie kümmert sich auch noch liebevoll um die anwesenden Senioren im Haushalt



und hat beschlossen, weil auch kleine Hunde etwas zum Lebensunterhalt beitragen müssen, dass Kuchenhypnotiseurin ihr eigentlicher Berufswunsch ist! Also übt sie schon mal:



01.01.12

Ein gutes neues Jahr 2012 aus der Setterburg!

Zum Anfang des neuen Jahres erstmal ein herzliches Danke an alle, die einem unserer Hunde ein Weihnachtsgeschenk zukommen lassen haben.

Der Rubio, der ein erklärter Fan von Indoorhäusern ist, hat von Karin K. dieses wunderschöne Iglu zu seiner Kudde geschenkt bekommen. Dächer kann Hund ja nie genügend über dem Kopf haben.



31.12.11

Pünktlich zum Jahreswechsel testet die Setterburg ihr neues Veranstaltungskonzept "Erlebnisgastronomie für Patentanten und - onkels". Bourbons Patentante Suse ist mit Robert gekommen, um mit uns gemeinsam den Jahreswechsel zu feiern. Abends mussten beide ihr Essen vor den Bewohnern der Setterburg - ähm, nun ja .... Robert: "Suse, du musst die linke Flanke verteidigen!". Charly hat es krachen lassen - und ist anschließend gleich mal vor lauter Begeisterung auf den Couchtisch gesprungen. Wir haben wirklich wohlerzogene Hunde, ganz besonders wenn Besuch kommt!



30.12.11

Kurz vor dem Jahresausklang bekommen der Charly und ich Post - von der österreichischen Polizei. Auf unserer Fahrt von Ungarn sind wir wohl ein wenig tiefer und schneller geflogen als erlaubt. Nun ja, auch wenn man im Namen des Tierschutzes unterwegs ist, darf man das nicht. Das sehe ich ein. Nun ist die Frage, wer von uns beiden das bezahlen muss. Ich befürchte, es wird wohl an mir hängen bleiben.

24.12.11

Weihnachten ... eigentlich ein Tag wie jeder andere in der Setterburg, nur dass es am Abend extra Geschenke für die Hunde gibt, in Form von Wienerwürstl. Die Vierbeiner können dieses große Glück gar nicht fassen und Pufa ist so begeistert, dass sie komplett die Contenance verliert und mir in den Finger beißt. Was bin ich aber auch langsam. Charly macht uns noch ein besonderes Geschenk: Er läßt sich zum erstenmal von den anderen so mitreißen, dass er allein durch die Terassentür tapst. Anschließend erschrickt er sich fürchterlich über seinen Mut - und rennt wieder ins Haus zurück.

23.12.11

Der Charly wird wohl in die Geschichte der Setterburg als der Indoorsetter eingehen. Er hat beschlossen, dass er niemals wieder das Haus mit den dicken, warmen Hundebetten verläßt, wo die Schüsseln mit Futter zweimal täglich gut gefüllt werden und wo man freundliche Worte bekommt. Allerdings weiß er noch nicht, dass unsere Pläne deutlich andere sind, so ein Setter muss schließlich spazieren gehen. Im Garten fühlt er sich mittlerweile recht sicher, auch wenn wir ihn heraustragen müssen. Dann tapst er herum, schnüffelt und erledigt alle seine Geschäfte. Anschließend geht es aber ganz schnell zurück ins Haus, möglichst im Settergalopp. Ganz anders sieht es aus, wenn wir durch die Haustür laufen - dann versteift sich sein kleiner Körper, der Schwanz verschwindet unter dem Bauch. Er hat eine Heidenangst, dass wir ihn aussetzen. Leider kommt er um das Verlassen des Hauses nicht herum, denn wir müssen ab und zu zum Tierarzt, schon wegen der Druckmessungen der Augen. Das wird noch viel Zeit brauchen, an Spaziergänge ist noch immer nicht zu denken.

20.12.11

Heute haben wir gemeinsam mit Lord und Barát die letzte Fahrt zum Tierfriedhof Gleißenbach angetreten und beide gemeinsam beerdigt. Ein trauriger Tag für uns alle.

19.12.11

Was soll ich über einen Tag wie diesen schreiben? Einen Tag, der jegliche Freude von uns genommen hat? Ein schwarzer Montag ....

Alles, was ich heute um 12 Uhr für Barát noch tun konnte, war seine Pfote zu halten, als er sich auf den Weg in die ewigen Jagdgründe am Regenbogen gemacht hat.



Keine neun Stunden später ist Lord ihm auf diesen Weg gefolgt.



Beide waren unzerbrechlich, immer Gentleman, immer für uns da und große Kämpfer. Und sie mochten sich wirklich, die großen, alten Herren der Setterburg.

17.12.11

Lordi geht es nicht gut - er hat einen wahnsinnigen Schub in der Wirbelsäule. Wir sind natürlich sofort in die Tierklinik gefahren. Dort habe ich ihn zu Barát ins Zimmer getragen und wir haben zu dritt auf den Tierarzt gewartet. Barát geht es unverändert. Sein Herz arbeitet nicht mehr so, wie es eigentlich soll. Ich mache mir allergrößte Sorgen. Ich habe ihn massiert, dabei ist er eingeschlafen. Tief und fest und seine Pfoten zuckten, die Nase witterte wie verrückt. Ich wette, er war mit uns im Wald unterwegs. Lord ging es am Abend ein wenig besser, auch er hat tief und fest geschlafen.

Aber es gibt auch etwas Positives zu berichten. Was soll man tun, wenn man ein Bild wie dieses bekommt?



Die Antwort war die Gleiche, die ich in so vielen Fällen gebe: "Nein, wir haben keinen Platz, ja, wir nehmen sie." Die Tierschutzkollegen haben die kleine verängstigte, alte Hündin mit Hautproblemen Gerda genannt. Sonja hat mein Platzproblem gelöst - als ich bei ihr vorsichtig wegen einer Endpflegestelle anfragte, hat sie sofort und ohne zu zögern zugesagt, obwohl wir so gar nichts über Gerda wussten. Sonja war das egal, alles, was für sie zählte war, dass das alte Mädel Hilfe braucht. Wochenlang haben wir um sie gebangt und gestern war es soweit - Gerda wurde von Gabi B. (Danke, Gabi!) zu Sonja gebracht und hat es sich da erstmal gemütlich gemacht! Zugegeben: Für einen Setterburgler ist sie zu klein, aber ich wette, sie hat zumindest schon einmal neben einem Setter gesessen und zumindest die Farbe stimmt halbwegs! Herzlich Willkommen, Gerda!



16.12.11

Heute habe ich Barát besucht und ihm seine Kudde
und ein paar Kuscheldecken, in denen sein Kumpel Mirek geschlafen hat, gebracht. Barát hatte nach der OP Kreislaufzusammenbrüche und kam nur schwer aus der Narkose wieder raus. Ich habe lange bei ihm gesessen und ihm die kalten Pfoten massiert und dabei von den vielen Lachskeksen, die noch auf ihn warten, erzählt.

14.12.11

Seit dem Einzug von Altsetter Barát habe ich immer wieder gesagt: "Mit dem stimmt irgendwas nicht." Ich hatte ständig das Gefühl, dass er nicht gesund ist. Sein Fell war löchrig und nicht mal ansatzweise so, wie es sein sollte, seine Verdauung schon mehr als seltsam, denn bei den Mengen, die er vertilgte, hätte er mittlerweile das Gewicht einer Dogge haben müssen. Und unterwegs hat er immer mal wieder Erde gefressen, als ob er Bauchschmerzen hätte. Wir haben einen tierärztlichen Marathon hinter uns, haben uns von Pontius zu Pillatus getestet, Ultraschall und Röntgen gemacht - nichts, wir haben nichts gefunden, gar nichts - außer: ständig erhöhte Entzündungswerte und wahnsinnig hohe Thrombozyten im Blut. Und wir sind nie auf die Idee gekommen, seinen vorderen Bauchraum zu röntgen. Heute nun ist er zusammengebrochen, hat sein Futter unverdaut ausgebrochen, er wirkte überbläht. Wir sind natürlich sofort zum Tierarzt. Beim Röntgen des vorderen Bauchraumes entdeckten wir einen Fremdkörper. In der Tierklinik Kelheim wurde er stabilisiert. Zugegeben: Ich haderte wegen einer OP mit mir, aber was blieb uns, verlieren konnte er nichts mehr. Schweren Herzens habe ich mich dazu entschlossen. Nach 22 Uhr kam der Anruf: Barát hat die OP gut überstanden, die nächsten Tage werden allerdings kritisch, er darf erstmal nichts essen und trinken und wurde stationär aufgenommen. Entfernt wurden ihm 10cm Darm - darin befand sich ein großes metallenes Ende eines Wurstzipfels, das sich in der Darmwand verharkt hatte, riesig verkapselt, und diese Kapsel hat ihm den Darm verschlossen. Kein Mensch weiß, wie lange er schon so rumgerannt ist, aber es muss lange sein, also schon seit seiner Zeit in Ungarn. Barát kann jetzt alles Daumendrücken dieser Welt gebrauchen .... und Mirek auch, denn seit Willys Tod hat er sich verstärkt an Barát hingehangen.



11.12.11

Heute habe ich sie erwischt: Lordi und Charly zusammen in einem Bett, Schnauze an Schnauze schlafend. Ich befürchte, die beiden hecken was aus und werden eine neue Terrorzelle gründen. Charly hat prima Ansätze, er terrorisiert und schon jetzt mit dem Essen - nein, nicht mit dem was es gibt, sondern mit der Menge. Ich habe so eine dunkle Ahnung, dass Seine Lordschaft ein guter Lehrmeister sein wird.
Apropos Seine Lordschaft: Der alte Knabe läuft momentan zur Höchstform auf. Heute Nacht hat er es so richtig krachen lassen und mich 6 x geweckt, damit er des Nachts spazieren gehen kann. Am Morgen ist er in Tiefschlaf gefallen. Prima, dachte ich mir, dann machst Du wenigstens was Anständiges und nimmst ein Bad, dass du dann hoffentlich auch genießen kannst. Gesagt, getan. Kaum sitze ich in der Badewanne (es waren geschätze 20 Sekunden), höre ich ihn schon brüllen "Haaaaaaaaalloooooooooooo, Personal! Scheiß Laden! Kommt mal einer?" ... Seine Lordschaft geruhte anschließend, mich weiter vor der Badewanne zu terrorisieren.

10.12.11

Es gab so viele Abschiede in der Setterburg dieses Jahr, für mein Empfinden waren es zu viele. Dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht war, konnte niemand von uns ahnen. Heute musste Iris den letzten Weg gemeinsam mit Oberon gehen. Oberon war einer unserer alten Recken, die nichts auf dieser Welt erschüttern konnten, ein guter, großer Hund mit seiner ganz eigenen Geschichte. Niemals hat er sich unterkriegen lassen, niemals aufgegeben. Und das seltsame war, dass er in der ganzen Zeit kaum ergraut ist - irgendwie wirkte er immer jugendlich und genoß das Leben mit der Kraft eines jungen Setters. Aber da war noch sein kaputter Rücken, gezeichnet von Kälte und Mangelernährung, und der hat letztendlich sein Leben nicht mehr lebenswert gemacht, die therapeutischen Möglichkeiten waren ausgereizt. Was bleibt, sind 4 fried- und vor allem liebevolle Jahre in seinem Leben, in denen es ihm an nichts mangelte. Danke an Iris und ihre Familie, dass sie ihm auf seine alten Tage das gegeben haben. Und Danke an seine Paten, dass sie das möglich gemacht haben. Oberon hat uns allen zum Abschied dieses Bild geschickt, kurz aufgenommen vor seinem Tod, das ihn zeigt, wie er war: Pawsitive!



07.12.11

Großer Augenarzttermin mit Charly. Das rechte Auge ist komplett blind und hat ein Glaukom, der Augendruck ist massiv erhöht. Das linke Auge sieht nicht besser aus: Ebenfalls ein Glaukom (allerdings mit nicht ganz so massiver Augendruckerhöhung) und eine Kreatitis, d.h. auf der Hornhaut lagern sich Schichten von Eiweißen ab, die zum Erblinden führen. Immerhin sieht er auf diesem Auge noch ein wenig Licht und Schatten und das wollen wir ihm erhalten bzw. um die OP mit Augenentfernung herum kommen. Jetzt ist Charly stolzer Besitzer einer ganzen Batterie von Augentropfen und -salben, die streng nach Plan verabreicht werden müssen. Als ich die in der Apotheke abgeholt habe, habe ich mich wegen der Rechnung fast auf den Allerwertesten gesetzt.

Alles in allem hat sich der Bub hier hervorragend innerhalb kürzester Zeit eingelebt. Seine Blindheit bereitet ihm keine Probleme. Innerhalb von guten 24 Stunden hatte er sich den Lageplan der Wohnung komplett eingeprägt und kommt, ohne anzustoßen oder irgendwo dagegen zu rennen, zurecht. Außer, der Mirek lässt mal wieder sein Spielzeug überall rumliegen - Teenager! Überhaupt geht er mit seinem Handicap sehr sicher und eloquent um, was mir zeigt, dass er wohl schon länger so herumläuft und sich arrangiert hat. Und dabei ist er immer lustig und freundlich. Nur das Draußen, das bereitet ihm sichtlich Probleme. Ich gehe davon aus, dass es sich dabei um ein recht tiefsitzendes Trauma handelt. Auch im Garten hat er sich innerhalb kürzester Zeit zurecht gefunden und wusste sehr genau, wo eigentlich der Eingang zur Wohnung ist. Das Verlassen der Wohnung ist sein Problem. Im Moment tragen wir ihn mehrmals nach draußen, damit er seine Geschäfte im Garten erledigt. Er ist der Meinung, das könne Setter eigentlich auch prima in der Wohnung erledigen, da das Personal ja eh wieder aufräumt. Nun ja, das müssen wir noch üben. Die größte Schau zieht Charly aber ab, wenn es Essen gibt, dann kriegt er fast einen Herzkasper. Auch an gut gefüllte Näpfe muss er sich wohl noch gewöhnen. Im Übrigen stiehlt er wie ein Rabe - die Küche ist mal wieder Sperrgebiet.

03.12.11

Da ist er nun also, der Charles, kurz Charly. Heute habe ich ihn in Ungarn abgeholt. Ein kleiner quadratischer Setterbub, dabei so dünn, dass man quasi hindurchschauen kann. Er bringt gerade einmal knapp 15kg auf die Waage. Die Blutwerte waren übrigens erstaunlich gut, für einen Hund in seinem Zustand. Nun tapst er blind, aber frohen Mutes hinter mir her durch die Wohnung, während sein Schwanz fortwährend routiert. Und er hat einen wirklich gesegneten Appetit - ich hoffe, es bleibt dabei.
Viel schlimmer als sein körperlicher Zustand ist seine extreme Unsicherheit außerhalb des Hauses. An der Leine läuft er keinen Schritt und man sieht deutlich an seiner angespannten Körperhaltung, wieviel Angst ihm seine Umgebung macht. Dass er blind ist, macht die Sache nicht gerade einfacher. Hier werden wir noch viel Vertrauensaufbau leisten müssen - schließlich soll er ja eines Tages mit uns in den Wald fahren.



Und es gibt mal wieder einen handfesten Skandal in der Setterburg: Seine Lordschaft, erklärter Regent dieses Gruselkabinetts, muss sich ein Kudde mit Barát teilen! Na ja, zugegeben - die beiden haben das absolute Gentlemanagreement, deshalb war es wohl in Ordnung.



21.11.11

Eigentlich sollte dieser Tagebucheintrag mit den Worten beginnen "Und hier ist noch einer, der verdammt viel Daumendrücken braucht ....", das kann ich mir schenken. Also beginne ich anders: Das ist Charles aus dem Tierheim Györ. Wir haben ihn am Wochenende von dort übernommen und er ist auf eine unserer Pflegestellen in die Nähe von Budapest gezogen, wo er den Rest seiner Impfquarantäne abwarten wird, bevor endgültig zum Setterburgler wird. Charles ist ein Fundhund, geschätzte 1000 Jahre alt, ein Auge blind, auf dem anderen sieht er nicht mehr viel. Und er ist klapperdürr und komplett herunter gewirtschaftet. Möchtet ihr wissen, was er als erstes in seiner Pflegestelle gemacht hat? Er ist auf den Korb, der direkt an der Heizung stand zugetapst und hat sich hineingelegt. Soweit kein Problem, wenn nicht in genau diesem Korb bereits der andere alte Hund des Hauses gelegen hätte. Dem Charles wars wurscht, der andere ist abgezogen. Da ich sowieso eine Namensänderung für den alten Buben erwäge, tendiere ich im Moment zu Attila oder Dschingis .... noch so ein Terrorist. Die tierärztlichen Ergebnisse kommen diese Woche - ich gehe davon aus, dass ein bissl Daumendrücken doch nichts schaden kann!



20.11.11

Seine Lordschaft ist weiterhin auf dem aufsteigenden Ast, er ist wirklich fleißig im Wiedererlangen seines alten Terrorlevels. Heute Abend hat er mich wieder bis an die Badewanne verfolgt, um seine Wünsche kundzutun. Ich muss zugeben - ich habe mich gefreut (es ist erstaunlich, worüber man sich als Hundemensch im Laufe der Zeit so alles freuen lernt)! Rausgekommen bin ich trotzdem nicht, sondern habe versucht, ihn zu ignorieren. Es ist schon eine üble Tierquälerei hier.

Und Mirek war heute das erstemal mit auf der großen Waldrunde seit seiner HüftOP. Er ist in den letzten Wochen wirklich unleidlich geworden, pöbelt wieder verstärkt Passanten unterwegs an und benimmt sich wie eine offene Hosn. Das hatten wir auch schon mal besser. Ich hoffe, mit der entsprechenden Auslastung, findet er zu alten, hart erarbeiteten Benimmformen zurück. Wir bleiben dran!

14.11.11

Die Nachricht des Tages lautet: Seine Lordschaft geruhte uns nach einem guten Tag voller Aktivitäten und Fressen am Abend gehörig zu terrorisieren. Seine Lordschaft verlangte nach Entertainment im schnöden Alltag. Und wir entertainten. Juhuu!

13.11.11

Lord ist weiterhin leidlich stabil, aber er terrorisiert uns nun wirklich nicht mehr. Genaugenommen schläft er gute 23 Stunden am Tag, tief und fest. Manchmal träumt er dabei, dass die Pfoten nur so wackeln. Ich wette, dann ist er auf Vogeljagd. Er hat keine Schmerzen und das ist wichtig. Aber jeden Tag bewegt er sich ein klein wenig mehr auf die Regenbogenbrücke zu. Heute Nacht hat er mit mir gemeinsam auf seiner geliebten Megacouch geschlafen, zusammen mit mir eingemummelt in warme Decken, am ebenso warmen Ofen. Das war eine gute Nacht.

11.11.11

Witzbold und Kasperkopf Mirek hat ausgerechnet heute Geburtstag, 3 Jahre alt ist er geworden. Rudis Gratulation lautete: "Lieber Mirek, herzlichen Glückwunsch zu 3 Jahren Unsinn, Frechheiten und Schabernack!". Und mir dämmert es langsam, dass er den falschen Namen bekommen hat, eigentlich hätte er Till heißen müssen. Natürlich haben wir gefeiert.

07.11.11

Lord geht es ein klitzekleinwenig besser, er hat gegessen, er ist ein paar Runden alleine im Garten getippelt und hustet weniger. Aber ich bin mir sicher, dass uns nicht mehr allzuviel gemeinsame Zeit bleiben wird. Und ich muss zugeben, dass mich dieser Gedanke in Stücke reißt. Rudi und ich machen jetzt eine engmaschige nächtliche Krankenüberwachung im kuschligen warmen Wohnzimmer, Lord wird in Decken gewickelt und wenn er nachts desöfteren raus muss, ist der Weg in den Garten deutlich kürzer für ihn, als von unserem Schlafzimmer aus. Die meiste Zeit schläft er im Gegensatz zu uns tief und fest.

Und jetzt wird es einmal wieder Zeit, Danke zu sagen: Danke an alle, die mir übers Gästebuch, per Mail oder telefonisch zu Willys Tod kondoliert haben und das waren wirklich sehr, sehr viele. Ich weiß, wie sehr Willy die Menschen mit seinen Abenteuern erheitert und bewegt hat. Tausend Dank also für die lieben Worte und die vielen Umarmungen!

Außerdem haben die Setterburgler in der vorigen Woche zwei dicke Spendenpakete bekommen. Melanie hat Canosan für Mirek geschickt und Sibylle E. unter anderem ein exclusives Orthobed für Baráts alte Knochen, denn er soll es besonders bequem und angenehm haben. Herzlichen Dank!

05.11.11

In der Setterburg kann man nicht einmal in Ruhe trauern, da macht einem schon der nächste Hund große Sorgen. Lord geht es nicht gut, gar nicht gut. Sein Herz gibt langsam, aber sicher, die Arbeit auf und er hat bereits Wasser in der Lunge. Nun haben wir ihn in der Tierklinik neu auf Medikamente eingestellt und er bekommt zusätzlich etwas zum Entwässern. Er hat aufgehört, uns zu terrorisieren und schläft sehr viel und das ist wirklich ein ganz schlechtes Zeichen ... ich mache mir ernsthafte Sorgen und eigentlich ist das momentan das Letzte, was ich jetzt noch gebrauchen kann ...

03.11.11

Heute haben wir mit Willy seine letzte Fahrt auf den Tierfriedhof Gleißenbach gemacht. Seine Grabrede handelte von den wichtigsten Dingen in seinem Leben: Der Begegnung mit der Sau, die Eroberung eines Schatzes und sein Gebrüll beim Essen, wo es ihm nie schnell genug gehen konnte. Zu Hause ist es so verdammt still geworden - er fehlt!

01.11.11

Wenn mich irgendjemand fragen würde, was ich aus dem Zusammenleben mit Willy mitnehme, dann würde ich antworten: "Es gibt nichts schöneres, als morgens aufzuwachen und die schnarchende Nase eines Bassets neben sich auf dem Kopfkissen zu haben."



Alles, was uns heute noch blieb, war Willy auf seinem Weg zum Regenbogen zu begleiten.

27.10.11

Der Willy hat heute solange genervt, bis er mit in den Wald durfte - das hat er sich nicht nehmen lassen. Das Rudel läuft normalerweise ein Tempo, das man durchaus als zackig beschreiben kann. Dieses konnte Willy natürlich nicht mithalten. Irgendwie haben die anderen das sofort gemerkt und haben sich ihm angepasst, sind langsam mit Willy zusammen geschlendert und sogar Pufa, die es sonst im Wald so richtig krachen lässt, war sehr gemäßigt unterwegs. Und ihr hättet Willys Gesicht auf den Wildwechseln sehen sollen, der Bub hat über beide Ohren gelacht.





Nachmittags war ich unterwegs, für den Willy Inkontinenzunterlagen besorgen. Durch den Leberschaden und das Kortison trinkt er sehr viel und muss nahezu stündlich raus. Nun sind wir nicht immer zu Hause, wenn Willy mal zum bieseln muss, also haben wir angefangen, die vier Stellen, an denen er es laufen lässt, mit Inkontinenzunterlagen auszulegen. Klappt prima und es geht kaum noch was daneben. Ich gehe also in die Apotheke und erlebe ein Paradebeispiel an menschlicher Neugier.

Ich: Hallo, ich hätte gerne eine große Packung Inkontinenzunterlagen.
A: Fürs Bett?
Ich: Nicht ganz, aber die fürs Bett sind schon richtig.
A: Für die Oma also!
Ich: Nein, für Willy!
A: Oh, das ist aber nett, sie pflegen ihren Großvater!
Ich (trocken): Basset!
A: Bitte?
Ich: Basset Hound, Willy ist ein Basset Hound.
A:
Ich: Ein Huuuund.
A: Aha. Und der ist undicht? Sachen gibts ....
Ich: Wissen Sie, wenn ich mal so alt wie Willy bin, dann mache ich mir gerantiert auch Pipi in die Hose.
A: Mh, und das riecht nicht unangenehm bei Ihnen?
Ich: Da gibt es eine tolle Erfindung - Reinigungsmittel und die wenden wir schon an! Außerdem - Sie wissen schon - wenn ich mal so alt wie der Willy bin, dann dufte ich garantiert auch nicht mehr nach Ambrosia.
A. überreicht mir die Großpackung Inkontinenzunterlagen und ich zahle einen stattlichen Preis.
A (vorsichtig): Sie, wir hätten da auch Duftöle ....

22.10.11

Endlich habe ich es mal wieder geschafft, die Kamera mit auf unseren Waldspaziergang zu nehmen. Zur Zeit kommen nur 4 Hunde mit in den Wald und ich habe schon zu Rudi gesagt, dass das ja wohl ziemlich langweilig ist. Irgendwie erinnern sie mich an die vier Musketiere.



Irgendwie sortieren sich die roten Iren grundsätzlich farblich und laufen nie weit voneinander entfernt.



Ich habe versucht, mal wieder ein paar schöne Portraitaufnahmen von Barát zu bekommen, was aber nicht ganz so einfach ist, denn jegliche Form von gesonderter Aufmerksamkeit ist ihm grundsätzlich als bescheidenem Gentleman absolut unangenehm.



Die Atcha hat inzwischen eine Pause gemacht.



Anschließend habe ich mir den Willy und den Mirekt geschnappt, ins Auto eingeladen und wir sind nochmal in den Wald gefahren. War das eine Freude - beide lieben den Wald über alles. Und ganz nebenbei sind mir ein paar Aufnahmen von Willy gelungen, über die ich zu Hause ein wenig schmunzeln musste. Ich lasse hier einfach mal die Bilder für sich sprechen.






Ach ja - der Willy hätte da noch eine Beschwerde und als demokratisches Organ der Hundeverziehung bin ich natürlich verpflichtet, diese zu veröffentlichen:

"Sylke hat Schatz bei Pizzahändler bestellt, um mit Willy zu teilen. Teilung sehr ungerecht erfolgt: Ein Stück zu Willy gekommen, Sylke den Rest selbst einverleibt. Garstige Menschense! Basset!"

21.10.11

Altsetter Rocko läßt es bei Barbara und Ralph so richtig krachen - das kann man ruhig wortwörtlich nehmen. Da werden Kehlköpfe geknackt, wie es die alten Zähne nur so hergeben.



Außerdem war er mit seinen Kumpels Dundy und D.C. am Meer und hat sich da den Wind um die alte Nase wehen lassen. Auch Setterburgler brauchen ab und an Urlaub vom schnöden Alltag.



Und weil auch Altsetter ein verbrieftes Recht auf Teilnahme an langen Ausflügen haben, hat der Rocko einen schicken Fahrradanhänger bekommen.



Blöd nur, dass ausgerechnet sein langjähriger Lebensgefährte Dundy diesen genauso schick findet ....



19.10.11

Rubio, der alte English Setter, wird, wenn Irina in der Arbeit ist, regelmäßig von Irinas Mama betreut. Heute hat Irina am Nachmittag folgenden Zettel zu Hause vorgefunden:

"Hallo Ina,

der kleine Ruby hat den Bioeimer geleert, den Kaffeefilter nach allen Regeln der Kunst zerfetzt und alles schön gleichmäßig in der ganzen Wohnung verteilt.
Er hatte großen Spaß dabei.

Deine Mutze"

Irinas Meinung dazu: Aha....Schön, dass der kleine Ruby (????) Kaffeefilter zerfetzt, meine Mutter ihm offensichtlich dabei zusieht, wie er sie in der Wohnung verteilt und sich freut, dass er sich freut. Erzählen darf man das ja keinem. Scheinbar haben die beiden wieder aufgeräumt.

Rubio hatte die letzte Zeit ein bissl Probleme mit einer Wunde an der Wange, die so gar nicht abheilen wollte. Bei der Gelegenheit gleich noch ein herzliches Dankeschön an die Spender, die den Mirek-Spendenüberschuß dem Rubio haben zukommen lassen. Sie haben nicht nur zu Rubios Genesung sondern vor allem zu seiner Belustigung beigetragen. Er findet den Tierarzt einfach klasse! Die Tierarzthelferinnen waren perfekt konditioniert und standen schon zu zweit mit der Leckerliedose im Behandlungsraum parat um selbige ununterbrochen in seinen gierigen Schlund zu stopfen. Ein Problembewusstsein hinsichtlich des eigentlichen Grundes für seinen Besucht beim Tierarzt hatte er ja offensichtlich nicht, was man an den 3 (in Worten: drei!!!) zerlegten Halskrausen erkennen kann. Jetzt ist es aber verheilt!

Barát hat sein Dünger-Abenteuer unbeschadet überstanden. Seit gestern darf er wieder volle Portionen essen. Endlich, sonst hätte er uns noch beim Tierschutz angezeigt, wegen Hunger.
Und Willy geht es deutlich besser - er hüpft rum, albert, hat Spaß und brüllt so nach seinem Futter, dass hier die Fensterscheiben wackeln. Und das darf man ruhig wortwörtlich nehmen.
Mirek war heute beim Tierarzt - zum Fäden ziehen. Alles ist erstklassig verheilt! Trotzdem haben wir von Tierarzt-Besuchen erstmal die Nase voll. Und er läuft ausgezeichnet - das Bein belastet er vollständig. Jetzt müssen langsam die Muskeln wieder aufgebaut werden.

17.10.11

Willy ist es den ganzen Tag nicht gut gegangen, ich habe das Gefühl, dass die Entwässerung nichts bringt und sein Herz immer schneller rast. Wir sind mal wieder notfallmäßig unterwegs, in die Tierklinik Kelheim. Zum Glück ist heute der Ultraschallspezialist, Dr. Hartmann, im Dienst. Das Herz schlägt deutlich zu schnell, allerdings ist am Herzen selbst kein Grund zu erkennen. Als wir die Leber schallen erhalten wir des Rätsels Lösung. Er hat mehrere Tumoren in der Leber sitzen, die Adrenalin produzieren und sein Herz damit zum Rasen bringen. Inoperabel, man kann nur noch mit Medikamenten die Symptome lindern. Betablocker, Kortison und "Machen Sie sich noch ein paar schöne Tage, bis er die Lebensqualität verliert." lauten die tierärztlichen Empfehlungen.

Wir fahren zurück nach Hause, Willy sitzt im Kofferraum. Dann durchschießt es mich: "Weißt Du was, mein niederläufiger, schlappohriger Freund: Scheiß auf die Diät!". Wir fahren zu einem großen Burgerladen, dort sorge ich für kurzzeitige Verwirrung an der Theke, als ich lauthals postuliere "Und einen Cheeseburger ohne Soße für den Hund!". Anschließend sitzen wir beide zusammen im Kofferraum meines Autos und lassen es krachen.
Rudi bekommt zu Hause die Anweisung "Und dem Willy, dem kannst Du morgen so richtig den Napf füllen!".

16.10.11

Ich gebe zu, so ganz der neueste modische Schrei ist das nicht, mit Mirek und den Boxershorts. Auf den Laufstegen dieser Welt würde er wohl ein nicht so gutes Bild abgeben.



Der Bub sitzt nun oft wehmütig am Fenster und schaut nach draußen, aber er darf noch nicht. Morgen beginnen wir mit den winzig kleinen Rehaspaziergängen.



Und der Willy, der Willy ist immer für die anderen da, auch wenn es ihm selbst nicht so gut geht.



15.10.11

Es gibt Tage in der Setterburg, die man lieber nicht erleben will - so ein Tag wie heute, ein Tag, der mich richtig runtergerissen hat.

Vormittags bin ich mit Willy beim Tierarzt. Die Blutwerte sind katastrophal, seine Leberwerte schreien zum Himmel. Er hat eine Stauungsleber, Wasseransammlungen im Körper und irgendwo eine Entzündung, aber kein Fieber. Das Herz ist relativ ok, für einen Hund seines Alters. Wir haben zwei mögliche Verdachtsdiagnosen: Morbus Cushing oder Tumore. Beim Röntgen entdecken wir letztere nicht, ich lasse vorsichtshalber den Tumormarker bestimmen. Erstmal müssen wir entwässern, Antibiotika geben. Am Abend kommt das Ergebnis der Tumormarkerzellen - positiv. Jetzt muss das Wasser raus, die Entzündung bekämpft werden und dann können wir uns auf die Suche machen. Ich habe kein gutes Gefühl dabei.....

Abends gehen wir spazieren. Am Feldesrand liegt ein großer weißer Haufen, nicht abgesichert, gar nichts. Ehe wir uns versehen und ihn zurück halten können, hat Barát ein Maul voll genommen und hinuntergeschluckt. Keine 200m weiter beginnt er sich zu übergeben. Rudi rennt nach Hause, holt das Auto, während ich in der Tierklinik anrufe, denn es ist mir schlagartig klar geworden, dass das Dünger ist. Keine 45min später liegt Barát in Narkose, der Magen wird gespült und Aktivkohle hineingepumpt. Wir können warten, bis er wieder aufwacht. Als wir zu Hause ankommen, ist er schon wieder recht fit und möchte etwas zu essen. Darauf muss er heute zu seinem Leidwesen verzichten. Die Nacht verbringe ich vorsichtshalber an seiner Seite. Das ist wohl gerade nochmal gut gegangen.

14.10.11

Ich ernte etwas ungläubige Blicke von den Kollegen in der Arbeit, als ich mittags postuliere "Leute, ich muss schnell nochmal los, einem Hund ein paar Boxershorts kaufen". Wahrscheinlich denken sie, dass ich nun endgültig nicht mehr alle Latten am Zaun habe. Des Rätsels Lösung: Jung-Mirek schafft es, sich trotz OPKragen am Bein zu schlecken. Also muss er jetzt zusätzlich Boxershorts tragen. Punkt. Ansonsten geht es ihn prima. Er benutzt das Bein bei jedem Schritt und belastet es anständig. Allerdings ist er ziemlich unleidlich, weil er immer noch nicht Gassi darf. Er meckert ziemlich mit uns.

Dafür macht mir Willy ziemliche Sorgen ... ich habe so ein Gefühl, dass mit dem Altbasset irgendetwas nicht stimmt. Er hat in den letzten 2 Tagen ziemlich abgebaut, riecht komisch, seine Pipi stinkt quasi zum Himmel, er trinkt ziemlich viel Wasser und ist relativ kurzatmig, hustet aber nicht. Morgen müssen wir zum Tierarzt.

09.10.11

Heute ist Mireks großer Tag und die zweite HüftOP steht an. Ich muss zugeben, ich bin sichtlich nervös und aufgeregt und auch durch den Wind. Mittags haben wir den Termin, abends kann ich ihn hoffentlich abholen. Also beschließe ich, mein Abendbad am Vormittag zu nehmen. Die Badewanne - für mich persönlich eine Oase der Ruhe und Entspannung, nur für mich. Bis heute! Ich relaxe noch keine fünf Minuten, da höre ich ihn schon angetippelt kommen. Unverkennbar der Lord. Lachend wedelt es ihn ins Bad, er nimmt Anlauf - und versucht mit einem Satz in die Badewanne zu mir zu springen. Glücklicherweise schafft er es nicht. Danach zieht er nicht etwa ab, nein, er legt sich wild motzend und kläffend davor. Das wars mit Ruhe und Entspannung - ich shamponiere mir schnell die Haare, um mich danach wieder meiner eigentlichen Aufgabe als Lorddienstpersonal zu widmen.

Am Mittag fahre ich Mirek zur OP. Am späten Nachmittag kann ich ihn schon wieder abholen. Und am Abend benutzt er das erstemal das Bein. Alles ist gut gegangen und er ist wirklich tapfer und brav! In ein paar Wochen wird er hoffentlich wieder ganz der alte junge Mirek sein.

04.10.11

Ich erinnere mich gut an den Tag, als Lissy und Micha und ich Jack abgeholt haben. Der Bube kannte seine Pflegeeltern gerade einmal ein paar Minuten, als er zu ihnen ins Auto sprang, als hätte er nie etwas anderes getan. Er blieb in seiner Dauerpflegestelle und es folgten noch ein paar glückliche Jahre. Heute Nacht mussten Lissy und Micha ihren Buben Jack Sparrow auf seinem Weg zu den ewigen Jagdgründen am Regenbogen begleiten. Seine Pflegeeltern haben versprochen, dass es eines Tages eine eigene Geschichte über ihn auf unserer Website geben wird. Die Setterburg hat einen ihrer ganz großen alten Rüden verloren.....



..... Lissy schreibt: "Schlaf gut, mein Bärchen… träum von den Wiesen, Wäldern und Apfelplantagen in denen Du so gerne unterwegs warst…".

02.10.11

Nachkontrolle für Bourbon - das Auge schaut gut aus, die Verletzung in der Hornhaut ist deutlich kleiner geworden. Mirek habe ich gleich mitgenommen, denn der junge Setter fängt an, das linke Hinterbein zu entlasten und zeigt Schmerzreaktionen. Nach der Untersuchung steht fest, dass wir nicht um die zweite HüftOP drum herum kommen. Manchmal ist es zum Verzweifeln. OP Termin wird gleich für die nächste Woche angesetzt. Danach erwartet uns wieder die wochenlange Reha. An die OP Kosten mag ich lieber momentan nicht denken, die Setterburgkasse ist nicht so gut gefüllt.

Damit noch nicht genug hat Barát den ersten Spondyloseschub im Herbst. Er hinkt vorne links und hinten rechts und läuft steif, die Gelenke sind geschwollen. Nun muss auch er ein Schmerzmittel nehmen. Er neigt dazu, sich in dieser Zeit vermehrt vom Trubel zurück zu ziehen und sucht ruhige Orte auf, in seinem Fall ist das der Korridor. Da lag nun leider bis jetzt kein Hundebett und auf den Fliesen werden seine Gelenke auch nicht besser. Also habe ich mal wieder mein Konto geplündert und ihm eine Kudde geschenkt - er soll es warm und bequem haben. Dafür sind die langen Waldspaziergänge erstmal ersatzlos gestrichen.

Lordi arbeitet zur Zeit streng konzentriert an der Verfeinerung seiner Terrormasche. War es bis jetzt nur die Bereitstellung 3 verschiedener Fleisch- und ebensovieler Trockenfuttersorten zu jeder Mahlzeit, hat er nun beschlossen, dass Rudi ausschließlich das Fleisch und meine Wenigkeit nur die Trockenfuttervarianten untertänig darbieten darf. Bei Rudi geht kein Trockenfutter, bei mir kein Fleisch - das kann ich mir in die Haare schmieren, was ich aber nicht tun werde. Ich erwäge eine Namensänderung von Terrorlordi in Terrorking.

30.09.11

Die Nachrichten heute sind leider nicht so gut. Bourbon hat sich einen Stock ins Auge gestochen. Abends haben wir einen langen Tierarzttermin und es gelingt, ihm einen Splitter aus der Hornhaut des Auges zu entfernen. Nun hat er eine Verletzung, die ihm entsetzlich weh tut. Ich bleibe bei ihm, die ganze Nacht und versuche, ihn ruhig zu halten. Gerade der geistig gehandicapte Bourbon kann nur schlecht mit Veränderungen umgehen - umsomehr an dieser Stelle. Spät in der Nacht bekommt er Fieber, fast 40 Grad. Zum Glück gelingt es mir recht schnell, das Fieber mit kalten Pfotenwickeln zu senken. Einen nochmaligen Tierarztbesuch möchte ich ihm so schnell eigentlich nicht zumuten - wie schon gesagt, er kann nur ganz schlecht mit Vernänderungen umgehen. Irgendwann zieht dann doch Ruhe ein und wir sinken beide in den Schlaf.

25.09.11

Elsbeth kann die Finger einfach nicht von den Settern lassen und so hatten wir heute wieder ganz besonderen lieben Besuch. Sie und Tochter Elfi stürmten mit zwei dicken Paketen Kuchen und diversen Leckereien samt Hundekuchen die Setterburg. Im Schlepptau Elsbeths Mädels Stella und Luna. Es war ein wirklich netter und unterhaltsamer Nachmittag, denn wer auf über 70 Jahre Hundehaltung zurückblicken kann, hat wahrlich viel zu erzählen. Besonders Barát, Bourbon und Lord waren sehr erfreut über den Damenbesuch!







24.09.11

Dschinn, ein Gordon Setter, kam zusammen mit Bourbon zur Setterburg. Er war damals gute 4 Jahre alt, ein besonders typvoller und schöner Rüde des alten Schlages. Wild, unerzogen, aber mit einem gigantischen Potential gesegnet. Ich weiß nicht mehr, wie viele Bewerber es für ihn gab, aber es waren sehr viele. Dschinn geisterte in diversen Jagdhundforen herum und besonders eine Gordon Setter Züchterin zeichnete sich durch Lästereien gegen ihn und uns aus - mit diesem Hund könne ja wohl etwas nicht stimmen, wenn er so lange in der Vermittlung wäre. So musste es ja auch sein, denn einen Hund allein dieser Optik findet man auch in Züchterkreisen nur mit der Lupe. Ich habe mir damals die Auswahl seiner neuen Familie nicht leicht gemacht und mich letztendlich für eine entschieden, die bewußt mit ihm arbeiten wollten. Heute nun haben mich Uta und Ralf B. samt Dschinn besucht. Dschinn hat nicht nur Begleithundeprüfungen mit Bravour bestanden, sondern besitzt mittlerweile diverse Pokale im Agility und Dogdance und ist ganz nebenbei zertifizierter Altenheimbesuchshund, obwohl er groß und schwarz ist. Der Weg dahin war mühsam und steinig und hat jede Menge Arbeit gekostet, aber es hat sich gelohnt. Dschinn war übrigens der Besuch in der Setterburg sehr unangenehm und er wusste gar nicht so recht, wie er sich im alteingesessenen Rudel verhalten sollte. Kein Wunder, wenn man dieser geballten Macht von Hunden hier begegnet, dann kann man schon mal verunsichert sein, so geht es den meisten Besuchshunden. Uta hat berichtet, zu Hause wäre er eher ein Draufgänger, der sich die Butter nicht so schnell vom Brot nehmen ließe. Jedenfalls war Dschinn sehr erleichtert, als er wieder in sein Auto einsteigen durfte und nicht bei uns bleiben musste.




22.09.11

Liebe Tagebuchleser,
ihr seht hier Lord und Willy bei ihrer wirklich sehr anstrengenden Büroarbeit. Ja, richtig gelesen - bei uns müssen auch Hunde im Büro arbeiten!



20.09.11

Ein paar von meinen Lesern haben sich sicherlich schon gefragt, wo Brunhilde abgeblieben ist. Nun, Brunhilde ist in Steffis Nagergruppe umgezogen, nachdem sie Würmer und Bakterien los war. Und ich glaube, den Namen haben wir gut ausgesucht, denn Brunhildes erste Amtshandlung war, die bestehende Rangordnung erst in Frage und dann auf den Kopf zu stellen. Nun ist wieder Ruhe in Meerschweinhausen eingekehrt. Steffi hat auch gleich ein Suchbild geschickt und ich dachte, ich mache mal wieder ein Quiz draus: Welches Schwein ist Brunhilde? Einen Gewinn muss ich mir noch überlegen ....



17.09.11

Kinder machen uns Erwachsenen nur allzuoft vor, wie es wirklich laufen kann und kanalisieren ihre Ideen positiv. Gestern habe ich von Michalea einen Anruf bekommen, ob sie uns kurzfristig mit Friederike besuchen könnte. Friederike möchte der Pufa was schenken. Kurze Zeit später rückten beide an, mit Kuchen bewaffnet. Friederike hat der Pufa ihr Plüschwildschwein geschenkt, sie meint, die alte Labbi Dame kann das besser gebrauchen als sie. Friederike ist 12 Jahre alt und hat definitiv etwas Besseres mit ihrer Zeit und ihrem Besitz zu tun, als mancher Erwachsener:

www.tierfreunde-niederbayern.de/kezmarok.html

Und Pufa hat nun endlich ein ungefährliches Wildschwein. Und der Willy einen weiteren Fan!



16.09.11

Schwerer Tierschutzskandal in Alling aufgedeckt: Insider haben der Setterburg dieses skandalöse Foto von Brixes und Sai zugespielt. Hier besteht dringend Handlungsbedarf, um die setterunwürdigen Umstände zu ändern.



15.09.11

Die Setterburg hat Zuwachs bekommen - nein, diesmal keinen Hund, sondern ein Möbelstück. Die Wäsche unserer vierbeinigen Mitbewohner hat ziemlich zugenommen und mir so nach und nach einen kompletten Schlafzimmerschrank blockiert. Wir müssen hier öfters die Decken waschen, Inkontinenzeinlagen auswechseln, Betten neu beziehen. Also musste ein eigenes Wäschregal für die Hunde her und Rudi und ich haben es mühevoll zusammengezimmert. Und da steht es nun, fast knüppelvoll. Aber irgendwie scheinen die Vierbeiner den Erwerb des eigenen Regals so gar nicht zu würdigen. Undankbares Volk!



Apropos Möbel: Der für einen English Setter mit einer Schulterhöhe von 67cm gigantisch große Lord sieht verschwindend klein auf seiner Megacouch aus.



13.09.11

Bei uns gilt der Grundsatz: Der Lord darf essen wann immer, was und wieviel er will, weshalb er auch dazu neigt, uns futtertechnisch zu terrorisieren, was ihm den Spitznamen "Terror-Lordi" eingebracht hat. Seine Vorlieben wechseln ständig. So müssen wir immer mindestens 3 verschiedene Sorten Fleisch und 3 verschiedene Trockenfutter bereithalten, die wir ihm natürlich untertänig auf Knien per Handfütterung anbieten - anders läuft es nicht. Heute hat er es nun auf die Spitze getrieben und hat 730g (!) Fleisch gegessen und als Betthupferl noch einen halben Becher Trockenfutter. Das dürfte schon fast auf dem Niveau einer Deutschen Dogge liegen ....

07.09.11

Großer Tierarzttermin: Pufa kriegt die Drainage raus, Barát muss zur Blasengriesnachuntersuchung und bei Willy sind im Zuge seiner Abspreckkur unter den ganzen Fettrollen zwei Beulen zum Vorschein gekommen, die ich gerne untersuchen lassen möchte. Bei Pufa ist alles ok, Heilungsprozess zufriedenstellend, die Wunde sieht gut aus. Nebenbei freut sich das Mädel ihren Hintern ab, sie liebt sehr zur Begeisterung der ganzen Tierklinik, Tierärzte und Schwestern. Ich glaube, einen Hund, der so freudig zur Behandlung geht, erleben sie dort eher selten.
Barát schläft während des Ultraschalles auf dem Behandlungstisch ein, so entspannt ist er. Im Juni sah es in seiner Blase eher wie ein Schneegestöber aus, nun entdecken wir gerade einmal 3 kleine Grieskörner. Und das haben wir alles über B.A.R.F. geregelt - herzlichen Dank nochmal an Susanne Schellerer von www.hund-und-gesund.de für den Diätplan! Nur seine Blutwerte sind noch immer nicht so gut, wir testen vorsichtshalber die Schildrüse, denn auch sein Fell und seine Haut sind nicht in dem Zustand, in dem sie eigentlich sein sollten. Die Ergebnisse kommen in den nächsten Tagen.
Als wir Willy auf den Behandlungstisch wuchten, sagt Fr.Dr.Braun-Schmidt "Bloß gut, dass das nicht der Mörfi ist!". Es wird ihr wohl ewig in Erinnerung bleiben, wie wir zu viert den alten wütenden Basset niedergerungen haben, um ihm einen Zugang zu legen, als ihm ein Zahn gezogen wurde. Das ist heute noch Gespräch in der Tierklinik. Willy jedenfalls ist ebenfalls total gelassen, als die Beulen punktiert werden. Kurze Zeit später kommen schon die Ergebnisse - alles Fettgeschwüre und damit ungefährlich. Ich bin erleichtert! Seine Zähne habe ich gleich mit checken lassen und die sind gar nicht so schlecht, Willy soll weiter fleißig mit Trockenpansen bürsten. Endlich mal eine Tierärztin, die einen Basset grundlegend versteht. Willy putzt wirklich gern Zähne.

06.09.11

Ich sags ja, die Pufa ist komplett wahnsinnig. Heute Morgen hat sie mich gefragt, wann wir endlich wieder in den Wald fahren - sie hätte da noch was zu erledigen. Anschließend war sie wieder tiefbeleidigt, es gab nur einen winzig kleinen Spaziergang in der Stadt.

05.09.11

Die komplett wahnsinnige Pufa hat sich mit einer Wildsau angelegt und musste heute in der Tierklinik Kelheim notoperiert werden. Das ist noch mal glimpflich ausgegangen, das Mädel hat ein tiefes Loch samt Drainage in der Schulter und war am Abend schon wieder putzmunter und tiefbeleidigt, weil es nur eine Kleinigkeit zu fressen gab.

01.09.11

Ja, ich bin mir der Tatsache bewußt, dass das total albern ist. Trotzdem: Happy Bassetday to you, Happy Bassetbirthday to you, Happy 10. Bassetbirthday, lieber Willy, Happy Bassetbirthday to you!



27.08.11

Ich weiß nicht, aber irgendwie riecht der Willy immer noch nach Eau de Gülle von Karl Lagerwiese ... die Falten machens möglich.

Und ich habe festgestellt, dass es schlimmeres gibt, als nur schwarz-weiß zu sehen. Beweise? Gerne: Von vorn nach hinten: Stella - Lenny - und Jean-Luc grüßen vom Bodensee.



26.08.11

Habe ich eigentlich schon mal erzählt, dass wir hier ein ziemliches Scheißleben haben? Nicht die Hunde, nein, ich meine schon die Zweibeiner. Es ist gute 35°C heiß, also beschließen wir, am Abend einen Ausflug an die Donau zu machen. Wir fahren nach Eining, laden die Hunde aus und treffen als erstes einen kleinen Golden Retriever, gerade mal 3 Monate alt. Meine Alten begrüßen das Junggemüse freundlich, anschließend gehen wir unserer Wege. Alles nett, alle Hunde brav und haben Spaß. Dann passiert es: Pufa und Willy fallen synchron um und wälzen sich. In diesem Augenblick steigt uns auch schon der ausschließlich für Hundenasen betörende Duft in die Nasen: Gülle! Na super! Das hat uns gerade noch gefehlt. Willy und Pufa sind über und über mit frischer Scheiße bedeckt. Sie finden das natürlich ganz toll, wir weniger. Egal, es hilft nix, passiert ist passiert. Wir spülen das Zeug notdürftig in der Donau ab. Am Auto dämmert es mir, dass wir ein wesentlich ernsteres Problem haben, als am Anfang vermutet. Wir bekomme ich einen mit Fäkalien verschmierten Basset ins Auto, der aufgrund seiner Niederläufigkeit nicht alleine hineinspringen kann? Anschließend riecht Sylke genauso gut wie die beiden anderen Scheisser und sieht auch in etwas so aus. Zuhause werden zuerst Pufa und Willy geduscht, anschließend darf Sylke. Toller Abend! Scheißleben .... wenigstens die Setter haben sich heute benommen.

20.08.11



Innerhalb von zwei Wochen passiert es zum zweitenmal in der Setterburg, dass das Ende einer traurigen Geschichte, der Anfang einer glücklichen ist. Die alte Pipetta (vermittelt 2008) hat sich ebenfalls aufgemacht zum Regenbogen. Steffi hat sie drei Jahre lang gehegt und behütet, hat alles für sie getan und dem Mädel den Lebensabend bereitet, den eigentlich jeder alte Hund auf dieser Welt verdient. Heute hat Steffi das getigerte Kurzhaarzwergdackelmädel Iringo bei mir abgeholt. Iringo wurde ein Herzfehler nachgesagt, aber im ersten Ultraschall konnte nichts gefunden werden. Steffi ist das egal, selbst wenn sich die Erstuntersuchung als falsch erweisen sollte. Glücklich hat sie das kleine Dackelchen in ihre Arme geschlossen und sich auf den Weg nach Hause gemacht.



16.08.11

In den vergangenen Tagen gab es einen herben Rückschlag für unsere Tierschutztätigkeit. Jean-Luc, der alte English Setter ist bereits seit einigen Wochen zurück auf seiner Pflegestelle. Adoptiert wurde er von einer Dame in München. Ich habe mir in den Erstgesprächen den Mund fusselig geredet, habe mehrfach darauf hingewiesen, dass Luc die erste Zeit in seiner Pflegestelle bei Steffi S. Probleme mit dem Alleinbleiben hatte. Es wurde versprochen, das weiterhin zu trainieren und ich habe sie nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sie sich doch bitte im Problemfall bei mir melden sollte. Die Dame hat übrigens fast geweint, als ich ihr nach der Vorkontrolle die Zusage für seine Adoption gegeben habe, ist ihn im Vorfeld bereits besuchen gefahren und hat nur noch von Luc geredet. Spätestens da hätte ich mißtrauisch werden müssen, haben sich doch immer die emotional überkandidelten Leute als unzuverlässig erwiesen. Bin ich aber nicht. Anschließend hat sie keine Rückmeldung gegeben, wie es mit Luc ginge. Steffi und ich sind ihr tagelang hinterher gerannt, bis dann endlich einmal eine Mail kam. Alles ok, war der Tenor. Keine 4 Wochen nach seiner Adoption hat sie ihn allein gelassen - und ist auf eine Party gegangen. Als sie wiederkam, stand die Polizei vor der Tür, Luc hatte randaliert. Die daraufhin eingeschaltete Hundtrainerin attestierte Luc einen Kontrollzwang (!). Nochmal zum mitschreiben: Wir reden über einen 10 - 12 Jahre alten Setter mit einem traumatischen Tierheimerlebnis, abgeschoben von seinen eigenen Besitzer, mit einer großen Bindungsfähigkeit (der Hund, nicht der ehemaliger Besitzer). Diese Hundetrainerin spulte das gesamte Repertoire an "wie kriege ich meinen dominanten Hund unter Kontrolle" ab. Damit hat sie Luc fast aufgearbeitet und den alten Buben massiv unter Stress gesetzt. Das hat es natürlich nicht besser gemacht. Kurz danach hat die Dame aus München ihn zu Steffi gebracht, denn der Urlaub stand vor der Tür, niemand wollte einen Hund sitten, der nicht alleine bleiben kann und sie wollte auch lieber auf Kreuzfahrt gehen - manchmal frage ich mich, ob ich spinne oder die anderen. Gemeldet hat sie sich bei mir kein einziges mal, erfahren habe ich von seiner Rückgabe erst durch Steffi. Die Dame hatte 4 Tage später die Freundlichkeit, mich darüber zu informieren. Nach ihrer Rückkehr wolle sie eine Entscheidung treffen. Steffi hat erzählt, Luc ist in ihre Wohnung gestürmt, hat seine Hundekumpels Lenny und Stella begrüßt und Alleinebleiben ist seit diesem Zeitpunkt nie wieder ein Thema gewesen. Sie sagt, er ist angekommen, in seinem ganz persönlichen Zuhause - und die Setterburg damit wieder um einen Patenhund reicher. Luc bleibt bei Steffi. Ach ja: Offiziell zurückgegeben hat die Münchner Dame Jean-Luc erst am 13.08. .... solange war sie noch die Hundehalterin. Das musste ich ihr erst klarmachen per mail und auch erst dann hat sie sich bei mir gemeldet. Ich bin ja gespannt, ob sie die Futterkosten für Luc für gute anderthalb Monate trägt. Steffi hat sie deswegen angeschrieben, bis jetzt erfolgte keine Antwort auf die Mail. Auch wenn ich um eine Illusion ärmer bin, ich bin froh für Luc. Er ist ein guter Bub, der alte Knuddelbär.

15.08.11



Ich sags ja - die Besucher geben sich hier mittlerweile die Klinke in die Hand. Heute waren Dirk, Gerdi und Tom samt Sohn Dominik aus München da. Im Gepäck hatten sie neben Gerdis göttlichem Kuchen auch noch die Hunde Stitch (fürchterlich verliebt in den alten Barát), Roxy und Camilla und natürlich den Setterburgler Sam-Éomer. Letzterer ist ein mittlerweile ausgewachsener riesiger Rüde mit über 70 cm Stockmaß, durchtrainiert und sieht einfach nur gnadenlos gigantisch aus. Wir haben, nachdem Sam und Mirek die Fronten geklärt hatten, wobei ich ehrlich zugeben muss, das Mirek machmal ein kleiner Stinkstiefel ist, einen wirklich entspannten Nachmittag. Dominik hat übrigens fleißig Hunde geknuddelt und Roxy fleißig unseren Spielzeugkorb geplündert. Danke an alle!








14.08.11

Manchmal bedeutet das traurige Ende einer Geschichte, den Anfang einer anderen glücklichen. Ich weiß noch, wie ich in Ungarn vollkommen fassungslos vor einem Häufchen Elend namens Guiness gestanden habe. Abgemagert, krank, ein alter Kettenhund, der nicht einmal einen Namen hatte. Abgeschoben von seinen Besitzern, er taugte nichts mehr. Da saß er nun in Budaörs. Ein paar Tage vorher war eine österreichische Tierschützerin vor Ort, die sich hauptsächlich um Jagdhunde kümmert. Sie hat ihn sitzen lassen, zu alt und eine Investitionsruine noch dazu. Also haben wir das getan, was wir immer tun und Guiness kam zu uns. Für einen alten Setter wurde er relativ schnell vermittelt und lebte noch 3 glückliche und lange Jahre bei Nicole und Andre in Garching. Die beiden haben mit Bedacht einen alten Hund gewählt, um zu schauen, ob sie überhaupt als Hundeeltern geeignet sind, ob ein Vierbeiner in ihr Leben passt. Letzte Woche hat Andre angerufen, Guiness hat sich am ersten August klammheimlich aufgemacht in die ewigen Jagdgründe am Regenbogen. Beide Hundeeltern waren unglücklich und trauernd und dann sagte Andre folgenden Satz: "Weißt du aber, was das Schlimmste ist? Ich kann ohne Hund nicht mehr leben." 3 Stunden vorher hatte ich aus Spanien eine e-mail bekommen, ein junger roter Ire sucht ein Zuhause. Andre und Nicole haben nicht lange überlegt, haben einen Flug gebucht, eine Box bei mir abgeholt, sind nach Düsseldorf gefahren, Andre ist nach Bilbao geflogen, hat einen Mietwagen genommen, sich ins ferne Burgos aufgemacht und hat den kleinen jungen Setter in seine Arme geschlossen. Nicole hat am Flughafen in Deutschland gewartet. Und sie haben keine Sekunde dabei gezögert, weder Kosten noch Mühe gescheut. Es ging immer nur um den Hund. Gestern haben sie mich besucht und hatten neben der Box auch noch Rayo, den roten Blitz dabei. Rayo muss nun in die großen Fußstapfen von Guiness treten - und er wird dieses Erbe mit Bravour meistern, da bin ich mir sicher.




11.08.11

Rudi hat sich für ein paar Tage aufgemacht nach Thüringen, ich habe ein paar Tage frei und bin nun ausschließlich Hundemutter. Und damit ich nicht endlose Gassirunden im Wald schieben muss, kommen uns Anja und Looney besuchen und fahren mit uns abends in den Dürrnbucher Forst. So ziehen wir Mädels mit 5 Settern, einem Basset und Labbi Pufa durch den Wald. Und alle waren ganz brav (außer Willy, der kurzfristig beschloß, sich in irgendetwas stinkigem zu wälzen). Schade, dass uns niemand gesehen hat, dieser Anblick ist schon was Besonderes.

07.08.11

Brunhilde hat nichts gefressen. Mein ansatzweise vorhandenes Halbwissen über Meerschweine besagt, dass sie ständig fressen müssen, um Nahrung nachzuschieben. Getrunken hat sie natürlich auch nichts. Ich mixe Apfel und Möhre klein und beginne, sie mit dem Brei in einer Spritze zu füttern. Das funktioniert. Aber mir dämmert, dass sie bei uns nicht glücklich werden kann - es fehlen die Artgenossen, die ihr die Lebensfreude wiedergeben. Das Alleinesein ist nichts für ein Meerschweinchen. Irina kann helfen und fragt ihre Freundin Steffi. Die sagt sofort zu und ich bringe Brunhilde am frühen Nachmittag in die Nähe von Ingolstadt. Das, was Steffi für ihre Nager geschaffen hat, ist schlicht und ergreifend ein Traum. Ein riesiges Meerschweingehege über 2 Etagen, mit Strohballen, Versteckmöglichkeiten, Ästen. Auf Brunhilde warten bereits 7 weitere Schweine. Steffi richtet einen Quarantäneplatz auf einer Etage ein - so kann Brunhilde die anderen hören, sehen und riechen. Ganz in die Gruppe darf sie noch nicht, denn sie muss erst einem Tierarzt vorgestellt werden. Danke an Steffi für die wirklich herzliche Aufnahme. Beim Abschied sage ich ihr, dass wir natürlich die entstehenden Tierarztkosten für Brunhilde tragen. Steffi lächelt nur und meint "Das ist wirklich lieb. Weißt du, normalerweise geben die Leute ihre Tiere nur bei mir ab und ich höre nie wieder etwas von ihnen." Am Abend kommt von Steffi dann die erlösende Nachricht: Brunhilde wurde beim Salatfressen beobachtet.

06.08.11

Was für ein Tag .... aber der Reihe nach: Mittlerweile geben sich fast wöchentlich Besucher mit ehemaligen Setterburglern die Klinke in die Hand, was mich besonders freut. Es gibt doch nichts Schöneres, als die ehemaligen Schützlinge einmal wieder zu sehen. Heute hat sich die Knédli samt Familie angekündigt und die haben Irina mit Rubio, Feeno und Zweibeiner Andi im Schlepptau. Wir verbringen einen wirklich netten Nachmittag bei Kaffee und Kuchen.





Rubio geht es blendend und endlich entstehen aktuelle Bilder von dem entzückenden Herzensbuben samt Pflege-Irina (mal ganz nebenbei bemerkt betet Rubio den Boden an, auf dem Irina geht).







Da Rudi und Andi sich noch verratschen wird es ziemlich spät und wir beschließen anstatt im Wald, in dem in letzter Zeit natürlich in der Dämmerung die Wildsauen verstärkt unterwegs sind, an der Abens zu spazieren. Halb auf der Runde erstarren Pufa und Atcha. Bevor ich reagieren und Pufa, die angeleint ist, zurückziehen kann, ist es auch schon passiert. Pufa macht einen Satz nach vorn und hat ein Meerschwein in der Schnauze. Für meinen Schrei kommt es zu spät. In diesem Augenblick klingen mir wieder Lynns mahnende Worte in den Ohren "Ein Jagdhund ist ein Hund, der Tiere tötet." Pufa kann nichts dafür, das ist die Aufgabe, für die sie gezüchtet wurde. Mir ist trotzdem übel. Ich beschließe noch nachzuschauen, ob da nicht noch mehr Meerschweine sitzen. Und leider habe ich mal wieder recht: Im hohen Gras hockt noch eines. Wir markieren die Stelle und gehen mit den Hunden eilig zurück nach Hause. Unterwegs schimpfe ich laut auf diese gewissenlosen Menschen, die kleine Meerschweine mitten in einem Landschaftsschutzgebiet aussetzen, wo es mehr als genügend Beutegreifer gibt. Wenn die schon keinen Hintern in der Hose haben, diese bei dem nächsten Tierschutzverein abzugeben, dann sollen sie sie doch wenigstens so aussetzen, dass sie schnell und vor allem sicher gefunden werden. Einem Schwein hat dieses verantwortungslose Verhalten das Leben gekostet. Zuhause schnappe ich mir in Ermangelung eines Nagerkäfigs eine Hundebox, setze mich ins Auto und fahre zurück. Das Meerschwein sitzt noch immer an der gleichen markierten Stelle wie erstarrt. Es lässt sich problemlos einfangen. Ich suche noch die ganze Wiese ab, ob es noch mehr der Nager gibt, aber diese zwei waren wohl die einzigen. Ein wenig hektisch rufe ich Petra an, bei der ich immer die Katzentests mit meinen Hunden machen darf. Sie fährt mit mir in den Stall, um Heu und Futter zu organisieren. Wir rüsten die Box aus, Petra meint, dass ein etwas kämpferischer Name für das kleine Ding nichts schaden könnte - wir glauben, dass es ein Mädchen ist und so nennen wir sie Brunhilde. Als ich nach Hause komme, wird mein Büro Quarantänegebiet - Hunde haben hier keinen Zutritt mehr. In der Box sitzt ein kleines, traumatisiertes Meerschwein, das erst ein Zuhause und dann noch einen vermutlich langjährigen Lebensgefährten verloren hat .... ein bissl Daumendrücken kann nichts schaden.



31.07.11

Mal wieder Besuch in der Setterburg - und zwar ein Besuch, über den ich mich ganz besonders gefreut habe. Conny und Baldur sind da. Baldur war nicht nur der sensibelste unter allen meinen Settern, sondern auch noch der, der von seinen ehemaligen Besitzern am Meisten mißhandelt wurde. Vor zwei Jahren habe ich ihn vermittelt. Conny ist mit ihm und seinen Angstzuständen und seinen Schwierigkeiten beim Beziehungsaufbau nur allzu oft an ihre persönlichen Grenzen gekommen. Aber sie hat sich durchgebissen und heute wurde mir ein fröhlicher und entspannter Baldi vorgestellt, der sich wie selbstverständlich unter meinen Hunden bewegte. Beim anschließenden Spaziergang im Wald war Baldi nicht nur schnell wie der Wind, sondern auch noch Freiläufer - mit dem freien stolzen Blick eines Setters. Liebe Conny, mit dem, was Du aus dem Buben gemacht hast, hast Du mir das allergrößte Geschenk bereitet. Danke!

17.07.11

Sommerfest in Guntersdorf. Strahlendes Wetter, super Buffet und nette Gäste. Aber eines hat mich ganz besonders gefreut: Elsbeth ist gekommen. Elsbeth hatte vor vielen Jahren den alten Jerry-Lee in Pflege, einen ausgesetzten English Setter Buben. Er hat nicht mehr lang gelebt, aber Elsbeth hat es geschafft, ihm die letzten Wochen den Glauben an die Menschen wieder zugeben. Ich habe Elsbeth wirklich viel zu verdanken. Elsbeth ist heuer 80 geworden und sagt von sich selber, sie sei nun zu alt für die wilden Setter. Aber in Guntersdorf hatte sie (fast) nur Augen für Pinto ....



15.07.11

Heute war Irina mit Rubio zur Nachkontrolle in der Tierklinik Kelheim - alles in Ordnung, der Patient ist endgültig als geheilt entlassen. Wir haben schon überlegt, ob wir zu dem Tierarzt nach Ingolstadt fahren und ihm seinen Einschläferungskandidaten einfach einmal zeigen. Rubio ist Lebensfreude pur!

14.07.11

Willy hat einen Schatz im Wald gefunden - einen Unterkiefer. Er hat ihn mehrere Kilometer mit zum Auto geschleppt und war stolz, wie es wohl nur ein Basset sein kann.



Am Auto ergab sich zwischen uns folgende Diskussion:
Ich: "Tut mir leid Willy, aber das Ding muss hier bleiben, wir nehmen es keinesfalls mit nach Hause."
Willy: "Er ist zu mir gekommen, mein Eigen, mein Schatzsssssss. Basset! Basset!"
Ich: "Hä? Nix is - her damit. Das bleibt hier."
Er (bestimmt mit kleinen Totenköpfen in den Pupillen): "Mein Eigen, mein Schatzssssss. Basset! Basset!"
Ich: "OK ... ich tausch es auch ein. In einen anderen Schatz. Wie wäre es mit einem Lachskeks?"
Er überlegt ... "Gut, Lachskekse kommen auch zu Willy ... Basset!"
Ich habe zugesehen, dass ich den Unterkiefer ins Gebüsch kicke, während Willy seinen Lachskeks verspeiste. Danach habe ich ihn ins Auto gewuchtet und ab ging es nach Hause. Allerdings hörte ich deutlich aus dem hinterem Teil des Autos "Garstige Menschense nehmen armen Willy seinen Schatzsssssss. Basset! Basset!"

13.07.11

Tatkräftige Unterstützung hatten wir mal wieder am Sonntag - Anja ist gekommen und hat fleißig mit mir Hunde gebürstet.
Barát ist nicht nur genesen, nein er ist jetzt auch noch Freiläufer. Sehr brav schaut er sich aller paar Meter um, ob wir denn auch noch da sind. Er ist ein so herzerweichend guter Bub.

Und natürlich hatte Yvonne im Tagebuch recht: Hund A = Hund B. Aber ich hatte tatkräftige Unterstützung. Silvi hat Kockacukor, oder einfach nur kurz Kocka, in Quarantäne genommen. Bei mir wäre das aufgrund der örtlichen Gegengebenheiten schon nicht möglich gewesen. Sie hat sie gepflegt, gepäppelt und die zahlreichen Tierarztfahrten mit ihr absolviert und nun ist Gertie in Freising eingesprungen, um dem winizigen Mädel die Welt zu zeigen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Büroalltag, Stubentigeralarm und Sommerfesten. Immerhin ist Kocka nach nur einer Woche in sicherem Gebiet Freiläufer geworden und das soll ihr erstmal einer nachmachen. Ein bissl neidisch bin ich schon, denn manchmal wünschte ich mir das von meinem Jagdgeschwader auch ... Danke an Euch beide!

04.07.11

Von Lord gibt es eigentlich keine schönen Fotos - egal wann ich ihn fotografiert habe, irgendwie hatte er immer etwas vom Glöckner von Notre Dame. Rudi hat sich also mit Käse bewaffnet und das Ergebnis kann sich
auf unserer Vermittlunsseite bei Lord sehen lassen. Die meiste Zeit während des Fotoshootings sah es allerdings so aus:



03.07.11

So, jetzt mal Hand auf's Herz, liebe Tagebuchleser. Für welchen Hund würdet Ihr eher spenden und vor allem, welchen würdet ihr eher adoptieren (wenn ihr denn die Möglichkeit hättet)?



Hund A
hat einen massiven Milbenbefall, braucht das medizinische Komplettprogramm samt wochenlanger Nachbehandlung (die Kosten sind noch nicht absehbar) und natürlich eine neue Familie.



Hund B braucht eine Kastration, Impfungen und einen Chip und natürlich eine neue Familie. Beide stammen aus unbekannter Herkunft und sind noch recht jung, so ungefähr 1,5 Jahre alt. Ich freue mich jetzt schon auf die Zuschriften - und die Auflösung gibt es in ein paar Tagen an dieser Stelle.

17.06.11

Bourbon ist auf den Tag genau vor 4 Jahren in die Setterburg eingezogen. Also ist der Bube heute so ungefähr 10 Jahre alt geworden. Und ich muss zugeben: Der autistische Bourbon ist noch immer etwas ganz Besonderes. Irgendwann wird es eine große eigene Geschichte über ihn geben. Happy Birthday, Bourbon!



Und bei Barát ist das Fieber unten und er frißt wieder. Die Antibiotika haben sofort gegriffen.

16.06.11

Und Barát die nächste Hiobsbotschaft: Am Abend war er müde und platt, hatte hohes Fieber. Irgendwann bringt mich diese blöde Anaplasmose nochmal um den Verstand. Nun muss auch er lange Antibiotika nehmen.

13.06.11

Heute hatten Rubio und die Setterburg mal Besuch. Anke L. aus Schlüsselfeld hat uns mit ihrer Setterdame besucht. Ganz nebenbei hatte sie eine Idee, die noch niemand für uns hatte: Sie hat dem Rubio eine Spardose gebastelt und immer, wenn sie ein bisl Geld übrig hatte, es hineingetan. So sind immerhin 54,10 € zusammen gekommen! Tausend Dank!



11.06.11

Heute macht uns mal ausnahmsweise Barát Sorgen. Die Nacht über war er unruhig, musste öfter zum bieseln raus. Am Morgen sind ihm dann ein paar Blasensteine abgegangen. Wir waren natürlich gleich in der Tierklinik. Der Ultraschall hat ergeben, dass noch mehr von den Dingern in seiner Blase sind, zum Glück sehr klein. Nun müssen wir mächtig am Futter rumschrauben.

30.05.11

Es ist drückend heiß. Abends fahren wir wie jeden Tag mit den Hunden in den Wald und diesmal habe ich es geschafft, die Waldgänger mal zusammen auf ein Foto zu kriegen.



Irgendwann beschließt meine Atcha, dass sie aufgrund der Hitze keine Lust mehr hat, durch den Wald zu laufen und tritt einfach in den Streik.



Die anderen wirken auch recht lustlos. Zum Glück sind wir in solchen Situationen relativ flexibel und schlendern zurück zum Auto - und fahren an den Baggersee! Die Hunde haben eine Riesengaudi.



Atcha, Willy und Barát planschen im seichten Wasser.



Pufa und Mirek lassen es mal wieder richtig krachen.








Nur Bourbon, Bourbon hasst Wasser. Er würde nicht um alles Fressen dieser Welt auch nur eine Pfote hineinsetzen.



23.05.11

Seltsame Dinge geschehen zur Zeit in der Setterburg. Unsere Individualdistanzlerin Pufa, die es eigentlich nicht so mit Körperkontakt von anderen Hunden hat, schmeisst sich an den Barát ran. Und das ist wortwörtlich zu nehmen. Ich glaube, da entwickelt sich etwas Ernsthaftes. Kein Wunder bei so einem Kaliber von Gentleman, solche Männer muss man mit der Lupe suchen.



22.05.11

Da hat es der alte Barát doch ruckzuck auf die Couch in meinem Büro geschafft!



Die erste Woche mit dem alten Herrn war schon mehr als problemlos. Sobald wir zur Leine greifen, macht er Bocksprünge wie eine junge Geiß und freut sich seinen Hintern ab. Barát besteht übrigens, ganz Setter, auf die großen Waldrunden. Das langsam auftrainieren konnten wir uns ab Spaziergang Nummer 2 in die Haare schmieren. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einen Setter in dem Alter bekommen habe, der so fit ist. Mit jung-Mirek hält er allemal locker mit.

16.05.11

Mirek muss noch eines lernen: Was super im Winter mit Schneetarn klappt, funtioniert im Frühling nicht mehr zwangsläufig. Die Tarnung weißer Setter in grünem Busch lässt deutlich zu wünschen übrig.



14.05.11

Heute ist Altsetter Barát in die Setterburg eingezogen. Ein äußerst würdevoller alter Herr, voll Sanftmut und Freundlichkeit. Und er scheint das Leben im Haus sehr gut zu kennen. Er muss es einmal gut gehabt haben bei irgendjemanden auf dieser Welt. Was ihm in den letzten Monaten passiert ist, wird wohl im Dunkeln bleiben.

30.04.11

Der Willy .... ich habe immer gesagt, der Willy ist eine ziemliche Pfeife für einen Jagdhund, weil der so gar keinen Jagdtrieb hat. Heute hat er mich eines Besseren belehrt. Aber der Reihe nach: Das Wetter ist strahlend schön, wir fahren mittags mit den Hunden in den Wald. Alle sind brav, befolgen die Kommandos. Nur der Willy dödelt hinter uns her, so wie er es immer macht. Wir laufen querwaldein, der Weg gabelt sich. Wir nehmen den rechten. Auf einmal höre ich es: "Grumpf" - und dieses Grumpf kenne ich schon allzugut. Wildschweine! Ich drehe mich um, Willy ist verschwunden. Ich hechte die wenigen Meter zur Weggabelung zurück. Willy hat den linken Weg genommen und steht quasi Auge in Auge mit einer Wildsau, die beiden keine 8 Meter voneinander entfernt. Der Schwanz hoch über den Rücken, der Bub kann vor lauter Kraft kaum stehen und wird im Sekundentakt breiter. Kurz bevor er sich mit dem Kriegsschrei aller Bassets dieser Welt "Die kann man noch essen!" ins Getümmel stürzen will, packe ich ihn am Geschirr, er geht sofort mit, als ich es ihm sage. Braver Willy! Ich entschuldige mich bei der Sau, wir wollten nicht stören. Sie trollt sich ins Unterholz, sieben Frischlinge folgen ihr. Willy ist wohl doch nicht so eine Pfeife von Jagdhund, wie ich immer angenommen habe und mutiger als ich dachte. Ich werde ihn besser im Auge behalten müssen, auch wenn er ziemlich dödelig ausschaut - er ist ein Basset!



29.04.11

Rubio stand heute oft vorm Auto und starrte es wehmütig an. Er will gerne einen Ausflug machen. Irina hat immer wieder berichtet, dass dem Buben das Kutschefahren (also die richtige Kutsche mit Pferden) so richtigen Spass mache. Er sitzt dann wie Graf Koks da und läßt sich den Fahrtwind um die Nase wehen, um anschließend völlig entspannt einzuschlafen. Also hat sie, kurz zweifelnd, ob Rubio schon wieder fit genug dafür ist, ihre Freundin Birgit abends angerufen und sie noch halb acht die Kutsche einspannen lassen. Rubio ist ausgeflippt vor Freunde und hat über beide Backen gelacht (Rubio ist einer der wenigen Hunde, die richtig lachen können und er hat wirklich ein bezauberndes Lachen) und sich gefreut, war auf dem Hof zwischen Enten, Gänsen, Schweinen und Birgits Hunden unterwegs, agil und fröhlich. Er muss zwar noch ein paar Wochen Antibiotika nehmen, scheint aber nun endgültig über den Berg. Er ist wieder da!

25.04.11

Irina hatte mit ihrem Verdacht recht. Das Antibiotikum wurde gewechselt und schlägt an, die Entzündungswerte sind wieder deutlich gesunken, das Fieber runter und Rubio auf dem aufsteigenden Ast. Genaugenommen brüllt er nun die ganze Tierklinik Kelheim zusammen, weil er sich langweilt und eigentlich gern nach Hause will. Irina nimmts mit einem Grinsen zur Erkenntnis und eilt mit fliegenden Fahnen nach Kelheim, um ihn endlich nach Hause zu holen. Gut gemacht!

22.04.11

Rubio geht es schlechter, er hat einen Rückfall. Irina hat den Verdacht, dass das Doxycyclin in Reinform nicht richtig wirkt, denn Rubio zeigt nun neurologische Ausfälle. Irina bringt ihn wieder nach Kelheim. Er wird wieder stationär aufgenommen, um ihn umfassend mit Infusionen versorgen zu können. Wir machen uns beide große Sorgen ....

20.04.11

Irina ruft in der Tierklinik Kelheim an. Rubio geht es deutlich besser, das Fieber ist runter, die Entzündungswerte gesunken, die Antibioktika schlagen an. Sie freut sich ein Loch in die Mütze, wahrscheinlich kann sie am Abend Rubio abholen. Sie erlaubt sich, nochmals Dr. .... in Ingolstadt anzurufen, um ihn zu bitten, sein Vorgehen in Sachen Diagnostik vor allem bei alten Hunden nochmals gründlich zu überdenken. Außerdem gibt sie ihm die Rückmeldung, dass auf der Rechnung fälschlicherweise steht, dass Rubio 16 Jahre alt ist und dass wohl die Anamnese nicht sorgfältig durchgeführt wurde. (...nicht besonders vertrauenserweckend, wenn man den Rat bekam, den Hund einschläfern zu lassen und anschließend feststellt, dass der Hund einfach ein paar Jahre älter gemacht wurde, als er wirklich ist). Seine Antwort "Ich kann ihren Optimismus nicht teilen.". An der Stelle muss ich aufpassen, dass es mir nicht endgültig den Schalter raus haut. Würden Irina und ich so unseren Job machen, wären wir ihn schon los.

Am Abend holt sie Rubio ab und ist überglücklich.

19.04.11

Mein Handy klingelt. Irina ist dran. Sie klingt verzweifelt und ratlos. "Ich glaube, die wollen den Rubio einschläfern!". Ich "Sind die Blutwerte da? Was für eine Diagnose?" Irina übergibt an Dr. .... dieser erklärt mir, dass der Hund hohes Fieber und geschwollene Lymphknoten habe und deshalb wahrscheinlich einen Tumor oder halt vielleicht eine Infektion, dass man sich bei so einem reduzierten Allgemeinzustand schon überlegen müsse, wie es weitergeht. Irina hatte die alten Blutwerte dabei. Wenn man sie mit den neuen verglich, konnte man deutlich feststellen, dass Rubios Werte insgesamt sehr viel besser geworden sind, sich der Hund also nach langer Zeit der Mangelernährung im Aufbau befindet. Dasselbe gilt für sein Gewicht. Ja, er war immer noch zu dünn, aber er hatte schon 4 kg zugenommen, seit er in Deutschland ist. Wenn der Tierarzt bei der Anamnese zugehört hätte, hätte er das gewusst. Da ist es wieder - mein wütendes Bauchgrummeln, ein alter Hund im Tierschutz ist nichts wert. Ich: "Wie kommen sie auf die Tumordiagnose? Was sagt das Blutbild aus? Haben Sie einen Ultraschall gemacht und Rubio ins Röntgen geschickt?". Die Tumordiagnose ist natürlich eine Verdachtsdiagnose, das Blutbild weist selbst für mich als Laien auf eine massive Entzündung hin. Ich weise an, Rubio komplett durchzuschallen und zu röntgen und erkläre dem Herrn nicht mehr sehr höflich sondern sehr bestimmt, dass Euthanasie aufgrund irgendwelcher Verdachtsdiagnosen für mich ethisch irrelevant ist und er mir damit erst gar nicht zu kommen braucht. Ich lege auf.

Mein Handy klingelt wieder und Herr Dr. .... ist dran. Kein Tumor erkennbar, aber der Rubio hat eine geschwollene Leber. Ja, das dachte ich mir. Seine Empfehlung lautet nun, den Hund - wenn wir es bis zum äußersten treiben wollen und bereit sind, noch so viel Geld zu investieren - in die LMU zu schaffen und eine Probe aus den Lymphknoten zu entnehmen. Ansonsten tendiere er immer noch zum Einschläfern. Das wütende Grummeln wird lauter und ich weiß, dass ich mich jetzt schon sehr beherrschen muss, um nicht unhöflich zu werden. Ich: "Ich werde garantiert keinen Hund, der nicht gescheit diagnostiziert wurde, einschläfern lassen. Herr Dr. ...., kennen Sie sich eigentlich mit Infektionskrankheiten, die durch Zecken oder anderes übertragen werden aus?". Schweigen am anderen Ende des Telefons. Ich "Hallo? Hören Sie mich? Sie wissen, dass eine geschwollene Leber, Fieber, hohe Entzündungswerte im Blut zu den Symtomatiken von Ehrlichose, Anaplasmose, Babesiose und Leptospirose gehören?". Schweigen, dann nach ein paar Sekunden "Ähm .... ja.". In diesem Augenblick wusste ich, dass mir der Mann nicht zuhört oder keine Ahnung von dem hatte, was ich erzählte. Ich: "Seien Sie so gut und geben Sie mir die Frau Schmidl wieder." Irina hat ihn nie wieder gesehen, er verließ fluchtartig den Raum. Wir haben noch kurz diskutiert, was für Rubio sinnvoll ist. LMU mit Biopsie der Lymphknoten kam nicht infrage, ich wollte einen Spezialisten für Infektionskrankheiten. Also ab in die Tierklinik Kelheim. Irina machte sich auf den Weg, ich rief inzwischen in Kelheim an, Irina sammelte mich unterwegs auf und Frau Dr. Braun-Schmidt wartete schon auf uns. Kurzer Blick aufs Blutbild, erneutes Röntgen, dann wurde Rubio stationär aufgenommen mit der Verdachtsdiagnose Anaplasmose - eine durch Zecken übertragene Infektionskrankheit. Alles wie immer sehr freundlich, mit genauen Erklärungen - so, wie es bei einer guten Behandlung eigentlich sein sollte. Rubio bekam eine Infusion und wir machten uns (leider ohne ihn) wieder auf den Weg nach Hause. Ich wusste ihn gut aufgehoben. Im Auto sagte ich ein paar zugeben nicht sehr nette Worte über den Tierarzt in Ingolstadt, der Irina übrigens gute 300,- € in bar abgeknöpft hatte für seine Fehldiagnose und für sein deutlich spürbares Desinteresse an einem alten Tierschutzhund. Er hatte wohl Angst, dass er sonst sein Geld vom Tierschutz nicht bekommt.

18.04.11

Irina, die Pflegemama vom Rubio, meint, mit dem Buben stimme etwas nicht. Er ist matt, müde, frisst nicht gescheit. Abends fährt sie zu einem Tierarzt in Ingolstadt, der ihr empfohlen wurde. Der Chef ist nicht anwesend, sondern eine seiner Mitarbeiterinnen, von der sie sich, noch bevor diese auch nur einen Blick auf den offensichtlich sehr kranken Hund geworfen hat, anhören muss, dass sie es nicht gut findet, wenn die Leute noch so kurz vor Dienstschluss bei ihr reinschneien, um Hunde impfen zu lassen und sie solle sich das für das nächste Mal merken. Was sie vergisst ist, dass Irina mit Rubio als Notfall da ist und auch als solcher angemeldet war. Menschlich gesehen ist diese Aussage dann wohl doch unterste Schublade und wirklich nicht das, was man als verzweifelter "Hundebesitzer" mit einem Notfall im Arm hören will, nicht in einer Notfallpraxis. Der Bub hat hohes Fieber und wird erstmal grundversorgt, Blut abgenommen. Morgen sind die Ergebnisse da und Irina hat einen Termin beim Chef. Die Empfehlung der Tierärztin war, Rubio stationär aufzunehmen, ein Fachtierarzt wäre über Nacht aber nicht vor Ort. Nicht hier....

17.04.11

Heute haben Rudi und ich Zénó auf seine letzte Reise zum Tierfriedhof Gleißenbach begleitet. Anja hat es sich nicht nehmen lassen und ist zu uns gestoßen.Gemeinsam haben wir ihn bei Hator, Arco, Feanor und Jeannie begraben. Anja hat ihm noch ein großes Geschenk mitgegeben - eine Fasanenfeder, die Looney gefunden hat.
Ich habe angefangen, seine Geschichte aufzuschreiben - jedenfalls die der letzten 1,5 Monate, die mir bekannt ist. Ich komme noch keine 3 Zeilen weit, ohne in Tränen auszubrechen. Aber irgendwann wird sie fertig sein, die Geschichte eines wirklich speziellen Hundes, der auch ganz speziell vermittelt werden sollte.

16.04.11



13.04.11

Zénó geht es besser - und zwar deutlich besser. Als ich am Montag in die Arbeit gegangen bin, habe ich zu Rudi gesagt: "Und der Zénó darf essen, soviel er mag.", denn noch am Wochenende wollte ihm seine Tumordiät (Gemüse und Fleisch, Getreide in jeglicher Form ist ersatzlos gestrichen) gar nicht schmecken. Als ich nach Hause kam und Zénó's Futtermenge zusammenrechnete, kam ich auf 1,4 kg Fleisch (!) über den Tag verteilt und der alte Bub lag schnarchend mit wohlgefülltem Bauch in der Kudde. Wenn das so weiter geht, brauchen wir eine Futterpatenschaft für ihn. Überhaupt ist er in den letzten Tagen zu einem großen Fan von weichen und bequemen Hundebetten geworden und Türen in jeglicher Form sind kein Problem mehr. Gestern hat er angefangen, sich verstärkt für die Mädels zu interessieren (alter Macho!) und hat sich gleich mal Ärger mit Pufa eingehandelt, die Aufdringlichkeiten gar nicht leiden kann. Er hat zurückhaltende Besserung gelobt. Und heute morgen wollte er unbedingt mit auf den Spaziergang. Die Schmerzmittel, die er seit dem Wochenende bekommt, tun ihm deutlich gut. Ich habe versprochen, ihm den Wald zu zeigen ....

10.04.11

Gestern hatten wir mal wieder Besuch - Anja und English Setter Mädel Looney (natürlich von den Tierfreunden) waren da. Wir haben einen entspannten Nachmittag inmitten der Hunde verbracht. Besonders Mirek und Lord waren absolut angetan von dem unerwarteten Damenbesuch. Looney hat es mit Fassung getragen. Anja hat mir dann geholfen, die Atcha mal wieder ein bissl zu entfilzen, das wurde auch Zeit. Abends haben wir noch einen schönen Spaziergang gemeinsam gemacht. Und im Nu war auch schon die Zeit um. Danke ihr Beiden! Heute Morgen habe ich dann festgestellt, dass ich in meinem Tran vergessen habe, Fotos zu machen. Ich glaube, Lords Senilität färbt doch ab ....

Zénó geht es nicht so gut, er schläft jetzt sehr viel ... ich mache mir große Sorgen.

09.04.11

Der höchste Grundsatz für ein geregeltes Zusammenleben zwischen Mensch und Hund ist: Es muss klar sein, wer die Oberhand hat und die Aufsicht führt! Hier ist Altsetter Sai bei einer seiner wichtigsten Aufgaben zu sehen:



Und unsere alte Pipetta (vermittelt 2008) grüßt mit diesem Frühlingsbild aus ihrer Familie - Pipetta müsste nun auch schon um die 15 Jahre alt sein und wird nach allen Regeln der Kunst betütelt! Herzlichen Glückwunsch, kleine Maus - besser hättest Du es nicht treffen können! Danke an Steffi für das wundervolle Foto.



08.04.11

Willy und Mirek begeben sich abends nach einem anstrengenden Tag voller Abenteuer und Spass zusammen ins Traumwunderland.



06.04.11

Tag x - nachmittags ist Zénó zu mir gekommen, hat mir seinen Kopf in den Schoß gelegt und mich aus seinen großen saften Augen wehmütig angeschaut. Mir ist flau im Magen.

Abends fahren wir in die Tierklinik, ein Spezialistenteam aus 3 Tierärzten wartet. Er bekommt eine leichte Narkose und wir gehen nochmal zum Ultraschall, um die OP genau zu planen. Vorsichtshalber sollen alle seine Organe geschallt werden. In der Milz werden 3 große Tumoren entdeckt, die bereits in die Leber metastasiert haben. Es kann sich nur noch um Tage handeln, wenn es gut läuft, ein wenig mehr. Solange er Lebensqualität hat, wird er sein Leben leben, aber der Zeitraum ist abzusehen. Ich höre mich aus der Ferne zu den Tierärzten sagen "Es ist, wie es ist. Wir werden das tun, was wir immer tun: Das Beste daraus machen.". Ich warte bei Zénó und halte seine Pfote bis er aufwacht, dann fahren wir nach Hause. Er freut sich riesig, als wir ins Haus kommen. Zénó ist daheim ... ich wünschte, er könnte das länger sein, viel, viel länger ...

05.04.11

Nachdem Mirek und Willy beim Toben wohl an die tausend mal an Zénó vorbei durch die Terassentür gelaufen sind, hat sich der alte Bub endlich ein Herz gefasst und ist auch durchspaziert. Nun geht er ein und aus, schwanzelt herum und freut sich seinen Hintern ab, sobald er Rudi oder mich sieht. Er hat uns wohl als komplett ungefährlich eingestuft. Fressen tut er außerdem sehr gut - beim Barf kriegt er Augen so groß wie Mühlsteine. Morgen ist die OP angesetzt ...

03.04.11

Was für ein herrlich schöner Tag. Die Hunde lassen es sich gut gehen. Hier haben wir drei von der Sonnenbank:



Willy zerfließt förmlich in der Sonne:



Setterbub Zénó traut dem Frieden noch immer nicht so richtig - heute geht er aber immerhin schon freiwillig durch die Eingangstür, nur durch die Terassentür traut er sich noch immer nicht. Ich habe eine gute Stunde erfolglos versucht, ihn mit Engelszungen und Leckereien über die Schwelle zu locken.



Abends haben wir den großen Voruntersuchungstermin mit dem alten Buben, denn er hat deutliche Probleme, wenn er seine Geschäfte erledigt. Blutwerte sind nicht berauschend, Organwerte dafür super und das Herz altersentsprechend, aber nicht behandlungsbedürftig. Die Zähne gehören dringend saniert. Mit Untersuchungen und dem Besprechen, wie wir ihm am Besten helfen können, war ich gute 3 Stunden dort. Zénó hat sich vorbildlich benommen. Das mit der OP wird nicht so einfach. Nicht nur die Blase ist dahin gerutscht, wo sie nichts zu suchen hat, die Prostata auch. Alles ist mit dem Bruch verwachsen, verursacht Zénó neben Schmerzen auch noch die Probleme beim Bieseln und Kot absetzen. Dieser Bruch ist mehrere Monate alt - seine ehemalige Familie hat ihn wohl auf die Straße gesetzt, als es ihm nicht mehr gut ging. Die Blase wird nicht richtig leer, so ist er immer in Gefahr, eine böse Blasenentzündung zu bekommen. Wie er die ganze Zeit mit diesem Bruch überlebt hat, ist den Tierärzten ein Rätsel. Nun stehe ich vor der Entscheidung, lasse ich es operieren und gebe ihm trotz des gesegnetem Alters von ungefähr 12 Jahren die Chance, auch wenn die OP gefährlich ist und der Ausgang ungewiß oder mache ich ihm noch ein paar schöne Wochen, die allerdings ein schmerzvolles Ende mit sich ziehen werden. Manchmal möchte ich nicht in meiner Haut stecken.

02.04.11

Wien - strahlendes Wetter! Ich habe mir schon lange vorgenommen, Teddy (vermittelt 2009) zu besuchen, denn Barbara und Willi haben mich immer wieder eingeladen. So kann ich das Angenehme und Nützliche gleich verbinden, denn Altsetter Zénó wartet auf seinen Einzug in die Setterburg. Ich werde herzlich mit Kaffee und leckerem Schokokuchen empfangen und Babs und Willi berichten mit einem breitem Grinsen über alle Un- und Heldentaten von Teddy. Eines beeindruckt mich sehr an meinem sensiblen Buben: Mit im Haus wohnt die sehr alte Mama von Willi. Teddy hat es sich angewöhnt, immer mal wieder nach ihr zu schauen, ob es ihr auch gut geht. Wenn die Tür zum Wohnbereich "seiner" Oma geschlossen ist, dann bellt er - "Oma, alles in Ordnung?". Oma antwortet dann immer - er ist's zufrieden und geht wieder schlafen. Teddy passt auf seine Leute auf. Und lässt es sich, so ganz nebenbei, sehr gut gehen. Danke für den herzlichen Empfang, ihr habt mir eine große Freude damit gemacht!

Irgendwann am sehr späten Nachmittag komme ich mit Zénó zu Hause an. Die Rudelintegration verläuft absolut problemlos, Zénó ist ein sehr freundlicher und eloquenter alter roter Ire. Am Po hat er eine dicke Beule - kein Tumor, sondern ein Dammbruch, in den seine Blase gerutscht ist. Das muss schnellstens operiert werden. Zénó ist sehr dünn, vernachlässigt und man sieht ihm das harte Leben der letzten Zeit deutlich an. Erkältet ist er außerdem. Als ich ihn ins Haus lotsen will, stämmt er sich mit allen 4 Pfoten in den Türrahmen und hat Angst - das mit dem im Haus wohnen, hat man ihm augenscheinlich in seinem Leben gründlich ausgetrieben. Er beschwichtigt mich nach allen Regeln der Kunst, denn nach seiner Meinung will ich ihn nur ins Haus bringen, um da handgreiflich zu werden. Anschließend steht ein zitterndes Häufchen Elend an der Wand. Nun fange ich an, ihn auf hundisch zu beschwichtigen. Gähne, schaue betont zur Seite, kratze mich hinter meinem Ohr. Langsam löst er sich aus seiner Verkrampfung, wohl ist ihm aber immer noch nicht. Ich baue ihm ein Bett, er legt sich daneben. Erkälteter Hund auf kalten Fliesen - dabei fühle ich mich nun richtig unwohl. Ich zeige betontes Interesse am Bett, freue mich darüber, lege mich hinein. Zénó würde ums Verrecken keine Pfote darauf setzen. Erst als Basset Willy sich auf die weiche Matratze legt, sich darin herumwälzt und vor Wohlbehagen brummt, erst dann fasst sich auch Zénó ein Herz und legt sich darauf, entspannt sich und schläft ein. Danke, Willy! Bassets mit ihrem Selbstbewußtsein und ihrer unverkrampften, sehr authentischen Art haben einen wirklich tiefen therapeutischen Effekt, auch auf andere Hunde.

27.03.11

Waldspaziergang, heute mal wieder mit Fotos. Von Pufa und Bourbon gibt es fast nur Fotos, wo die Ohren der Erdanziehungskraft trotzen:



Wenn meine Atcha...



...das macht....


...geht es ihr gut!

Mirek hat im Laufe der Zeit eine etwas eigenwillige Variante des Freestyleagility entwickelt, in die er uns zu unserem Leidwesen auch immer mal wieder gerne mit einbezieht. Mittlerweile sind auch wir recht geschickt, was den highspeed-Baumslalom angeht.





Und Liv hat sich in unserem Gästebuch als Willyfan geoutet und um neue Bilder gebeten. Wir präsentieren also das schönste Doppelkinn von Siegenburg mit deutlich gewonnener Bauch- und Bodenfreiheit.





26.03.11

Heute hat Bourbon mal Besuch - seine Patentante Suse ist aus Dresden angereist, um bei ihrem Patenhund nach dem Rechten zu schauen. Mit im Gepäck hat sie ihre Oma. Ich glaube, so viel sind die Hunde schon lange nicht mehr gestreichelt wurden - dementsprechend stehen sie geradezu Schlange bei Oma, die es sich mit Pufa auf der Couch bequem gemacht hat. Danke Ihr beiden!

22.03.11

Einige haben sich schon gefragt, wo Altsetterbub Sai eigentlich in der Vermittlung abgeblieben ist. Nun, Sandra und Uli haben ihn in Pflege genommen und sind fürchterlich unprofessionell. Zum zweitenmal übrigens . Sai bleibt bei ihnen und Brixes. Herzlichen Glückwunsch!



20.03.11



Es ist passiert .... das, mit dem auch wir nicht gerechnet haben: Lord ist heute genau ein Jahr bei uns! Wir dachten an ein paar schöne Monate, Lord dachte anders (wir haben hier sowieso nichts zu sagen). Unverdrossen stapft Seine Lordschaft im Garten, herrscht über seine Untertanen und sowieso - wir hatten im vergangenen Jahr hier 3 Raufereien, ganz klein und eigentlich nicht der Rede wert, alle zwischen Rüden. Lord war an jeder beteiligt und ist aus jeder als Sieger hervor gegangen. Kleinere Blessuren hatten immer die anderen, niemals er. Um es kurz zu machen: Lord rules!



Heute Nachmittag hatten wir Besuch. Heidi J. und Thomas K. haben es sich nicht nehmen lassen und mit Sunbee und Abigél zu einem Besuch vorbeigeschaut. Auch bei der wundervollen Abigél hatten alle nur mit ein paar schönen Monaten gerechnet, aber auch sie hat ganz andere Pläne. Heidi und Thomas haben ein Fitnessprogramm speziell für die alte Dame mit ihren Arthrosen entwickelt - heute stieg eine Abigél aus dem Auto, ein wenig steif von der langen Fahrt, aber mit einem strahlenden dichten Fell, strahlenden fröhlichen Augen und einem breiten Grinsen im Gesicht. Wir haben einen schönen Spaziergang über die Felder gemacht in einem ganz normalen Tempo, das Abby problemlos mithielt - vor einem dreiviertel Jahr hatte sie ungefähr das Tempo einer griechischen Landschildkröte (das soll jetzt keine Beleidung sein).



Anschließend haben wir noch einen Kaffee getrunken und geratscht, natürlich über alle Untaten der Hunde. Bei Abby sind das hauptsächlich Diebstähle von Nahrungsmitteln. Derweil hat sie es sich bequem gemacht, mit dem Kopf auf Bourbon. Danke an Heidi und Thomas - ihr habt mir eine große Freude gemacht und ich weiß mein altes Mädel in den allerbesten Händen!



19.03.11

Es ist viel passiert in dieser arbeitsreichen Woche, deshalb fasse ich es diesmal kurz zusammen. Der alte Jean-Luc wurde komplett zahnsaniert - das war wirklich notwendig - und in diesem Zuge gleich kastriert. Steffi hat geschrieben, dass unser alter Bub ein wahrer Herzensbrecher ist und, wenn er gestreichelt und geknuddelt wird, vor Wohlbehagen brummelt wie ein Bär und quasi in alle Richtungen zerfliest. Er lässt es sich gut gehen und Recht hat er!

Willy hat seine Diät beendet und ist nun nicht nur rank und schlank, sondern auch wohltrainiert. Allerdings hat er nun einen guten Hautüberschuß, in den noch einmal locker ein Dackel hineinpassen würde - wir haben schon rumgewitzelt, dass wir nun bei Basset in Not eine Hautstraffung beantragen müssen (machen wir natürlich nicht, bevor die Sauertöpfe mir wieder nette Mails schreiben (mein etwas scharzer Humor scheint manchmal auf Unverständnis zu stoßen) - das war ein Scherz). Er fegt nun durch den Wald mit einer Geschwindigkeit, die ich dem alten Herrn nicht zugetraut hätte. Mit 6,7 kg weniger und mehr Kondition ist das eigentlich kein Wunder. Möglich gemacht durch eine gesunde Ernährung, sprich B.A.R.F.
Vor gut 2 Jahren habe ich alle Hunde ernährungstechnisch komplett umgestellt. Jeder Hund wird individuell gebarft. Und (Achtung!) seitdem haben sich hier meine Tierarztgänge um gut 70% reduziert. Gerade meine Alten sind fitter, haben kaum noch Durchfälle und weniger Spondyloseschübe (für die der Setter ja eine rassemäßige Disposition hat) und trotz Vertilgung von Mäusen und Kacke im Wald keinen Wurmbefall und zwar gar keinen. Sie haben sich bei Hunden, die hier Würmer und Giardien eingeschleppt haben, auch kaum noch angesteckt, im Gegensatz zu früher. Sie sind aktiver und wenn ich darüber nachdenke, kenne ich keinen einzigen Hund, der übergewichtig ist beim Barfen. Es hat sich gelohnt.

Und dann gab es noch etwas weniger Erfreuliches - mir wurde ein guter Teil meiner Illusionen über den Tierschutz genommen. Ich musste die Erfahrung machen, dass man manchmal Hunde vor Tierschützern schützen muss. Und zum allererstenmal kann ich diesen Fall lückenlos beweisen (manchmal ist das Internet ein Segen). Wenn dieser alte Setter hier einzieht, wird es irgendwann eine eigene Geschichte über ihn geben. Diese Geschichte wird von Unverantwortlichkeiten handeln, von Geld und Quantität im Tierschutz, von konsequentem Belügen von Interessenten und einem alten Setterbuben, den das alles fast das Leben gekostet hätte (und der zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht über den Berg ist) - wenn meine ausgewachsene Paranoia Hunde betreffend nicht zugeschlagen hätte, mein Arm nicht doch manchmal länger wäre, als manche Leute denken und nicht ein Typ namens Nietzsche mit seinem Buch "Menschliches, Allzumenschliches" gewesen wäre, das seit meinem Studium zur Leitmaxime meines Handelns gehört. Mehr gibt es dann also in ein paar Wochen ....

11.03.11

Rubio hat seine OP gut überstanden, der Turmor konnte komplikationslos entfernt werden. An dieser Stelle Gute Besserung, alter Bub!

05.03.11

Was macht man, wenn man von einem English Setter weiß, der in 48 Stunden eingeschläfert werden soll, weil er alt ist und ihn ein paar Zipperlein plagen? Natürlich ... wenn man ein großer deutscher Jagdhundeverein ist, der sich um hauptsächlich gut vermittelbare Hunde mit geringem Kostenaufwand kümmert, dann lehnt man von vornherein ab und vergisst die ganze Sache. Zum Glück sind wir nur eine kleine Setterburg - und so ist heute Jean-Luc eingezogen. Danke an Steffi und Michael, die einmal durch die halbe Bundesrepublik gefahren sind, um ihn auf die sichere Seite zu bringen. Jean-Luc hat artig Danke gesagt und es sich erstmal bei den beiden auf der Couch bequem gemacht. Nun steht seine medizinische Grundsanierung an. Die Zähne sind wirklich grausam ....

03.03.11

Heute war der Tierarzttermin mit Rubio und da ich frei habe, bin ich mit ihm hingefahren. Der alte Bub ist ein wirklich besonderer Hund und ich hätte nie gedacht, dass mir noch einmal im Leben ein Setter mit der Größe und des Formates eines Ha'ura Mestra (den wir eigentlich nur Hator genannt haben, seine Geschichte findet man unter "Geschichten aus Siegenburg") über den Weg läuft. Die guten Nachrichten sind: Der Tumor am After lässt sich problemlos operieren. Das kriegen wir hin ....

01.03.11

Altsettergentleman Rocko hat von seiner Patin Helga aus der Schweiz einen Regenmantel geschenkt bekommen - schließlich kann Setter bei steigenden Temperaturen nicht ewig im Wintermantel herumlaufen. Danke an Helga!
Rocko bekommt seit mehreren Wochen Akupunktur für seinen kaputten Rücken. Das tut ihm sichtlich gut und er nimmt zunehmend am Leben teil. Allerdings bräuchte er dazu noch ein paar mehr Paten, die ihn dabei unterstützen.



Ganz besonders freut mich, dass in Deutschland immer mehr kleine Setterburgen entstehen, die auch alten Hunden eine Chance geben. Wir haben zur Zeit Außenstellen in Hagau, Alling, Jesteburg, Oberteuring, Kelsterbach und Dortmund. In diesem Sinne schicken die Dortmunder Orgelpfeifen liebe Grüße!



27.02.11

Neuzuzug in der Setterburg: Die beiden Engländer Sai (geboren 2001) und Rubio (geboren 1996!). Sai haben wir als vierten Hund innerhalb eines Jahres geerbt (wir erben wirklich gerne!) und Rubio wurde von einem Jäger abgegeben. Der alte Rubio hat ein Geschwür am After, das wir zeitnah untersuchen werden lassen, aber scheint noch eine Menge vor zu haben. Danke an Irina und Sandra, die die beiden in Pflege genommen haben.

26.02.11

Jetzt wird es aber mal wieder Zeit, Danke zu sagen: In den letzten Wochen haben uns viele wundervolle Sachspenden erreicht. Lord wurde mit Medikamenten bedacht (Danke an Melanie und Markus von den Setterschnuten und Erika), Nadine A. hat ein großes Paket mit Inkontinenzeinlagen von Sabro und dicken Winterdecken geschickt (ich bin jetzt noch ganz hin und weg über die wundervollen Sachen), Norbert und Petra Spielzeug, das sich gleich Willy und Mirek unter den Nagel gerissen haben und Julika A. ein riesiges Paket mit neuer Bettwäsche für Lord, Nervennahrung für die Menschen und Entspannungsbädern für mich (die ich wahrlich gut gebrauchen kann). Danke an alle!!!!!!

25.02.11

Die drei Mädels der Setterburg (Atcha, Pufa und Sylke) haben es in den letzten Tagen wieder mal richtig krachen lassen. Atcha hat sich im Wald einen Fremdkörper in die linke Vorderpfote getreten - wir versuchen gerade mit Zugsalbe und allem Pipapo um die OP drumherum zu kommen. Heute müssen wir wieder zum Tierarzt zum Verbandswechsel. Pufa hat sich gestern beim Waldlauf einen Stock zwischen die Zehen der linken Hinterpfote gespießt. Zu Hause hat sie sich ganz brav den letzten Splitter ziehen lassen. Auch sie hat jetzt einen schicken Pfotenverband. Und Sylke hat definitiv keine Augen an den Füßen - und hat sich gestern auch mit Karacho einen Stock ins Schienbein gejagt - sage noch mal einer, dass in der Setterburg unter dem Weibsvolk keine Solidarität herrscht und Waldspaziergänge nicht gefährlich seien.

21.02.11

Lord geht es besser ... er stapft wieder durch den Garten. Diesmal allerdings hat er einen bleibenden Schaden zurück behalten - sein rechtes Hinterbein ist deutlich gefühlloser geworden und er zieht es nach. Lord ist es wurscht - Hauptsache, das Essen passt!

20.02.11

Zeke Brixeson grüßt aus Budapest - er taut sichtlich auf!



12.02.11

Ich schreibe ja ungern über Hunde, die aktuell vom Tode bedroht sind - ich finde es schlicht und ergreifend bedenklich, wenn Tierschutzorgas erst rumbrüllen, man könne Hund XYZ nur retten, wenn so und so viel an Spenden zusammen komme. Ich habe mir angewöhnt, erst zu helfen und erst dann mal vorsichtig nach zu fragen, ob es Leute gibt, die genau diese Idee für unterstützenswert halten - und genau die gibt es dann auch. Ich freue mich immer, wenn Menschen feststellen, dass unsere Arbeit Sinn macht und uns dann unterstützen, alles andere erachte ich als nicht sinnvoll. Ich bin mir bewußt, dass wir letztendlich Einzelfallhilfe im konkreten Fall leisten - aber auch hier kann man über Sinn und Unsinn streiten. Letztendlich bin ich kein Freund dieser Seestern-Mentalität. Und so werden auch ganz nebenbei Futterlieferungen oder Unterstützung von Tierarztkosten und vor allem Kastrationen für ausländische Tierschutzkollegen geleistet.

Aber zurück zur Einzelfallhilfe. Der Budapester Illatosut ist voll wie nie. Das mag auch daran liegen, weil ungarischer Tierschutz einer der teuersten der Welt sein dürfte. Ungarn ist Staupe und Parvo Gebiet und das leider nicht zu knapp, was bedeutet, dass alle Hunde erstmal in Quarantäne müssen, wenn man Tierschutz verantwortungsvoll betreiben will. Und das gilt vor allem für die Hunde aus den Abdeckereien, den Tötungsstationen. Wie schon gesagt - der Illatos ist voll belegt, die Mischlinge werden die Leidtragenden sein. Der junge Basset, der zur Zeit da einsitzt, wird schon bald sein Zuhause gefunden haben, aber was ist mit den anderen? Also habe ich heute Réka gebeten, einen Mischling aus dem Illatos zu holen. Einen, der mein Herz berührt hat. Er war der Einzige, der nicht gebellt hat, als Menschen an seinem Zwinger vorüber gingen, der sich nicht angebiedert hat. Als Réka ihn gerufen hat, ist er liegengeblieben und hat die Pfoten über dem Kopf verschränkt. Er hatte Angst ... und die war alles, was ihm noch geblieben ist. Er sieht unserem Brixes recht ähnlich und wurde im selben Budapester Stadtteil gefunden, könnte also ein Sohn von ihm sein. Ich weiß, dass er ein guter Hund ist - und jetzt in Sicherheit. Darf ich also vorstellen? Zeke Brixeson (noch im Illatos):



11.02.11

Lord macht uns mal wieder Sorgen - mit dem Nebel und dem naßkalten Wetterumschwung kamen die Knochenprobleme zurück. Nun steht er wieder unter Cortison. Ein bissl Daumendrücken kann nichts schaden ....

09.02.11

Seit geraumer Zeit entwickelt sich eine zarte Liebe in der Setterburg - diesmal zwischen Hund und Mensch. Rudi und Pufa haben etwas von Romeo und Julia - beide haben nur noch Augen für den anderen, liegen zusammen auf der Couch und wenn Rudi Nachtschicht hat, kommt es nicht selten vor, dass Pufa nicht bei mir im Schlafzimmer schlafen mag, sondern lieber auf ihren Rudi im Wohnzimmer wartet.

Ich habe also Rudi schon mehrmals gefragt, ob er das Pufilein nicht adoptieren möchte und ich bekam immer die selbe Antwort: "Weißt du, ich habe keine Zeit für einen Hund." - meinen Einwand, dass sich ja nichts am jetzigen Ist-Zustand ändern würde, hat er irgendwie nicht gelten lassen - verstehe einer diese Männer! Ja, wir haben die Abmachung, dass nur die absoluten Sitzenbleiber bei uns hängen bleiben, solche Hunde wie Bourbon und Lord eben. Und das ist Pufa absolut nicht, aber irgendwie will auch keiner erkennen, was für ein Goldstück das Mädel eigentlich ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: Heute hat Rudi Geburtstag und ich habe wochenlang überlegt, was ich ihm schenke. Gestern kam es mir wie ein Geistesblitz - natürlich, ich schenke ihm absolut tierschutzwidrig die Pufa. Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden und renitent war ich schon immer. Also habe ich Pufa eine riesige rote Schleife umgebunden mit einem Schild daran "Darf ich Papa zu dir sagen?" (das letztere war eine Idee meiner Kollegin Tine - Danke nochmal!). Die Szenen, die sich mrogens um sechs in der Setterburg abspielten, spotten jeder Beschreibung und seien nur kurz umrissen:
Ich: "Herzlichen Glückwunsch zum Burzeltag, mein Hase!"
Er: "Och, niedlich, Du hast der Pufa eine Schleife zum Gratulieren umgebunden." Das Schild hatte er noch nicht gesehen ....
Ich: "Hm, ich glaube die Pufa fühlt sich unwohl mit dem Ding um den Hals - machs ihr halt ab."
Gesagt, getan ....
Ich: "Super, du hast es ausgepackt, jetzt ist es vom Umtausch ausgeschlossen."
Er (entdeckt das Schild und fängt langsam an zu verstehen): "Das ist nicht dein ernst, oder?!!!!!!!!"
Danach habe ich eine dreiviertel Stunde erklärt, dass ich ihn nicht verarsche .....
Ich (zaghaft): "Und? Freust du dich?"
Er (lachend und grummelnd gleichzeitig): "Ja! Aber du bist schon ein mieser Wurf!"

Die beiden werden ein glückliches langes Leben zusammen führen - da werde ich ein Auge drauf haben. Und eine ganz strenge Nachkontrolle kriegt er auch, der Rudi! Und zwar täglich!!!!!!!!



06.02.11

Hundeinteressenten, die irgendeinen Hund nicht von mir bekommen, werfen als allerletztes Argument gerne in den Raum, ich würde die Hunde ja gar nicht vermitteln wollen. Ja, neee, is klar .... mein erklärtes Lebensziel ist es, hier irgendwann in Hunden zu ertrinken (Achtung: Ironie). Jetzt mal im Ernst: Heute ist Zorro in sein neues Zuhause gezogen und Armin und ich haben uns (zum allerallererstenmal seitdem ich Hunde vermittle, also seit gut 7 Jahren) für ein Zuhause bei einem Jäger entschieden. Nun wissen viele, dass ich und die Jägerschaft nur sehr bedingt eine enge Busenfreundschaft pflegen, auf der anderen Seite ist mir Schubladendenken absolut fremd. Also haben wir im Sinne des Hundes entschieden - für einen Familienplatz mit Couchanschluß und artgerechter Auslastung samt bereits vorhandenem Setterkumpel (auch aus dem Tierschutz, aber jagdlich nicht so versiert, wie es der spurenbegeisterte Zorro ist). Persönliche Animositäten haben im Tierschutz nichts zu suchen - und dem Hund ist es egal, ob ich mit jemandem kann oder nicht. Der will nämlich sein hund- und artgerechtes Leben führen. Mit diesem Jäger allerdings würde ich auch mal ein Bier trinken gehen. Zum erstenmal in meinem Leben ....

31.01.11

Ein kleines Dackelherz hat heute Mittag aufgehört zu schlagen ...









Ich danke Michaela und ihrer Familie von ganzem Herzen, dass sie alles versucht haben, um Szuszék wieder zu einem richtigen Leben zu verhelfen. Ich trauere mit euch!

23.01.11





Der gigantisch schöne Zorro ist gestern endlich angekommen und hatte Uraltdackel Szuszék im Gepäck. Szuszék ist gleich mit Michaela in seine Pflegestelle verschwunden, Zorro, Mirek und Willy haben sich zusammen im Garten vergnügt. Mirek sah neben Zorro mal wieder wie ein Welpe aus. Beim Spielen hatte Willy mit seinen kurzen Haxn natürlich gar keine Chance - und auch Mirek, der an Schnelligkeit hier immer alles und jeden hinter sich gelassen hat, fand in Zorro seinen Geschwindigkeitsmeister. Die Jungs hatten jedenfalls sehr viel Spaß zusammen.
Am Nachmittag ist Zorro dann weitergezogen in seine Pflegestelle in die Nähe von Hamburg - Danke an Armin!







18.01.11



Ein großer Hund hat sich heute Abend aufgemacht, um für immer in den ewigen Jagdgründen am Regenbogen zu jagen. Papir-Bertalan von Kolosburg ist gegangen - tiefbetrauert von seinen Pflegeltern Simone und Gunnar. Ich trauere mit ihnen, denn Papir war etwas ganz Besonderes - unbezwingbar und frei, von einem Stolz und Witz, den man allzuoft nur vergeblich sucht. Ich bin glücklich, dass ich für eine kleine Zeit Teil seines Lebens sein durfte. Ich danke Simone, Gunnar und all seinen Patentanten und Onkeln, dass sie gemeinsam mit uns ein kleines Wunder über immerhin anderthalb Jahre möglich gemacht haben.



15.01.11

So eine Haushaltshilfe ist Gold wert. Samira ist ja immer zu Scherzen aufgelegt und so hat sie, als ich heute Staub gewischt habe, fleißig mitgeholfen. Sie hat immer wieder in den für mich natürlich viel zu schweren Staubwedel gebissen und ihn über die Schrankwand gezogen.

Nachmittags hatten wir Besuch - Arvinda, Anja und Christian haben aus Berlin mal vorbeigeschaut. Ich habe mich so gefreut, die wunderschöne Arvi einmal wieder zu sehen. Wir haben einen wirklich netten Spaziergang zusammen gemacht. Als sie gegangen sind, saß Samira mit im Auto. Das war es wohl mit meiner Haushaltshilfe ....

14.01.11

Ich werde wirklich alt - ich kann mir nicht einmal mehr die ganzen Sachen merken, die ich in das Tagebuch schreiben will ... in Lord's Impfausweis steht, dass er am 01.01.1997 geboren ist. Und wir haben natürlich Geburtstag gefeiert - immerhin sein 14. Also dann noch einmal offiziell: Happy Birthday Eure Lordschaft!

09.01.11

Heute vor einem Jahr ist Mirek in die Setterburg eingezogen ....

08.01.11

Samira hat - wie alle Mädels - einen Schuhtick. Wenn einer von uns das Haus verläßt, nimmt sie dessen Schuh und kuschelt sich mit ihm im Bett ein. Sie kann nur dann entspannt schlafen, wenn der Schuh des abwesenden Menschen ihr als Kopfkissen dient.

07.01.11

Gertie aus Freising ist zu Besuch und hat eine riesige Spende im Gepäck! Die Hunde sonnen sich geradezu in der zusätzlichen Aufmerksamkeit und wir verbringen einen guten und entspannten Vormittag. Nochmals herzlichen Dank, Gertie! Und auf das Hilfsangebot werde ich garantiert zurück kommen.

06.01.11

Heute morgen hat es das Eisregnen angefangen - wir haben unseren Mittagsspaziergang deshalb auf die Wiesen der Abens verlegt. Kaum biegen wir da ein, pest ein rotbemantelter Junghund über die Wiesen, irgendwo pfeift und ruft es. Der Hund zieht unbeeindruckt seine Kreise. Irgendwann sieht er uns und kommt auf uns zu. Herrchen ist inzwischen an ihm ran und zieht ihm die schwere Leine, den Karabiner voran, mit Schmackes quer über das Kreuz. In diesem Augenblick bin ich dazwischen gegangen. Ehrlich gesagt, es hat nicht viel gefehlt und ich hätte ihm eine gebatscht (dem Herrchen, nicht dem Hund). Der kleine Hund (ein Junghund wie es schien), ist natürlich nach dem Schlag weggerannt ... er wiederum pfeifend hinterher. Ich habe ihm noch nachgerufen "Wenn du mich so behandeln würdest, würde ich auch nicht zu dir kommen." Eigentlich lagen mir ganz andere Worte auf der Zunge ...

04.01.11

Willy spielt wirklich gerne - auch mit Menschen. Wenn wir beide um die Wette zerren, dann schaut das so aus (aus fototechnischen Gründen ist nur meine Hand zu sehen) ...





31.12.10/01.01.11

Es ist soweit - ich werde alt. Ich habe Silvester verpennt. Aufgewacht bin ich 00:30 Uhr, den schnarchenden Willy und die schnarchende Atcha neben mir im Bett. Nur die Pufa hat die Knallerei aufgeregt - und dabei behauptet das Mädel immer von sich selbst, sie habe Nerven wie Drahtseile!

Am Morgen habe ich mir die Hunde um sechs Uhr geschnappt und bin eine Runde durch den Ort geschlappt. Als ich auf dem Rückweg bin, denke ich mir so "Mensch, wer wirft da denn 8 Cent weg?", eine Flasche Bier steckt in einem Schneehaufen. Sowas nehme ich immer mit und habe mir auch schon längere Zeit vorgenommen, es übers Jahr mal aufzuschreiben, was so an Fundgut zusammenkommt - gerade im Wald. Eine halbe Benzinfüllung für's Auto dürfte das locker sein. Also gehe ich zum Schneehaufen, hole sie raus und es ist eine ungeöffnete Flasche Bier - wohlgemerkt früh halb sieben am Neujahrstag in Bayern! Wenn das mal kein Omen für ein glückliches Jahr ist ...

29.12.10

Wir haben Besuch - Alicia Waldow von den Belgiern in Not ist zu Besuch. Sie bringt mir eine meiner "verloren gegangenen" Transportboxen mit. Und so ganz nebenbei entsteht ein Foto, auf dem nun endlich auch einmal ich zu sehen bin ...



28.12.10

Samira hat ihren ersten großen Waldspaziergang mit uns gemacht. Sie taut zur Zeit richtig auf und hat uns wohl als komplett ungefährlich eingestuft. Nun mutiert sie zur Schmusemaus und läßt es sich gut gehen. Wurde ja auch Zeit.

27.12.10

Danke für die vielen lieben Wünsche und die Päckchen, die uns in der Weihnachtszeit erreicht haben! Unser Leckerchenlager ist sehr gut gefüllt und die Setterburgler werden sich gehörig den Bauch damit vollschlagen. Und tausend Dank auch an alle, die mit Geschenken an die Menschen der Setterburg gedacht haben. Wobei es da aber auch immer Sachen gibt, die spooky sind: Arvindas Familie hat eine Yogadecke geschickt - unabhängig davon haben wir ein Mensch-Hund-Yogabuch von Athos Familie bekommen. Ich bin der Meinung, dass sich beide Familien nicht kennen - aber beide sind der Meinung, dass uns etwas Entspannung gut tun könnte. In der Setterburg wird aber nicht ohne die Hunde relaxt! Und recht haben sie .... ich musste herzhaft lachen, als ich die beiden Pakete ausgepackt habe.

25.12.10

Ich weiß, es ist Weihnachten - trotzdem kann ich mir ein paar generelle Kommentare mal wieder nicht verkneifen. Es weht zur Zeit ein rauer Wind im Tierschutz und es wird Tierschützern vermehrt gegen den - lapidar ausgedrückt - Karren gebieselt. Gemeint sind die Vereine und privaten Personen, die sich im Ausland engagieren. Da wird Anzeige bei Veterinärämtern gestellt, Anzeige wegen Hundehandel mit osteuropäischen Hunden bei Ministerien gestellt und Fernsehteams mobilisiert. Manchmal gerechtfertigt, meistens jedoch nicht. Und alles natürlich, ohne sich vorher richtig zu erkundigen oder mal vor Ort selbst nach dem Rechten zu schauen. Es scheint der Geist dieser Zeit zu sein, immer zuerst nach staatlichen Instanzen zu brüllen, ohne selbst in eine positive Richtung aktiv zu werden. Veränderung fängt immer bei einem selbst, also im Kleinen an. Das wird leider zu oft vergessen.

Wir versuchen zumindest, es besser zu machen. Wir geben Chancen - den zumeist chancenlosen. Und das mit jeder Menge Herzblut, ohne auf die Herkunft oder den gesundheitlichen Zustand zu schauen.

Beispiele? Gerne:

Mázli - Abdeckerei von Aika, nach Verkehrsunfall Bein abgerissen, ohne medizinische Versorgung 2 Wochen dort, dann folgte ein langer Klinikaufenthalt aufgrund einer Infektion.

Mehr Beispiele? Gut:

Mörfi - Abdeckerei von Vács, alt, Zwingerhusten, seine Besitzer wollten ihn nicht mehr.
Willy - stand bereits auf der Tötungsliste eines belgischen "Tierheims", seine Besitzer wollten ihn nicht mehr, überfettet, ungepflegt mit eingewachsenen Krallen und entzündeten Ohren.
Samira - saß 3 Monate (!) in einer spanischen Perrera, ohne dass auch nur einer sich für sie interessiert hätte.

Noch mehr Beispiele? Kein Problem, ich könnte Bücher damit füllen:

Ada - aus dem Tierheim Csabai Állatvédök, abgeschoben von den Besitzern, Sarcoptes Infektion, hochschwanger mit Entzündung der Gebährmutter, alle Babies waren bereits tot und vergifteten das Mädel langsam, Not OP, bei der sie fast gestorben wäre - hat am 24.12.2010 ihren 11. Geburtstag glücklich in Deutschland gefeiert.

In diesem Sinne grüßt Amy, die wir im Sommer 2006 vermittelt haben, mit glücklichen Winterfotos. Danke an Yvonne für die wundervollen Schnappschüsse.





Das war übrigens Amy Anfang Juli 2006, kurz nach ihrer Befreiung:



Wenn ich mir überlege, dass es Menschen gibt, die diesem Mädel die Chance auf ein glückliches Leben verwehrt hätten, wird mir schlicht und ergreifend kotzübel.

24.12.10

Das ist doch mal ein besonders schönes Weihnachtsgeschenk - Dundy und der alte Rocko bleiben bei Barbara und Ralf und grüßen mit diesem winterlichen Foto aus Dortmund. Rocko sieht doch richtig schick aus, in seinem roten Mantel.



15.12.10

Samira friert fürchterlich auf den Spaziergängen - lässt sich diese aber ganz nach Setterart nicht nehmen. Also kriegt sie immer ein Mäntelchen angezogen und sieht damit unglaublich niedlich aus, fast wie ein kleiner Marienkäfer. Unsere Gassirunden absolviert sie dann auch im Tiefflug. Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel Power alte Setter eigentlich noch haben.


14.12.10

Wieder mal ein Zuzug in die Setterburg - das alte irische Settermädel Samira ist angekommen. Damit haben wir 7 Hunde im Haus und sind quasi überbucht, wobei die Iren nun nach langer Zeit wieder die Oberhand haben. Bei der Gelegenheit fällt mir auf, dass meine letzte Vermittlung im Juli war. Aber das hatte ich ja schon in meinem Tagebucheintrag vom 09.08. befürchtet.

11.12.10

Wir haben Besuch - Lianna ist den weiten Weg aus Karlsruhe angereist, um in der Setterburg einfach mal mitzuhelfen. Die Hundebande freut sich über die zusätzliche Aufmerksamkeit. Herzlichen Dank!

04.12.10

Heute war ich nach langer Zeit endlich wieder einmal in Guntersdorf. Gabi und ich hatten ein wenig Vereinskram zu besprechen und außerdem wollte ich mir mal ihre Meute alter Jagdhunde anschauen . Ich kanns halt doch nicht lassen. Als ich das Wohnzimmer betrat, zottelten alle 6 Welpen (also die von Lebbi und Lady Sonador) gerade an Tante Lena herum, eines saß ihr auf dem Kopf, Blondie kaute ihr am Schwanz herum, die Ohren wurden als Schaukel umfunktioniert und so weiter .... Lena ließ das nicht nur mit einer Engelsgeduld über sich ergehen, sondern hatte auch noch sichtlich Freude am Hüten des Kindergartens. Lady S. gönnte sich inzwischen eine wohlverdiente Auszeit auf der Couch an Levas Seite. Angela wirbelte der weil im Haus herum, war sie gerade noch in der ersten Etage am Wäschetrockner, befand sie sich im nächsten Moment schon am Kühlschrank, um ihn zu reinigen - als ich ins Wohnzimmer kam war sie da schon am Nachfüllen des Ofens .... ich weiß nicht, wie sie das macht, aber die Frau kann scheinbar beamen. Beeindruckend.

Ebenso beeindruckend wie wunderschön sind die neuen Guntersdorfer Kalender geworden. Ich freue mich jetzt schon auf jedes Kalenderblatt des neuen Jahres.


03.12.10

Ich weiß nicht .... trotz Megacouch klappt es mit der Platzaufteilung noch immer nicht so richtig....



29.11.10

Es gibt immer wieder Ereignisse, die mir einen eiskalten Schauer den Rücken hinunter jagen. Es ist später Abend, ich habe es mir mit den Hunden vor dem Fernseher gemütlich gemacht. Die letzten 24 Stunden hat es ununterbrochen geschneit, im Ofen knistert das Feuer, ich habe ein paar Kerzen angezündet. Es läuft gerade der dritte Teil von "Die Säulen der Erde". Wie in einem Mittelalterepos üblich, gehört das Rasseln von Ketten mit zum Film. In diesem Augenblick schreckt Pufa schreiend nach oben und zittert. Das Mädel hat ein Kettentrauma.

27.11.10

Sapperlot zum Zweiten: Das Pufa Weihnachtsgewinnspiel ist heute Morgen online gegangen - ich habe noch gesagt: "So schnell kriegt das keiner raus." Keine 3 Stunden später telefoniere ich mit Uta. Sie fragt, ob sie auch telefonisch teilnehmen dürfe. Natürlich! Und dann kommt es wie aus der Pistole geschossen: "Also Pufa ist .....". Mit ihrer Antwort trifft Uta genau ins Schwarze. Hut ab!


26.11.10

Sapperlot, Sapperlot .... der Willy! Immer hungrig und gemeinerweise immer noch auf Diät. Er geht dazu über, Wegelagerei und Raub zu betreiben. Heute hat er es geschafft, den Biomülleimer zu plündern - und hat eine halbe Filtertüte samt Kaffeepulver gefressen, bevor ich ihn erwischt habe ....für mein Empfinden wirkt er nun ein wenig überdreht.

25.11.10

Das erste vorweihnachtliche Adventspäckchen hat uns erreicht mit Leckereien für Hund und Mensch. Danke an Ilona P.!


24.11.10

Rocko und Dundy haben heute ihren großen Tierarzttermin. Ich werde die Ergebnisse bei den Hundevermittlungen veröffentlichen. Ansonsten sieht es nach einem Bad und dem Einsatz der Bürste schon besser für die Jungs aus. Barbara meinte, der Gestank war wirklich unerträglich. Hausherr DC (alias Talio - weil er immer ein wenig unter "Strom" steht) ist dazu übergegangen, aktives Carpetsharing mit den beiden zu betreiben.




20.11.10

Eine der verrücktesten und abgefahrensten Geschichten seit dem Bestehen den Setterburg hat heute endlich ihren hoffentlich glücklichen Ausgang gefunden. Rocko (11 Jahre) und Dundy (7 Jahre), zwei Irish Setterbuben, die ihr gesamtes Leben zusammen verbracht haben, sind nach langem hin und her da! Barbara K.-R., die den Talio aus der Setterburg hat, hat beide nicht nur zusammen in Pflege, sondern auch zusammen mit einer Nachbarin einen weiten Weg auf sich genommen, damit beide Buben endlich in Sicherheit sind - herzlichen Dank!

Vorgeschichte: Gabi bekommt auf ihrem Handy einen Anruf aus Hongkong (!) von einer Dame, deren Mutter in Südfrankreich verstorben ist und just diese Buben als Erbe hinterläßt. Diese Dame hat einen Hinweis bekommen, dass sich die Tierfreunde NB primär um ältere Setter kümmern. Sie verweist sie an die Setterburg. Natürlich werden wir sie aufnehmen - der ursprüngliche Plan lautete, Rocko kommt zu uns und Dundy zu Barbara. Barbara bespricht das mit ihrem Mann, der schlägt vor, beide zusammen zu übernehmen, um den alten Rocko nicht noch mehr zu stressen. Damit habe ich nicht gerechnet. Sie können also kommen .... die Setterjungs befanden sich auf einer privaten Pensionsstelle und wir wähnten sie gut versorgt - ein Irrtum, wie sich schon bald herausstellen sollte.

Es begann ein Hickhack über den Transport, wie ich ihn so noch nicht erlebt habe - die Pensionsstelle wollte horrende Gebühren, um die Hunde ein wenig entgegenzubringen, fühlte sich nicht imstande, sie an einem bestimmten Tag direkt in Frankreich zu übergeben etc.pp.. Es ist müßig darüber weiter zu berichten. Gestern nun hat Barbara K.-R. sie endlich übernommen und beide sind innerhalb weniger Monate komplett herunter gewirtschaftet wurden. Rocko ist klapperdürr, schwankt beim Laufen, Dundy überfettet, die Krallen sind bei beiden zu lang und beide haben Hautentzündungen - vom Pflegezustand des Fells wollen wir nicht sprechen und beide stinken, als ob sie wochenlang in Urin und Kot verbracht hätten. Barbara hat sich erlaubt, die mitgeschickten Decken sofort ihrer endgültigen Bestimmung im Müll zuzuführen.

Lord, Dundy, Rocko ..... und ich hatte noch mehr solcher Fälle hier. Wievielen Hunden passiert so etwas innerhalb weniger Wochen nach dem Tod ihrer Besitzer? Und für wieviele nimmt es nicht diesen glücklichen Ausgang? Ich kann nur immer wieder apellieren - bitte, Leute, trefft Vorsorge bei einem solchen Fall, im Vorfeld, bei Menschen, denen ihr vertraut und wo ihr euch sicher seid, dass eure geliebten Hunde in den allerbesten Händen sind! Klärt die finanziellen Seiten genau, vielleicht über einen Treuhänder, der einen Teil eures Erbes zum Wohle der medizinischen Versorgung der Hunde verwaltet. Tod darf kein Tabuthema mehr sein.

17.11.10

Fani Masso (die den Spendenaufruf für die beiden Setter auf der Hauptseite hat), hat mir vor kurzem geschrieben, dass sie eine sehr alte Setterhündin auf einem unbewohnten Grundstück gesehen hat. Das alte Mädel mache einen sehr kranken und hinfälligen Eindruck. Natürlich habe ich sofort die Aufnahme bei uns zugesagt und Fani hat sich auf die Suche nach dem Besitzer gemacht. Die Setterhündin hat es nicht geschafft - Fani hat mir dazu diese Mail geschrieben:

"Ciao Sylke,

die traurige Nachricht ist: die alte Setterina ist tot. Auch wenn mein erster Gedanke war, als ich sie das erste Mal sah: einmal gut essen, einen warmen Platz und dann einschläfern, ganz in Ruhe.....auch wenn ich wenig Hoffnung auf eine Besserung für sie hatte....ich bin sehr traurig, dass ich es nicht geschafft habe, ihr wenigstens das zu geben. Sie musste alleine sterben im nassen und kalten Wetter, nicht in einem Zuhause. Nein, von da hat man sie ja schliesslich zum Sterben abgeschoben!!

Gestern Abend hatte ich endlich den Besitzer herausgefunden. Hatte schon seit Tagen ein ganz flaues Gefühl im Magen. Immer, wenn ich die letzten Male da war, regnete es und es hätte sein können, dass sie hinter dem Eingangstor des Schuppens verschwunden war, wie sie es machte, wenn sie Angst hatte.
Kurzum, sie ist einige Tage, nachdem ich die Nummer dagelassen hab, gestorben. Angeblich hätte der Besitzer sie mir geben wollen. Warum er dann nicht gleich angerufen hat?.......!"

Man mag mich für gefühlsduselig halten, aber ich bin unendlich traurig. Wie viele alte Hunde sterben da draußen alleine, von denen wir nie etwas erfahren? Nur, weil Menschen nicht handeln, alte Hunde eher schlechte Chancen auf ein liebevolles Zuhause haben, weil sie unter gehen. Menschen wie Fani geben mir dagegen Hoffnung, denn sie hat gehandelt ohne ein großes Trara darum zu machen - auch wenn das Ergebnis eher trauriger Natur ist. Danke, Fani!

12.11.10

Seit gestern steht auf der Hauptseite der Tierfreunde Niederbayern folgendes Statement:


Auf ein Wort....
Wir sind entschlossen, uns nicht provozieren zu lassen. Auch wenn das Geschreibsel einer gewissen Frau langsam groteske Formen annimmt - so jedenfalls berichten besorgte Freunde -, wäre es wohl zu viel der Ehre, es überhaupt zu lesen oder gar darauf zu antworten.
Sicher ist sie verbittert darüber, dass nicht ihr selbst es vergönnt war, die Missstände auf dem Zarenhof aufzudecken. Also muss ein anderer Skandal herbeigeredet werden. Und ausgerechnet in Guntersdorf will sie ihn gefunden haben! Ha-ha!
Mit der Verunglimpfung von hart arbeitenden Tierschützern kann man ja auch so wunderbar davon ablenken, dass man selber den Hintern gar nicht hochkriegt, um auch mal etwas Sinnvolles zu tun - statt immer nur Gift durch die Gegend zu spucken. Sind die Lebensumstände so ganz an der Peripherie der menschlichen Gesellschaft und des wirtschaftlichen Auskommens derart trostlos, dass man zwangsläufig böse und missgünstig wird? Ja, vielleicht.
Ich jedenfalls werde weiterhin darauf verzichten, diese Ergüsse zu lesen, deren einzig Herausragendes lediglich ihr bemerkenswerter Realitätsverlust ist (weil so ein bisschen würde ich mich beim Lesen dann wohl doch ärgern).
Ich bitte Sie/Euch alle aber:
Wenn Ihr eine Frage habt, meldet Euch bei uns.
Wenn Ihr Zweifel habt, kommt her und schaut es Euch selbst an.

(So, und damit hab ich diesem Quatsch schon weit mehr Zeit gewidmet, als er verdient. )



Das gilt natürlich auch für die Setterburg. Ich koche dann auch Kaffee oder Tee. Völlig uneigennützig


Ich gebe zu: Im Gegensatz zu Gabi habe ich die Pamphlete gelesen - im Moment habe ich Zeit dafür. Und ich muss gestehen, ich beginne mir ernsthafte Sorgen um die betreffende Dame zu machen (das liegt in der Natur der Dinge), deren selbstdokumentierte Verhaltensauffälligkeiten so massiv sind, dass alles auf eine tiefgreifende Persönlichkeitsstörung hinweist. Außerdem glaube ich an diversen Stellen eine Eigengefährdung herauszulesen (Zitat: "Überleben dürfen würde mir schon reichen!" - Hervorrhebung SB). Nun zeigt meine berufliche Erfahrung, dass diese Personen nur in ganz seltenen Fällen noch in der Lage sind, alltagsrelevante Dinge adäquat zu regeln. Im konkreten Fall kann ich das schlecht beurteilen, da ich ja nicht vor Ort bin und es steht mir auch nicht zu, dafür gibt es schließlich ausgebildete Personen und Behörden, die so etwas regeln. Also überlege ich nun, ob ich von den Schutzmechanismen unserer Gesellschaft Gebrauch machen und beim zuständigen Amtsgericht eine gesetzliche Betreuung beantragen sollte, denn ich glaube, sie benötigt schon dringend Hilfe.

11.11.10

Lianna L. ist Studentin und hatte Geburtstag - zu ihrem Geburtstag hat sie nicht sich, sondern den alten Lord beschenken lassen mit Medikamenten, die er dringend benötigt. Tausend Dank für die wirklich prima Idee - wir haben uns riesig gefreut!

Lord frißt übrigens wieder seine vollen Portionen und hippelt herum - der Kopf ist noch ganz leicht schief, aber nun kann ich guten Gewissens behaupten, dass er über den Berg ist. Das Daumendrücken und die vielen netten Mails und Gästebucheinträge haben geholfen.

Klein-Mirek hat den Schalk im Nacken, wohl schon seit seinem ersten Tag. Als absoluter Perfektionist in Sachen Unsinn hat er sich den 11.11. als Geburtstag ausgewählt - also feiern wir heute seinen Geburtstag mit Pansen und Trockenfleisch.

Heute war ein wirklich guter Tag in der Setterburg!

04.11.10

Da ist er wieder, der alte Lord. Heute Abend hat er uns wieder nach allen Regeln der Kunst terrorisiert. Ich habe mich ungefähr 30 mal aus meinem Fernsehsessel erhoben - "Wau, wau - ich muss in den Garten!", "Wau, wau - kann mir mal bitte jemand die Terrassentür öffnen, ich will wieder rein.", "Wau, wau - ich habe Hunger! Sag mal, spinnst Du? Da ist keine Leberwurst dran. Tierquäler!". Das Ganze zog sich über 2 Stunden hin. Er wird wieder gesund, der Lord!

02.11.10

Abendgassirunde - ich bin allein, muss also 2 Runden laufen. Die erste gehe ich mit Mirek und Willy. Willy ist wie immer ohne Leine unterwegs und hat ein rotes, leuchtendes Halsband um, damit ich sehen kann, wo er ist. Auf dem Feld stehen ein paar Büsche. Als wir sie erreichen ertönt es daraus: "Huuuuuuuuuuaaaaaaahhhhhh, huuuuuuu-huuuuuuuu-huuuuuuuu-ahhhhhh". 3 Kinder haben sich versteckt und versuchen Spaziergänger zu erschrecken. Es gelingt ihnen nicht, selbst der unsichere Mirek stuft sie als harmlos ein. Wenige Sekunden später hat der Willy mit dem roten Leuchtehalsband eben dieses Gebüsch erreicht: "Quiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeek, ein Gespenst, ein Gespenst."

01.11.10

Es gibt immer wieder Erlebnisse, die selbst mich sprachlos machen. Dank der Umstellung auf die Winterzeit, findet unsere abendliche Gassirunde über die Felder in tiefster Dunkelheit statt. Bourbon und Willy dürfen mit Leuchtmitteln ausgerüstet ohne Leine laufen (sie sind so gehorsam, dass sie beim ersten Rufen da sind - was es für mich umso unverständlicher macht, dass Willy immer noch keinen Interessenten hat - hätte ich jemals einen Hund dieses Kalibers vom Tierschutz bekommen, ich wäre auf Knien in die entsprechende Pflegestelle hineingekrochen), bei den anderen ist es uns zu gefährlich, denn Autobahn und Bundesstrasse sind nicht allzuweit entfernt. Wir sind also unterwegs und sehen am Anfang des Feldes ein Auto einbiegen, das kurz anhält und dann weiterfährt. Ich zu Rudi "Pass auf, der hat jetzt einen Hund rausgelassen und läßt ihn am Auto laufen - ganz großes Kino!". Das Auto nähert sich, wir sammeln schon mal die Hunde ein und gehen auf die Seite. Ungefähr 100m vor uns stoppt das Auto, er hat uns gesehen - und versucht verzweifelt einen Hund heranzurufen, der natürlich etwas anderes zu tun hat. Irgendwann hat er ihn, packt ihn in den Kofferraum und fährt auf uns zu. "Rudi: "Du, ich glaub, von der Silouette her sah das aus wie ein Setter.". Abrupt neben uns stoppt der Wagen, ein aufgeregter älterer Herr springt heraus "Sind das Setter?" - anschließend kurze Verwirrung, als Willy sich durch die Setterbeine schiebt. Bevor wir antworten können "Ich hab auch einen." und reißt ohne zu fragen, ob es ok ist, wenn er ihn heraus läßt, die Kofferraumklappe auf. Ein aufgedrehter Jungrüde, Irish Setter natürlich. Kurz danach trennen wir uns - der junge Setter "darf" weiter am Auto laufen. Rudi: "Vielleicht hättest du ihm deine Telefonnummer geben sollen, wenn er den Hund in ein paar Monaten abgeben will." Ich persönlich kann nur hoffen, dass der junge Setterbub das auf Dauer überlebt. Wenn man zu faul zum Laufen ist, soll man sich doch - verflucht nocheinmal (Entschuldigung) - keinen Setter zulegen. Keinen alten und einen jungen schon gar nicht.

31.10.10

Lord - der dritte Tag mit Infusionen beim Tierarzt. Die Augenbewegungen sind vollständig verschwunden, essen mag er immer noch nicht. Basset Willy begleitet den alten Herrn als Unterstützung, außerdem will ich ihn mal auf die Wage packen, um zu schauen, ob er abgenommen hat. Als ich das tue, bin ich erstaunt - er hat und zwar zuviel in knapp 4 Wochen. Weniger Futter, regelmäßige Spaziergänge und personal trainer Mirek haben ihre kalorienvernichtende Wirkung nicht verfehlt. Wir werden ihm ab heute sein Futter erhöhen - den Basset freuts. Lord ist wieder sehr aufgeregt - das gibt sich erst, als sich Willy neben ihn legt und ruhig schläft. Eng aneinander gekuschelt verschlafen die Buben die Infusion. Alles in allem geht es Lord besser, der Rest muss sich nun von alleine geben. Ich habe mir Tipps für kleine physiotherapeutische Übungen zur Stabilisierung des Gleichgewichtssinnes geben lassen.

Mittags fahren wir in den Wald - Willy läuft seit ein paar Tagen mit uns die großen Waldrunden ohne Probleme!



Die Nachhut wechselt immer mal wieder, meine Atcha ist immer dabei.



Egal, wen man ruft, Bourbon und Pufa sind immer zuerst da.



Alles in allem ein gelungener Waldspaziergang!



Mirek ist sehr wellnessbewußt - und beschließt zum Abschluß noch ein Schlammbad für eine schöne Haut zu nehmen.



Am Abend ist Halloween - ich liebe es. Die Kids klingeln wie verrückt und ich kann endlich mit der Hundemeute üben, dass ich zuerst an der Tür bin und diese öffne. In Ermangelung eines Kürbisses überlegen wir, ob wir Basset Willy ins Fenster setzen sollen - Trick or treat! Das schönste Ereignis des Tages - Lord fängt endlich an zu fressen! Seine Lordschaft beschließt, dass sein Futter natürlich dick mit Leberwurst vermengt sein muss - natürlich, Eure Lordschaft.

30.10.10

Lords Zustand ist ein klitzeskleinesbißchen besser. Die Augenbewegungen haben nachgelassen, der Kopf ist nicht mehr ganz so schief. Wir haben wieder Stunden mit Infusionen beim Tierarzt verbracht. Aber er will nichts essen, weil ihm fürchterlich übel ist. Ich mache mir große Sorgen ....


29.10.10

Wenig Tagebucheinträge zur Zeit - d.h. zum Glück auch immer wenig Sorgen mit den Hunden. Die macht uns seit heute allerdings Lord wieder. Mittags wusste der Bub nicht mehr wo oben und unten ist, die Augen rollten wie verrückt, der Kopf war total schief und er eierte herum wie besoffen. Ich habe ihn sofort ins Auto gesetzt und zum Tierarzt gefahren. Diagnose Vestibularsyndrom, irgendetwas drückt auf die Gleichgewichtsorgane. Alte Hunde haben das wohl immer mal wieder .... wir haben Stunden mit Infusionen verbracht und ich hatte die ganze Zeit eine fürchterliche Panik, dass sein Herz aussteigt, weil er sich so entsetzlich aufgeregt hat. Abends hatte er dann massive Untertemperatur. Wir haben ihn in dicke Decken eingepackt, tüchtig den Ofen angeschürt. An diesen Punkten verwundert mich immer wieder die absolute Sensibilität unseres jungen wilden Mirek - er hat sich neben seinen Onkel Lord gepackt, ganz vorsichtig, und ihn gewärmt.

26.10.10

Jetzt ist es soweit ....



20.10.10

Da ich nicht in der Lage bin, meine einzelnen Tagebucheinträge mit Musik zu unterlegen, bitte ich alle Leser beim Betrachten der nachfolgenden Bilder fröhlich vor sich hinzusummen "Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste was es gibt auf der Welt ...".






18.10.10

Willy wurde heute gleich mal ins kalte Wasser geworfen und musste mit in die Arbeit. Was soll ich sagen? Perfekter Umgang mit Menschen, perfekter Umgang mit allen Hunden, perfekter Bürohund. Was will man mehr? Das Ende vom Lied war, dass sogar Lebensgefährten in die Arbeit beordert wurden ("Den musst Du gesehen haben - du flippst aus!"), um Willy zu bestaunen und ordentlich die Wampe zu tätscheln. Und an allen Ecken und Enden des Hauses erscholl es schon nach wenigen Stunden "Ja mei, da isser ja, der Willy.".

13.10.10

Seine Lordschaft hat in den vergangenen Wochen diverse Post bekommen - nun ist er umfassend mit Rimadyl versorgt, das locker bis ins Frühjahr 2011 reicht. Er dankt herzlich Sanne S., Simone G.-F. und Julika A., dass sie so lieb an ihn gedacht haben. Und der Rest der Setterburgler bedankt sich für die Spenden, die dem Rimadyl beilagen! Wir haben uns riesig gefreut!


10.10.10

Diese beiden machen neuerdings (fast) alles gemeinsam ....



.... und irgendjemand hat behauptet, der Willy wäre übergewichtig - dabei kann er sich prima hinter einem schlanken Setter verstecken.



09.10.10


Das Krallenkürzen hat sich schon gelohnt - auf der morgendlichen Gassirunde ist Willy fröhlich hinter uns hergehoppelt. Als Belohnung gab es ein dickes Stück Trockenpansen - irgendwie sah der Willy damit aus wie Winston Churchill .... mal ganz abgesehen davon, dass er immer ausschaut, als hätte er die Nacht durchzecht.



08.10.10

Endlich mal ein Basset, der sich beim Tierarzt benimmt. Mörfi mussten wir ja mit 4 Leuten niederringen. Nicht so Willy - der hat ganz brav alles über sich ergehen lassen. Nun sind die Krallen kurz, die Ohren grundgereinigt und sein allgemeiner Zustand gecheckt. Gute 6 kg müssen runter vom Dickerchen - für einen Basset ist eine Diät allerdings immer ein persönliches Fiasko, aber da sind wir unerbittlich. Armer Willy!

07.10.10

Einzug von Altbassetrüden Willibald, genannt Willy. Sandra hat ihn durch halb Deutschland gefahren - Danke! Ihr hättet das Gesicht von Mirek sehen sollen, als der alte Willy in die Wohnung kam. Er hat über beide Ohren gelacht, denn Mirek ist ein großer Bassetfan, der seinen Onkel Mörfi schon sehr vermißt hat - und hat Willy sofort zu dem einen oder anderen Spielchen überreden können.

Willy ist total vernachlässigt - übergewichtig, die Krallen wachsen ihm in die Ballen, die Ohren sind entzündet und stinken wie die Pest. Da werden wir einiges zu tun haben. Aber er ist frohen Mutes, sein neues Leben zu beginnen.


05.10.10


6 Uhr morgens - Prinz Hasenherz Mirek treibt sich mal wieder im Garten herum. Auf einmal ein lautes Gebrüll "Alarm, Alarm! Gefahr, Gefahr!". Mirek hat uns das Leben gerettet und uns vor einer unglaublich bösen und lebensbedrohenden Kreatur gewarnt. Sie sind schon kreuzgefährlich, diese Igel.

Der stachelige Zeitgenosse hat wohl beschlossen, bei uns zu überwintern und ich werde ihm eine adäquate Unterkunft hinstellen müssen.


02.10.10


Feanor und ich haben zusammen unsere letzte Fahrt gemacht. Ich habe ihn auf den Tierfriedhof nach Gleißenbach gebracht und begraben. Nun liegt er bei Hator, Jeannie, dem alten Freund Arco, Hermine und Greif und Gabis geliebten Stex aus Guntersdorf.

01.10.10

Es hat fast den ganzen Tag über geregnet, es war trist und grau und trostlos. Am Abend hat sich Feanor aufgemacht, um in den großen ewigen Jagdgründen am Regenbogen zu jagen. Ein Teil von mir ist mit ihm gegangen.



25.09.10

Es ist mir zu Ohren gekommen, dass es Leute gibt, die ziemlich erstaunt darüber sind, dass Tierschützer über das Jahr verteilt schon mal gute vier Wochen in den Urlaub fahren und es sich dort so richtig gut gehen lassen. Für mich dagegen ist es erstaunlich, dass alles, was bei diesen Menschen hängen bleibt der Urlaub ist und nicht die anderen 11 Monate harte und nervenaufreibende Arbeit. Dass man genau die nur bewältigen kann, wenn man sehr genau auf sich schaut und vor allem seine Grenzen kennt, scheint ein Mysterium für Tierschutzkritiker zu sein.

Mit der Zeit habe ich gelernt, dass Selbstbelohnung ein adäquates Mittel der Streßbewältigung ist und meine Lehrmeisterin war in diesem Fall meine alte Atcha. Sie ist hier der Fels in der Brandung und darf sich immer wieder Sachen erlauben, die sich sonst keiner erlauben darf. Der Grund: Sie tut etwas dafür und nimmt mir eine Menge Arbeit in der Sozialisation von Neuankömmlingen ab. So kommt es schon einmal vor, dass sie den Futtertrainingsbeutel vom Tisch stiehlt und ich erlaube mir, es erst dann zu bemerken, wenn er geleert ist. Sie hat mich wirklich gut erzogen, die Atcha.

In meinem Fall kann das dagegen schon mal abstrusere Züge annehmen, sprich: Ich kaufe eine Megacouch für die Hunde. Dass Rudi darauf abends auch noch Platz hat, ist ein angenehmer Nebeneffekt. Dies kann ich aber nur tun, weil ich mich für eine Arbeit mit einem geregelten Einkommen entschieden habe und nicht für den (angenehmeren) Freiberuflerjob mit freier Zeiteinteilung und mit (in meiner Branche) unsicheren finanziellen Einkünften - als selbständiger Soziologe zu arbeiten ist sicherlich kein Zuckerschlecken.
Um auf des Pudels Kern zu kommen: Ich war in dieser Woche mit einem meiner Klienten shoppen und da lag er - der sündhaft teure Strickpulli einer namhaften Firma. Letztendlich habe ich ihn gekauft - mit einem gemurmelten "Ach, da scheißt der Hund rauf!", was mir einen etwas konsternierten Blick der Verkäuferin einbrachte. Am Abend vorher hatte ich ohne mit der Wimper zu zucken einen Regenmantel für Feanor bestellt, damit er sich bei dem angedrohten Sauwetter der nächsten Tage bei den Spaziergängen bloß nicht erkältet. Der Regenmantel war wesentlich teurer als mein Pulli. Verschiebung der Realitätswahrnehmung nennen das die einen, ich nenne es man muss Prioritäten setzen! Und bevor der falsche Eindruck entsteht und auch noch hinter meinem Rücken mit vorgehaltener Hand gemunkelt wird: Es wurden keine Spendengelder für Couch, Pulli und Regenmantel verwendet. Ich habe mir die Dekadenz erlaubt, meine erarbeiteten Ersparnisse auf den Kopf zu hauen.

12.09.10

Was für ein Wochenende. Gestern konnte meine Atcha nicht mehr aufstehen - also ab zum Tierarzt. Wir haben sie dort mehrere Stunden nach allen Regeln der Kunst auf den Kopf gestellt, sie hat einen schweren Spondyloseschub. Nach diversen Schmerzmitteln ging es ihr am Abend wieder besser und sie hat nach ihrem Futter gebrüllt. Trotzdem ist sie erstmal auf Schongang und darf nicht mit in den Wald.

Heute morgen ging es Feanor sehr schlecht. Nachdem die letzten Wochen so gut für ihn liefen und er es nochmal richtig krachen ließ, zeigt er heute erstmals richtige Schmerzreaktionen und ihm war furchtbar übel. Seit knapp einer Woche bekommt er Kortison - das letzte Mittel der Wahl in diesem Fall. Wieder haben wir längere Zeit beim Tierarzt verbracht. Ich gehe davon aus, dass uns nur noch wenige Tage bleiben, denn mein kleiner seidenfelliger Freund baut sehr ab. Diese Tage werden wir es uns trotz allem gemütlich machen. Es zerreißt mir das Herz, wenn ich an einen Abschied denke, denn ein paar schöne Jahre wiegen das alles nicht einmal ansatzweise auf. So etwas reißt mich immer in ein schwarzes tiefes Loch. Letztendlich ist die Agonie, die ich empfinde, der Preis für das, was ich tue - und wenn ich weiter darüber nachdenke muss ich gestehen, dass es ein fairer Preis ist für das, was ich zurück bekomme. Trotzdem - es zereißt mir das Herz (ich weiß, ich wiederhole mich ...).


10.09.10

In den letzten Wochen ergab sich in der Setterburg oft die folgende Situation: Lord blockiert konsequent die Couch, thront über allen anderen. Mirek kommt, will auch auf die Couch - keine Chance bei dem langausgestreckt liegenden Lord. Seine Lordschaft denkt natürlich mitnichten daran, ein wenig zusammen zu rücken. Atcha kommt, möchte gerne auf die Couch (ein Platz, der ihr als Chefin zusteht) und zieht mit langem Gesicht wieder ab. Feanor kommt .... und wir hatten sowieso wenig Chancen, auch in den Genuß des feierabendlichen Couchliegens zu kommen. Lord ist beim umdrehen wegen seines steifen Kreuzes außerdem oft von der Couch gerutscht. Es gab also nur eine Lösung: Ein Megasofa muss her. Nach langem Suchen im Internet habe ich eine Firma gefunden, die so ein Teil mit niedrigem Einstieg baut - schließlich soll Seine Lordschaft auch ohne Hilfe seinen neuen Thron besteigen können. Ich habe also angerufen und es ergab sich folgendes Gespräch mit dem Geschäftsführer. Ich: "Also, Sie werden mich jetzt wahrscheinlich für völlig bekloppt halten, aber ich möchte die Couch für meine Hunde, das heißt, der Bezug müsste schon ein wenig strapazierfähiger sein als normal." Kurzes Schweigen am Telefon, dann er: "Nein, warum? Also da hätten wir folgende Stoffe....". Einen Tag später waren die Stoffproben da und heute wurde unsere Megacouch geliefert. Super Qualität, super Service und zwei nette Herren haben sie genau da hingestellt, wo ich sie hinhaben wollte. Highlight Polstermöbel kann ich absolut weiterempfehlen
http://highlight-polstermoebel.de/index.html - und in nächster Zeit wird es wohl verstärkt Fotos von den Setterburglern auf der Couch geben.

06.09.10

Heute war es soweit - Mirek musste mit in die Arbeit. Was Menschen anbelangt, lässt er sich ja immer zuerst einschüchtern und ich habe lange gewartet, bis ich ihn für stabil genug gehalten habe, die Aufregung zu überstehen. Anfangs war er schon stark verunsichert, hat sich dann aber doch wacker geschlagen. Vorsicht hat er immer walten lassen. Am Nachmittag haben wir in der Arbeit eine 15 km Wanderung gemacht, Mirek natürlich immer vorneweg. Die Enten auf der Ilm hatten es ihm furchtbar angetan. Nach Hause kam ich mit einem patschnassen, ausgepowerten, aber sehr glücklichen Mirek.


03.09.10

Heute habe ich endlich geschafft, mal die Kamera mit in den Wald zu nehmen - es ist ja nicht ganz so einfach, Fotos zu machen, wenn man gleichzeitig auf ein Rudel von Jagdhunden achten muss. Zuerst haben wir auf Wunsch eines einzelnen Lords, mal wieder eine kleinere Runde mit dem alten Herrn gedreht.




Dann haben wir uns den Rest der Bande geschnappt und ab ging die Post. Hier kommen die Impressionen. Es ist schon schwierig, wenn man alle mal aufs Bild kriegen will:



Die drei Muskeltiere (Pufa, Feanor und Mirek) auf Tour:



Von Mirek wird behauptet, dass er die zweitlängste Zunge der Welt habe (die längste hatte unser alter Günni, vermittelt 2008). Mittlerweile besteht der Bub aus gigantischen Muskelbergen, was leider auf dem Foto nicht so gut rüberkommt:



Auch Pufa erinnert immer mehr an eine durchtrainierte Hochleistungssportlerin - sie rennt wie der Wind und springt in Höhen, die man dem alten Mädel nicht zutraut und das alles seit Wochen ohne Leine, auch im Wald. Pufa ist einfach unglaublich gehorsam (und hat wohl auch immer ein bissl Angst, dass wir uns im Wald verlaufen, denn sie läßt uns nicht aus den Augen):





Pufa hat außerdem einen unglaublich tiefgründigen Blick:



Meine Atcha hat nach wie vor die längste Nase im Wald - ihr entgeht keine Wildspur, so alt sie auch sein mag und so hoch sie auch schon in der Luft liegt:



Von Bourbon Gump gibt es ja fast nur verwackelte Bilder. Der Bub zappelt sich durch die Bilddokumentation und hat auch immer einen leicht irren Blick (der täuscht):



Aber keiner der Setterburgler liebt den Wald so sehr wie Feanor. Schon wenn wir uns zum Spaziergang fertig machen, begleitet uns das Indianergeheul des gehörlosen Buben. In Feanors Blick liegt die ganze Welt - mit all ihrer Freude und all ihrem Schmerz. Er schlägt sich tapfer und lebt sein Leben mit all seinen schönen Momenten, Tumor hin oder her.

 

25.08.10

In den letzten Tagen haben wir verschiedene Tierarztgänge mit Feanor gemacht, u.a. zweimal Ultraschall. Feanors Diagnose ist niederschmetternd, er hat einen großen inoperablen Tumor im Bauch. Svea und ich haben heute beschlossen, dass Feanor für die letzten paar Monate, die ihm noch bleiben, in der Setterburg wohnen und leben wird und wir ihn auf diesem Weg begleiten werden. Der Bub hat sich hier gut eingelebt und genießt vor allem die langen Waldspaziergänge und die Gesellschaft der anderen Hunde. Einen nochmaligen (stressigen) Umzug werden wir ihm nicht antun. Ich muss zugeben, dass ich wahnsinnig deprimiert bin.




23.08.10

Humanoide und canide Teenager sind im Wesentlichen gar nicht so verschieden. Beide haben ja die Angewohnheit, abends ganz gerne mal irgendwo abzuhängen.




20.08.10

Heute hat Svea den gehörlosen Feanor zu mir gebracht. Feanors Frauchen ist verstorben und Svea, die Tochter der Familie, die sich immer besonders um Feanor gekümmert hat, sucht nun eine Wohnung in der Hundehaltung auch erlaubt ist. Solange sie noch keine hat, wird Feanor bei uns bleiben.
 
15.08.10



Klein-Mirek ist traurig. Irgendjemand hat einen hinterhältigen Anschlag auf sein Lieblingsquietscheplüschtier verübt und ihm einfach die Nase abgebissen!



12.08.10

Jaaaaaaaaaaa ..... ich weiß: Kudden niemals zu klein kaufen ....



09.08.10

So, jetzt ist Schluß mit Lustig - jetzt wird es Zeit für den Hinweis in eigener Sache:

Der Trend in der Setterburg ist ja nun schon längere Zeit absehbar - immer mehr alte oder gehandicapte Hunde haben seit ungefähr einem Jahr bei uns Einzug gehalten. Und das ist gut so! Ich habe jetzt seit Monaten über eine Entscheidung nachgedacht: Es wird genauso bleiben - und zwar ausschließlich.

Allenthalben jammern Tierschützer über schleppende Vermittlungen, es wird das Hauptaugenmerk auf gut vermittelbare Hunde gesetzt. Ich persönlich werde immer nervös, wenn auf Webseiten von Vereinen hauptsächlich Welpen und Junghunde stehen. Was ist also mit den Alten, mit denen, die vielleicht nicht so perfekt sind? Was ist mit den Lords und Bourbons dieser Welt? Was ist mit den inkontinenten Hunden? Wenn man Kacke putzen muss, hört der Spaß nach meiner Erfahrung sehr schnell auf - Lord ist so ein Beispiel. Als ich seinen Aufruf im Februar diesen Jahres gestartet habe, schrieen etliche sofort "hier", als klar war, dass Lord immer mal wieder die eine oder andere Hinterlassenschaft verliert, war keiner mehr da. Wegen Überforderung (das verstehe ich noch, gerade wenn man berufstätig ist) oder weil "das Männle so eine Pissnelke nicht will" (das ist bitteschön ein Zitat aus einer Mail, wahrscheinlich war es witzig gemeint, aber mein geistiger Horizont lässt so eine Art von Humor nicht zu - geschrieben von einer Familie, die sich rühmt, nur alte und gehandicapte Setter aufzunehmen und mir anschließend noch das Angebot machte, ich solle mich wieder melden, wenn ich einen Notfall hätte - nur über meine Leiche, das schwöre ich!). Ich will gar nicht wissen, wie viele Hunde in Deutschland wegen Inkontinenz eingeschläfert werden - mir dreht sich schon bei dem Gedanken der Magen um!

Ach ja, kosten - das darf es natürlich nichts. Die Hunde werden mit diesem mistigen Fertigfutter vollgestopft. Wir barfen ausschließlich hochwertiges Futter - Wild, Rentier und Elch, Herz und seltener die preiswertige Pansenmischung + Grünlippmuschel und andere nicht gerade billige Zusätze. Die Kosten dafür tragen wir mit Freude selbst und haben nie ein Tamtam darum gemacht. Ich würde eher den Fensterkitt essen, als dass es meinen Hunden hier an irgendetwas mangeln sollte.

Was ist mit den Mischlingen? Seit hier solche Hunde wie Mázli, Pufa, Abigél und natürlich der Knödel bei Irina Einzug gehalten haben, bin ich weg vom Rassewahn. Ja, ich liebe Setter - aber ich habe festgestellt, dass auch so ein dreibeiniger Beaglemix mir in nullkommanix mein Herz stehlen kann. Und es behält .... alte Mischlinge oder behinderte irgendwo unterbringen - so gut wie chancenlos. Und dann kommen sie doch - die Familien, die genau diesen Mischling irgendwo im Universum gesucht haben und sich Knall auf Fall verlieben. Ohne wenn und aber ....

Was wird man also in der Setterburg in Zukunft finden?

Hundepersönlichkeiten


Man wird keine jungen und gesunden Hunde mehr bei mir finden - Leute, die einen solchen suchen, sollen sich an einen guten Züchter wenden (auch wenn sie den mit der Lupe suchen müssen). Man wird keine funktionierenden Hunde bei mir finden, man wird hier jene finden, die aufwendige Operationen benötigen, die alt sind, die behindert sind - die ein Recht darauf haben, ihr Leben ihren Ansprüchen nach so zu leben, dass sie dabei glücklich sind. Die, die seit Jahren in Tierheimen vergammeln, ohne dass auch nur einer von ihnen Kenntnis genommen hätte, weil sie vielleicht nur die falsche Fellfarbe haben oder ein unauffälliger Mischling sind. Und natürlich jene mit psychischen Auffälligkeiten. Ich habe hier 6 Plätze für solche Hunde - die natürlich immer belegt sein werden und wahrscheinlich kann ich meine Vermittlungen mit diesem Entschluß auch an einer Hand im Jahr abzählen. Aber - ganz ehrlich - das ist mir egal.

04.08.10

Heute ist Sajan zum Regenbogen gegangen. Sein kleiner, ausgemergelter Körper war zu schwach, zu viele Infektionen plagten ihn. Das Letzte, was ich noch für ihn tun konnte war, ihm auf seinem letzten Gang die Pfote zu halten. Wenigstens das sollte er haben, auch wenn es nicht viel war. Sajan ist übrigens Hindi und bedeutet "geliebt" - ich kannte den Buben nicht lange, aber das habe ich. Gute Reise, kleiner Mann!


27.07.10

Sajan frißt - selbst! Und er hat seit über einer Woche seinen ersten Haufen gemacht (ich wusste gar nicht, dass man sich über ein Stück Kacke so freuen kann). Über den Berg ist er noch nicht - also bitte weiter alle Daumen drücken.

Und von Mörfi höre ich aus der Schweiz nur allerbeste Dinge - er ist und bleibt der Godfather. Er ist dort viel glücklicher als bei uns, hat mehr Aufmerksamkeit und zum Bassetgility war er auch schon und hat mit Bravour den Slalom und den Tunnel gemeistert - in seinem Alter nenne ich das eine Leistung!


26.07.10

Ein ereignissreicher Tag, der uns viele Erkenntnisse gebracht hat:

1. Mirek ist in Pufa so verliebt, dass er ihr schon mal sein Lieblingsquietschespielzeug überlässt. Das ist ein Novum.



2. Pufa scheisst sich gar nix und stellt sich schon mal in eine Wildschweinrotte, wie unser Abendspaziergang bewiesen hat. Da das Mädel einen wirklich exzellenten Grundgehorsam hat, darf sie in wildsicheren Gebieten seit ein paar Tagen auch mal ohne Leine laufen - wildsicher dachten wir jedenfalls, bis wir um die Ecke bogen und vor gut 20 Frischlingen und Überläufern standen ... von den Muttersäuen keine Spur, aber weit konnten sie nicht sein. Und mit denen ist ja bekanntlich nicht gut Kirschen essen. Ich weiß nicht, wer den größeren Schreck von uns bekommen hat. Pufa setzt also zum Sprint an - und kommt auf den ersten Pfiff zurück. So hatte ich das noch nie. Den Veitstanz, den ich danach aufgeführt habe, kann sich wohl jeder vorstellen. Pufa ist einfach der Hammer!



3. Der alte Lord hat so gebettelt, dass er auch mal in den Wald mit darf, dass wir abends eine kleinere zweite Runde nur für ihn angeschlossen haben. Lord war schnell wie der Wind, ist gesprungen wie ein junger Hüpfer und hatte eine Heidengaudi - so glücklich habe ich ihn noch nie gesehen. Leider war es zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich dunkel und die Fotos sind nicht so schön geworden. Aber ich schwöre, dass unser Bub über das ganze Gesicht gelacht hat. Das werden wir wohl schon bald wiederholen.



25.07.10

Heute vor zwölf Jahren habe ich den Vermittlungsvertrag für meine Atcha unterschrieben - diesen Tag haben wir gleich zu ihrem Geburtstag erklärt, mein Mädel ist heute also so ungefähr 14 Jahre alt geworden. Da das ein Grund zum Feiern ist, haben wir schon am Morgen sehr zur Freude der Hunde eine mächtige Pansenparty geschmissen. Herzlichen Glückwunsch, mein Spatz!



Ich habe lange überlegt, ob ich die nachfolgenden Bilder ins Internet einstellen soll und mich heute dafür entschieden. Ich denke, dass man ein solches Schicksal niemandem vorenthalten soll. Mit dem alten Argan ist noch ein sehr junger Setter, noch nicht einmal ein Jahr alt, in dieselbe Tierklinik eingeliefert worden - die Tierärzte haben schwarz gesehen. Ich habe ihn Sajan genannt. Sajan wiegt gerade einmal 14 kg, hat eine Bauchspeicheldrüsenentzündung und ist einfach - komplett heruntergewirtschaftet. Heute hat er das erste Mal ein ganz klein wenig selbstständig gefressen und ich bin vorsichtig optimistisch. Daumendrücken kann nichts schaden.

 




22.07.10



Heute kurz vor 18 Uhr ist Argan zum Regenbogen gegangen. Ich hatte dem alten vernachlässigten Setter so gewünscht, dass er das in einem richtigen Zuhause hätte tun können, aber es sollte nicht sein, die Lunge war zu sehr geschädigt und leiden lassen wollte ich ihn nicht. 12 Tage haben die Tierärzte alles für ihn getan, aber nun war der Zeitpunkt gekommen, ihm einen würdevollen Abschied zu ermöglichen. Argan hat den Wald nicht mehr sehen dürfen. Ich danke Réka und Ági, die jeden Tag zu ihm gefahren sind, ihn gepäppelt und aufgemuntert haben, mit ihm durch die Straßen gezogen sind und es ermöglicht haben, dass Argan ein kleines Stück dieser wunderschönen und weiten Welt erleben und erschnüffeln durfte. So hat sich sein Traum wenigstens ein ganz klein wenig erfüllt. Am Samstag wollte ich ihn zu mir holen und alles war generalstabsmäßig geplant..... Wir können nicht immer gewinnen, aber wir können es zumindest versuchen.



20.07.10

Heute hat Irina das Knödelchen zu ihrer neuen Familie gebracht - und das ist ihr wahrlich nicht leicht gefallen. Der Knödel war ihr erster Pflegehund. Ich danke ihr und Andi von Herzen für alles, was sie für das kleine fröhliche Mädel getan haben. Und übrigens Irina - Du hast Recht - es wird auch beim 106. Pflegehund kein bisschen leichter, wenn man sie hergeben muss.


18.07.10

Mörfi muss mein Gästebuch gelesen haben - ich weiß nicht wie er es angestellt hat, aber anders kann ich mir die Sache nicht erklären. Julika Assmus hat geschrieben, Mörfi und Lord sollen einen Beschwerdeantrag wegen mangelnder Versorgung stellen. Mörfi hat keinen Beschwerdeantrag gestellt, ein Basset macht keine halben Sachen! Mörfi hat einen Ausreiseantrag in die Schweiz gestellt, heute Mittag wortlos seine wenigen Habseeligkeiten gepackt und ist abgereist!


15.07.10

Mirek ist verliebt - in die alte Pufa. Der Casanova umschwärmt sie hier nach allen Regeln der Kunst, leider ohne Gehör zu finden.



11.07.10


Am frühen Morgen sind zwei Neuankömmlinge in der Setterburg eingereist - Dédike und Pufa. Danke an Jürgen Meinicke, der sie mir bis vor die Haustür gebracht hat. Kurze Rudelintegration - alles passt. Wir trinken noch schnell einen Kaffee und dann kommt auch schon Irina. Wir wollen zusammen zum Tag der offenen Tür nach Guntersdorf fahren. Darauf freuen wir uns schon lange. Diesmal ist das Sommerfest ganz anders - ohne Tamtam, sondern einfach nur ganz für die Hunde. Nicht nur die Vierbeiner, sondern auch die Menschen sind deutlich entspannter. Ich bin richtig relaxt. Gegen 14 Uhr ereilt mich ein Anruf von Rudi - wir haben ein Problem: Dackel Dédike ist weg. Wie weg? Nicht auffindbar halt. Irina erzählt mir später, dass ich bei diesem Telefonat erst blass geworden und anschließend blaue Lippen bekommen habe. Wir verlassen überhastet das Fest und rasen nach Siegenburg. Als wir dort nach knapp einer Stunde endlich ankommen, sitzt Dédike schon wieder im Wohnzimmer. Rudi hat sie in der Gemeinde wiedergefunden, nach einer guten Stunde. Dédike hat ein Loch in den Maschendrahtzaun am Eingang unseres Gartens gebissen (!) und ist geflüchtet. Das ist gerade nochmal gut gegangen.

10.07.10

Mörfi hat eine dicke Backe, also ab zum Tierarzt. Wie schaut ein Tierarzt nun einem Basset ins Maul, der Tierärzte auf den Tod nicht leiden kann? Mörfi ist also um die Narkose nicht drumherum gekommen. Immerhin musste er ein paar Zähne lassen. Nun ist er wehleidig und braucht besonderen Trost - und den kriegt er natürlich. Knapp 4 Stunden nach der Zahn OP hat er sich beschwert, was das hier doch eigentlich für ein mieser Laden ist - Mörfi hat noch nichts zu essen bekommen. Ich befürchte, er wird sich mit Lord zusammentun und eine Sammelbeschwerde beim Tierschutz einreichen.



03.07.10

Ich bin mal wieder auf Tour mit 3 ungarischen Hunden an Bord - eine Dogge für Gabi, eine Mixhündin für die Belgier in Not und ein Mittelspitzmädchen. Die beiden letzteren sind aus der größten ungarischen Abdeckerei, dem Illatos. Das ist damit auch eine Premiere für mich, denn zum erstenmal transportiere ich eine Hunderasse, die in Deutschland auf der roten Liste steht, also vom Aussterben bedroht ist. Das Spitzmädel heißt Molly und hat einen Ruf wie Donnerhall - innerhalb von zwei Monaten war sie 2 mal im Illatos, wegen angeblicher Bissigkeit und Unverträglichkeit mit anderen Hunden. Kennengelernt habe ich eine kleine, unsichere, aber freundliche Hündin, die durchaus prima mit anderen Hunden konnte. Ich schätze, die ehemaligen "Besitzer" haben Molly so an die Wand gestellt, dass sie keine andere Wahl mehr hatte. Molly wird über die Spitznothilfe www.spitz-nothilfe.de vermittelt - und ist wirklich zuckersüß. Danke an dieser Stelle an Frau Stöcker, die sich liebevoll um Molly kümmert, bis sie ihre eigene Familie gefunden hat.

28.06.10

Pinto hat den Katzentest vermasselt. Es tut mir so leid ....


27.06.10

Als wir heute Morgen von unserem Spaziergang wieder kamen, war der Telefonhörer abgehoben. Zitat Rudi "Oh je, jetzt hat der Lord wirklich den Tierschutz angerufen, weil er wieder nicht mitkommen durfte!"


25.06.10

Der alte Lord hat es wieder mächtig im Kreuz - die Spaziergänge sind erstmal gestrichen. Lord ärgert sich furchtbar darüber und protestiert massiv - seiner Meinung nach sollte man wohl den Tierschutz informieren ....


24.06.10

Heute ist Abigél in ihre Familie gezogen - ich habe es einmal wieder mit einem lachenden und einem weinenden Auge gesehen. Ich freue mich immer, wenn "meine" Alten ein Zuhause finden, wo mehr Zeit und mehr kraulende Hände sind, als bei uns. Auf der anderen Seite bricht es mir jedesmal das Herz.

23.06.10

Es tut mir leid, liebe Tagebuchleser, aber dieser schöne junge Mann ist bereits vergeben.



Wir hatten Besuch - Éomer, der jetzt Sam heißt und in München wohnt, ist mit 3 Hundekumpels samt Besitzern vorbeigekommen und damit hatten wir 10 Hunde im Haus. Ich weiß noch, wie ich Sam-Éomer bekommen habe - klein, unterernährt mit einem bösen Husten. Heute ist er ein wohlerzogener, freundlicher, riesiger und fröhlicher Junghund. Da geht einem doch gleich das Herz auf. Gerdi hatte Käsekuchen mitgebracht (lecker, Danke!) und wir haben einen absolut entspannten und lustigen Nachmittag verbracht. Ich wundere mich immer wieder, wie anstandslos mein Rudel fremde Hunde auf das Gelände lässt - kein Zank, kein Streit. Am allermeisten genossen hat es wohl Mirek, der in Sam endlich einen passenden Spielpartner gefunden hat. Die Buben haben fast 4 Stunden ununterbrochen getobt - am Abend war Mirek so platt, dass man von seinem Bett nur noch ein wohliges Schnarchen hörte.




22.06.10

Ich finde es prima, dass die Leute immer dafür sorgen, dass uns nicht langweilig wird. Ein Beispiel ist der Tierfreunde Ebay Shop, den Rudi betreut. Wir rennen immerhin gut 20% der Fälle hinterher, dass wir das Geld für die Ersteigerungen bekommen, meist handelt es sich um Kleckerbeträge von 5 Euro oder weniger. Der längste Fall zieht sich nun schon seit April hin. Kein Zahlungseingang, also ein paar Erinnerungsmails losgeschickt - keine Antwort. Fall Ebay gemeldet, Artikel wieder eingestellt. Kurze Zeit später kommt eine Mail, der Bieter zahlt doch, hat es nur vergessen (kann ja mal passieren). Das ist nun auch schon wieder gut 1,5 Wochen her - kein Geld. Da kann einem doch die Lust vergehen.

Und dann wäre da noch der Fall des English Setters Pinto, der nach 11 Jahren Vermittlung wieder bei Gabi in Guntersdorf abgegeben wurde und der mir wie ein Stein im Magen liegt. Seine "Familie" hat ihn nicht nur abgeschoben, nein, seine Zähne sind eine Katastrophe und er muss heute zur Zahnsanierung, weil er Schmerzen hat. Nebenbei bemerkt versteht der Bube nun natürlich die Welt nicht mehr, warum er im Tierheim gelandet ist und hat Angst, ohne seine Familie, die er wohl immer noch liebt - Hunde sind wirklich seltsame Wesen. Ich habe also gestern eine Mail an die Familie von Talio geschrieben, denn Frau K.-R. hatte gesagt, sie würde einspringen, wenn Not am Mann oder Frau ist, und vorsichtig angefragt, ob sie Pflegestelle für Pinto sein könnten. Die Antwort kam prompt und lautete "Ja!" - da müsse man ja helfen (Danke!). Einzige Bedingung: Pinto muss sich mit dem alten Hauskater verstehen. Nach der Zahnsanierung geht Pinto also noch diese Woche zum Katzentest und ich bete, dass er es nicht vermasselt! Drückt doch mal alle die Daumen! Zu seiner ehemaligen Familie erspare ich mir jeglichen Kommentar - und bin froh, dass alles, das man im Leben tut, auch irgendwann auf einen zurückfällt.


21.06.10

Heute hatte Abigél Besuch - endlich hat einmal jemand erkannt, was für ein Goldstück das Mädel eigentlich ist. Ich befürchte, meine Zaubermaus wird uns in den nächsten Tagen in Richtung ihres eigenen Zuhause verlassen.

17.06.2010


Mirek hat vor geraumer Zeit ein Quietscheplüschtier geschenkt bekommen - gut 2 Monate später ist er immer noch nicht müde, es mit sich herum zu schleppen und zu quietschen, was das Zeug hält. Das nenne ich Durchhaltevermögen!



16.06.2010



Lord ist wieder fit und darf mit uns spazieren gehen - ich habe heute Abend ein paar Fotos von ihm geschossen, weil uns sonst wohl kein Mensch glaubt, was er dabei für eine Show abzieht ....





08.06.10

Heute haben wir auf unserem Abendspaziergang im Wald einen kleinen Fuchswelpen gefunden, das Gesicht zerfetzt von Schrot. Der Rüde lebte noch. Wie widerlich abartig, böse, pervers und krank muss ein Mensch eigentlich sein, dass er einem kleinen Fuchswelpen, der gerade seine Milchzähne bekommen hat, mitten ins Gesicht schießt und ihn dann liegen lässt? Beim Tierarzt blieb uns dann nur noch, den kleinen Buben auf seinem Gang über den Regenbogen zu begleiten. Während er eingeschläfert wurde, habe ich mich wohl tausendmal bei ihm für meine sadistischen Mitmenschen entschuldigt. Es hat mir nicht nur den Magen umgedreht, sondern ich bin auch stinksauer!
Die landesweite Jägerschaft stellt sich gerne als Heger und Pfleger der hiesigen Flora und Fauna dar. Nun bin ich der Meinung, dass Menschen sich nicht durch Worte, sondern ausschließlich durch ihre Taten qualifizieren - oder in diesem Fall disqualifizieren. Ich bin der Überzeugung, dass der kleine Fuchswelpe nur ein kleiner Teil der Spitze des Eisberges ist und in unseren Wäldern noch wesentlich mehr Abartigkeiten passieren, über die der Deckmantel des Schweigens gehüllt werden soll, einfach weil sich ein Großteil der Bevölkerung angewidert abwenden würde. Dieses Schweigen muss ein Ende haben.
 
05.06.10

Unsere ungarischen Kooperationspartner waren zu Besuch in Guntersdorf und haben nicht nur 3 Doggen für Gabi und einen Basset mitgebracht, den Esther in Pflege genommen hat (Danke!), sondern sie haben auch Eszky mitgebracht, für den in Deutschland ein Hunderolli gebaut wurde. Zugegeben, er schaut auf dem Bild noch ein wenig unglücklich drein, aber er wird lernen, mit dem Wagen umzugehen - und dann freue ich mich schon auf die ersten Videos aus Budapest.



03.06.10



36 Stunden Dauerregen? Macht uns doch nichts - dann spielen wir eben drinnen!



Bassetohren eignen sich prima zum reinbeißen ....



.... Setterschwänze im Übrigen auch!




02.06.10

Für alle, die im kalten und total verregneten Bayern auf den Sommer warten und hoffen, kann ich endlich Entwarnung geben. Unser erklärter Wetterfrosch und Schuhfachmann Mirek hat gestern damit begonnen, meine Schlappen in Sandalen umzuarbeiten, damit ich in den nächsten Tagen nicht so schwitzen muss. Der Sommer kommt!



PS: Böse Zungen behaupten allerdings, dass so auch das Wasser besser ablaufen kann.


29.05.10

Lord durchstreift wieder den Garten - er ist zwar noch wacklig auf den Beinen, gibt uns aber schon wieder ordentliche Befehle, wenn er etwas möchte. Heute habe ich ein bissl Unkraut gejätet und Lord war hochinteressiert an meinem Tun. Irgendwann hat er beschlossen, mitzuhelfen. Er hat das schon gezupfte Unkraut aus dem Korb genommen und daneben gelegt. Das müssen wir noch üben.


28.05.10

Lord ist aufgestanden und hat gefressen - die Medikamente schlagen an. Auf die Couch ist er auch wieder gekrabbelt.

27.05.10

Dem alten Lord geht es nicht gut - heute konnte er nicht mehr aufstehen, hatte Herzrasen. Rudi ist notfallmäßig sofort zum Tierarzt. Unser alter Bub hatte wieder einen Bandscheibenvorfall. Operieren kann man ihn nicht mehr. Also hoffen wir, dass die Schmerzmedikamente möglichst schnell wirken. Wir machen uns große Sorgen.


24.05.10

Manche Leute entspannen sich bei einem Wellnessurlaub - meine Entspannung heißt: Spaziergänge mit Bourbon und Abigél! Wenn ich mit Mirek, Atcha und Mörfi unterwegs bin, heißt es immer, das Jagdgeschwader genau im Auge zu behalten und möglichst früh eingreifen. Mit Bourbon und Abigél bummele ich über die Felder, hänge meinen Gedanken nach und muss auf überhaupt nichts achten. Bourbon läuft ein wenig voraus, dreht um, schaut wo ich bin, läuft zurück, holt sich ein Lob ab - die alte Abby klebt mir eh am Rockzipfel. Sie würde für nichts in der Welt sich auch nur mehr als 3 Meter entfernen. Es glaubt mir kein Mensch, wie ich das genieße ....


23.05.10

Der alte wackelige Lord lebt sein Leben wie ein Schweizer Uhrwerk - alles hat seine Zeit. Abends geht er immer pünktlich zwischen 21 Uhr und 21.30 Uhr ins Bett. Er erhebt sich von der Couch, forderd vehement bellend seine letzte Runde im Garten und schlurft dann ins Schlafzimmer. Man kann seine Uhr nach ihm stellen.


19.05.10

Die alte Abigél lebt ein eher zurückgezogenes Leben. Sie ist sehr unaufdringlich und beobachtet den ganzen Trubel hier lieber von der Kudde aus. Heute ist sie, als ich am Computer saß, zu mir gekommen, hat mich vehement angestupst und mir ihre Pfote auf den Oberschenkel gelegt - das muss sie sich von der distanzlosen Setterbande abgeschaut haben. Wenn sie jetzt auch noch das Vorstehen anfängt, verliere ich den Glauben.


18.05.10

Godfather Mörfi hat endlich eine Anfrage, wo alles passt - allerdings gibt es ein großes Fragezeichen bei der Vermittlung und das heißt Katzen. Also musste heute mal wieder Petra mit ihren Katzen herhalten, bei der ich immer alle Katzentests absolivieren kann. Was soll ich sagen - Mörfi hat es gründlich vermasselt. Katzen und Mörfi sind 2 verschiedene Welten, die wohl niemals zusammen kommen werden.


16.05.10

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man Hundekudden nie zu klein kaufen soll ....dieser Ratschlag scheint aber komplett an mir vorbeigegangen zu sein!



Und Sandra hat gesagt, ich solle jetzt gefälligst Mireks Beschreibung ändern - er ist nämlich noch toller als die Beschreibung ihn darstellt. So viele lobende Worte fallen mir aber gar nicht ein, wie ich bräuchte .

09.05.10

Die alte Abigél ist so brav, dass man glatt Depressionen kriegt - bis jetzt konnte ich nicht die kleinste Ecke oder Kante an ihr entdecken. So brave Hunde bin ich einfach nicht gewöhnt - normalerweise ziehen uns Neuankömmlinge hier die Haut in Streifen vom Leib und lassen es (meistens das erste mal in ihrem Leben) so richtig krachen und feiern eine Megaparty. Nicht so Abigél. Seit sie die Annehmlichkeiten einer Kudde entdeckt hat, ist sie der Meinung, dass alles, was sie zum Leben braucht und paar freundliche Worte, ein gut gefüllter Napf und eben eine solche Kudde sind. Sie ist herzerweichend bescheiden.

Heute habe ich Bilanz gezogen: Es ist selbst für mich erstaunlich, was für ein Sammelsurium an gestrandeten Existenzen sich hier angesammelt hat. Sechs Hunde - sechs Individualisten und jeder mit seiner eigenen Geschichte. Da hätten wir die ganz Alten Atcha, Lord und Abigél - alle 13,5 Jahre alt, alle taub oder sehr schwerhörig, Atcha einäugig, auf dem anderen Auge sieht sie nur noch ganz, ganz wenig, Lord sieht auch sehr schlecht und Rückenprobleme haben er und Abigél. Gefolgt von Godfather Mörfi mit 10,5 Jahren - dessen Arthrose im Schultergelenk sich noch bescheiden ausnimmt und der wie ein alter Stammesfürst mit Argusaugen über das Wohlergehen seines Rudels wacht. Bourbon ist gute 9 Jahre und Autist. Dann kommt Mirek, anderthalb Jahre alt, mit seiner defomierten Hüfte - die ihm ja seit seiner OP keinen Ärger mehr macht und eigentlich nicht mehr zählt. Ich muss immer wieder lachen, wenn ich mir mein Gruselkabinett so anschaue.


06.05.10

Abends halb zehn in der Setterburg...



...nach einem anstrengenden Tag einfach mal alle Viere gerade sein lassen.


01.05.10

Alles neu macht der Mai. Ein Neuzugang in der Setterburg. Die entzückende 13,5 Jahre alte schwarze Mixhündin Abigél - ein Mädel mit einer traurigen Geschichte (zu der ich später bei den Vermittlungshunden komme). Ich bin froh, dass sie da ist!

 
29.04.10

Ein Morgenspaziergang ohne Vorkommnisse, nur mein Knie ist ziemlich unhandlich angeschwollen. Michaela kommt heute, um sich mit den Hunden zu beschäftigen. Als ich abends nach Hause komme, finde ich einen Zettel von ihr, in dem folgendes als PS steht: Mirek ist klasse!! Und Mörfi auch!! Konnte mich beim Klauen für keinen entscheiden - darum sind beide noch da.
Mirek scheint sich eine Fangemeinde zu erarbeiten.

Und Rudi wurde heute am späten Nachmittag endlich aus dem Krankenhaus entlassen. Ich bin so froh!!!!

28.04.10

04:45 .... der Wecker klingelt und damit hat mich der Arbeitsalltag wieder. Schnell aus dem Bett, ab ins Bad, das Hundefutter richten. Ich schnappe mir Bourbon, Atcha und klein Mirek - Mörfi ist um diese Uhrzeit noch nicht aus dem Bett zu kriegen, Lord darf nicht mit auf weite Spaziergänge. Und den habe ich vor, denn Bourbon bieselt ja nur einmal am Tag und dazu braucht er Zeit. Den Garten nutzt er nicht. Ich habe mich für einen Gang an der Abens entschieden, an die wundervolle weite Wiesen grenzen. Bourbon darf ohne Leine laufen, er ist mein bester Setter, was das Befolgen von Kommandos angeht. Mitten auf dem Spaziergang schafft es Mirek aus dem Geschirr heraus zu kommen. In meiner Übermüdung hatte ich wohl den Verschluß nicht richtig zugemacht. Panik - bei der Frequenz von Enten und Fasanen sehe ich ihn nie wieder; es ist neblig und die Bundesstraße nicht weit. Nun bin ich zum Glück ein lausiger Hundeführer und sprinte, alle Gesetze der Hundeerziehung mißachtend, sofort hinterher. Kurz vor dem Steilufer hebt Mirek ab - ich auch - und mit einem filmreifen Sprung erwische ich seine Hinterbeine und halte ihn fest, bevor er in die Abens springen kann. Als ich aufstehe merke ich, dass meine Kniescheibe auf halbacht hängt - in meinem Adrenalinrausch spüre ich keinen Schmerz, sondern renke sie mir kurzerhand selbst wieder ein. Schließlich muss ich nach Hause kommen .... nun ist aber endgültig der Wurm drin. Atcha hat brav am Weg auf mich gewartet, Bourbon taucht nach dem ersten Zuruf aus dem Nebel wieder auf. Was bin ich stolz auf meine zwei roten Iren. Wortlos packe ich Mirek in sein Geschirr - der übrigens total enttäuscht ist, dass er keine Enten jagen durfte - und wir machen uns auf den Weg nach Hause. Noch schnell unter die Dusche, Lord und Mörfi für die dringendsten Geschäfte in den Garten lassen, Hunde füttern, Medikamente verteilen und ab in die Arbeit.

Sandra sittet die Hunde - sie hat einen Heidenspaß dabei und bleibt länger, als sie ursprünglich geplant hat. Ganz besonders angetan hat es ihr Mirek. Danke Sandra!

27.04.10

Ich besuche Rudi - es geht ihm deutlich besser. Die OP ist erstmal vom Tisch. Mir fällt ein riesen Stein vom Herzen. Er wird aber noch ein bissl in der Klinik bleiben müssen.


26.04.10

 

Talio liefert sich am Vormittag wilde Spiele mit Mirek im Garten. Die Buben sprechen definitiv die gleiche Sprache und haben eine Fetzengaudi. Zu meiner Überraschung mischt sich der alte Lord irgendwann in das Treiben ein und spielt einfach mit. Ich glaube meinen Augen nicht zu trauen. Seit er gebarft wird, geht es ihm deutlich besser, die alten Knochen scheinen nicht mehr so zu schmerzen. Und ganz nebenbei hat er 500g zugenommen - ich bin über jedes einzelne Gramm dankbar! Godfather Mörfi sorgt dann irgendwann für Ruhe und Ordnung im Zusammenspiel - er hält das wohl für seine vorrangige Aufgabe als Rudelchef.
 

Am Nachmittag muss sich Mirek allerdings schon wieder von Talio trennen. Talio wird abgeholt und macht sich auf den weiten Weg nach Dortmund. Ein wirklich kurzes Gastspiel - aber ich gönne dem Buben seine erste eigene richtige Familie von ganzem Herzem.
 

25.04.10, the day after

00:10    Der Notarzt und Rudi kommen zurück, schlechte Nachrichten. Er muss im Krankenhaus bleiben und geht gleich auf die Station. Dort wird er nochmals gründlich untersucht. Es ist von OP die Rede und einem längeren Aufenthalt. Meine Sorgen wachsen. Ich lasse ihn mit Bauchgrummeln zurück. Auf der Rückfahrt versuche ich, mich krampfhaft wach zu halten - jetzt bloß nicht auf der Autobahn einschlafen. Die letzten Stunden fordern ihren Tribut.
01:35    Ankunft in Siegenburg. Alle Hunde waren brav und begrüßen mich freudig. Ich schicke die Bande schnell zum bieseln, richte die Medikamente und verteile sie.
02:00    Ich falle todmüde ins Bett - nach 21 Stunden kein Wunder. Mein letzter Gedanke gilt Rudi, dann bin ich eingeschlafen.
06:00    Der Wecker klingelt ....

.... nun heißt es den Tag planen. 6 Hunde, davon ein Neuzugang wollen umfassend versorgt und ausgelastet werden, davon hat jeder so ziemlich andere Ansprüche. Der Altersunterschied von 1,5 Jahren bis 13,5 Jahren macht sich bemerkbar. Als ich am Ende des Tages vorsichtig nachrechne, komme ich auf über 6 Stunden Spaziergänge insgesamt. Wie das die nächsten Tage zu schaffen ist, ist mir schleierhaft - ich arbeite Vollzeit, gehe sieben Uhr aus dem Haus und komme selten vor halb sechs abends wieder - egal, es gibt für alles eine Lösung. Vormittags hat meine Atcha einen Termin im Hundesalon meiner Vermieterin - ihr dicker Pelz belastet sie bei diesen Temperaturen schon sehr. Atcha ist wie immer super brav beim scheren und Uli ist begeistert von so viel Geduld. Wie immer möchte sie keine Bezahlung dafür. Für den Tierschutz, sagt sie. Solche Vermieter muss man mit der Lupe suchen. Dafür bin ich dankbar.

Nach dem Mittagspaziergang im Wald fahre ich zu Rudi, er braucht Sachen. Als ich in Regensburg ankomme, hängt er am Tropf, kriegt Antibiotika und ein ganzes Arsenal von Augentropfen. Er fühlt sich ein ganz klein wenig besser. Er macht sich Sorgen, wie das mit den Hunden wohl die nächsten Tage zu schaffen sei .... als ob es jetzt nichts Wichtigeres gäbe. Ganz ehrlich - in Grunde liebe ich ihn genau für diese Aussage! Die Hunde kommen auch bei ihm an erster Stelle.
Ich rufe meinen Chef an - am Sonntag tue ich das sehr ungern, weiß mir aber keinen anderen Rat. Er gibt mir 2 Tage frei. Am Mittwoch geht ein Kollege in Urlaub, dann ist das nicht mehr möglich. Ich bin dankbar für solch einen Chef - nicht nur, dass das ganze Team die Hunde mit in die Arbeit bringen kann (wir sind ein Hundeteam - bei uns haben 80% der Kollegen mindestens einen Hund, der Durchschnitt wird durch das Siegenburger Rudel allerdings deutlich nach oben geschoben), er hat auch immer, aber wirklich immer Verständnis für Notsituationen. Auch hier habe ich großes Glück!
Rudi ist beruhigt, ich auch. Ich fahre zurück nach Hause, die nächsten Spaziergänge warten.
Als ich mit Sandra telefoniere, bietet sie spontan Hilfe fürs Hundesitting am Mittwoch an. Sie hat Urlaub und freut sich drauf! Michaela tut ein paar Tage später das für Donnerstag. Ich bin platt über soviel Hilfe und Unterstützung - Danke, ihr beiden! Es gibt immer eine Lösung .....

Samstag, 24.04.10 - der Tag des Supergaus

05:00    Der Wecker klingelt, heute will ich Talio in Ungarn abholen und bringe Gabi gleich noch eine kleine schwarze Hündin mit. Schnell ins Bad, einen Kaffee kochen, das Auto mit ein paar Säcken Futterspenden beladen, die Michaela besorgt hat (Danke Michaela!). Leinen und Halsbänder zusammenpacken, Wasser und Schüssel.
05:45    Abfahrt, eine entspannte Fahrt ohne Stau.
10:45    Ankunft in Hegyeshalom, Atila und Lena warten schon, den Talio und die Hermina im Gepäck. Die Hunde dürfen spazieren gehen, ich springe schnell in den Supermarkt, um Zigaretten und Gewürze zu kaufen. Die Hunde werden in mein Auto gesetzt und ab geht es in Richtung Deutschland.
15:45    Ankunft in Guntersdorf. Hermina kommt in die neueingerichtete Quarantäne, ich trinke schnell einen Kaffee, bestaune Gabis Neuzugänge, werde zwischendurch von Bosco und seiner überschäumenden Lebensfreude fast umgerannt - er freut sich einfach ein Loch in die Mütze, als ich ihm die Wampe kraule.
16:15    Abfahrt Richtung Siegenburg, Talio muss schließlich noch ins Rudel integriert werden.
17:00    Ankunft - schnell ins Haus, um Rudi Bescheid zu sagen. Der sitzt auf der Terasse, hält sich das linke Auge, er hat sich einen Stock beim Holzabladen in den Augapfel gestochen. Damit ist nicht zu spaßen. Nach ein paar Worten, hole ich den Talio aus dem Auto, lasse ihn kurz seine Geschäfte erledigen, packe ihn in mein Büro, setze Rudi ins Auto und fahren in die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses. Dort läßt man uns 2,5 Stunden warten, spült schnell das Auge und schickt uns wieder nach Hause.
20:45    Zurück in Siegenburg, Talio war super brav im Büro - prima, er kann also alleine bleiben, auch wenn das nicht gerade der Idealfall eines Testes ist, gleich am ersten Tag. Ich entschuldige mich vorsichtshalber bei ihm - er nimmt es mir nicht krumm, sondern hat in der Zwischenzeit geschlafen. Natürlich auf der Couch, und das wohl das erstemal in seinem Leben. Das freut mich. Rudi schnappt sich den Rest des Rudels für einen Spaziergang, ich gehe mit Talio wenige Minuten später hinterher. Sie verstehen sich auf Anhieb - das ist ja noch besser als gedacht. Godfather Mörfi mustert Talio von oben bis unten und stellt dann fest, dass dieser Setter wohl nie auch nur ansatzweise eine Gefahr für das Rudel sein wird. Talio ist aufgenommen.
21:30    Wir schieben uns eine Pizza in den Ofen, danach versinke ich vor dem Fernseher mit einem Glücksgefühl, dass dieser anstrengende Tag nun endlich vorbei ist. Rudi geht ins Bett, er hat Schüttelfrost und fühlt sich nicht wohl.
23:00    Rudi steht vor mir, er hält es vor Schmerzen nicht mehr aus, der Augapfel ist riesengroß angeschwollen und ich kriege den Schreck meines Lebens. Talio noch schnell ins Büro gesetzt (bei 5 Rüden, die sich erst wenige Stunden kennen ist mir das erneute alleinebleiben einfach zu unsicher), ins Auto und ab nach Regensburg in die Uniklinik, die auch Augennotfälle behandelt. Beim Fahren merke ich, dass Nachtblindheit bei Notfällen kurz vor Mitternacht nicht gerade von Vorteil ist.
23:35    Ankunft in der Uniklink - Rudi geht schnell in die Notaufnahme, ich suche einen Parkplatz. Als ich zu ihm komme, kommt gefühlte 30 Sekunden später schon der Notarzt - die sind wirklich schnell, die Jungs. Nun heißt es abwarten.


17.04.10

Mázlis großer Tag ist gekommen - er wird schon sehnsüchtig erwartet. Mörfi darf ihn begleiten, denn in der Nachbarschaft wohnt eine Bassethündin. Mörfi hat bei uns noch nie einen anderen Basset getroffen und diese Chance möchte ich ihm nicht verbauen. Er macht prompt der Bessie schöne Augen und hofiert sie nach allen Regeln der Kunst. Mázli schaut sich derweil sein neues Haus und den Garten an. Wir gehen eine große Runde zusammen spazieren, regeln noch die Formalitäten, Mázli kriegt ein Schweineohr und Mörfi und ich machen uns klammheimlich aus dem Staub, um dem kleinen Dreibeiner den Abschied zu erleichtern. Ich weiß ihn dort gut aufgehoben, trotzdem zerdrücke ich auf der Heimfahrt ein paar Krokodilstränchen. 8 Monate sind eine lange Zeit im Zusammenleben. Überhaupt habe ich nie verstanden, dass Mázli so wenige Interessenten hatte - die ganze Welt schreit nach absolut kinderfreundlichen und katzenverträglichen Hunden und genau das war der Bub. Dazu noch exzellent leinenführig, konnte alleine bleiben, war ein prima Beifahrer und überhaupt .... es gibt Sachen, die muss ich wohl auch nicht verstehen.

10.04.10

Mázli hat Besuch - und zwar ernsthaften Besuch! Herr G. interessiert sich nämlich nur für einen Hund - Mázli. Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell das Rudel merkt, für wen der jeweilige Besuch eigentlich da ist. Normalerweise hat sich Mázli bei Besuchern immer nach einer freundlichen Begrüßung zurückgezogen - mit einem unendlich melancholischen Blick. Nie stand er im Mittelpunkt. Nicht so heute. Mázli schmust was das Zeug hält, möchte gar nicht ablassen und ist einfach nur glücklich. Beim Spaziergang benimmt er sich vorbildlich. Herr G. ist wirklich erstaunt, was unser dreibeiniger Bub für ein Tempo bei dem Laufen entwickelt. Zitat "Ich habe ja gedacht, dass ich mein Tempo anpassen muss - allerdings gingen meine Gedanken in die andere Richtung! Ich komme ja kaum hinterher." Mázli wird nächstes Wochenende umziehen und nach 8 Monaten bei uns und 17 Monaten insgesamt im Tierschutz endlich seine eigene Familie haben.

09.04.10

Mörfi darf endlich mal wieder mit in die Arbeit - ich wurde schon andauernd gefragt, ob ich den kurzbeinigen Freund endlich mal wieder mitbringe. Erwartungsgemäß war Mörfi Hansdampf in allen Gassen, wurde ordentlich mit Leckereien zugestopft und hat es genossen.


04.04.10

Mirek hat gut lachen!



Er darf endlich soviel rennen, toben und spielen, wie er will.





Und noch einer hat gut lachen - Varjú ist direkt aus dem ungarischen Tierheim mit kurzem Zwischenstop in der Setterburg in seine eigene Familie gezogen, die im Übrigen ausschließlich lobende Worte für ihn hat. Danke an Claudi E. samt Familie!



03.04.10

Gabi hat auf der Tierfreunde Niederbayern Hauptwebsite am 30.03. einen Tagebucheintrag gemacht, den auch ich hätte schon lange machen sollen. Es geht um die Erwartungshaltung von Familien - die Erwartung, dass wir den Hund ins Haus bringen. Nun, wir müssen genau die gleiche Strecke fahren wie unsere Interessenten, legen uns hier krumm für die Hunde - und Siegenburg - Budapest - Siegenburg fahre ich auch an einem Tag. Ja, ich fahre meine alten und behinderten Hunde ins neue Zuhause. Einfach deshalb, weil das Hunde mit ganz besonderen Ansprüchen sind, die ich am Besten einschätzen kann und weil ich den Leuten eben deshalb besonders auf die Finger fühlen möchte und auch tue. Oft genug habe ich eben deshalb einen Hund wieder eingepackt und mit nach Hause genommen, weil die Umstände nicht so waren wie am Telefon geschildert. Alle anderen werden schon herkommen müssen, um ihren Vierbeiner abzuholen. Für meine alte Seka bin ich Dresden - Guntersdorf, Guntersdorf - Szeged - Guntersdorf, und Guntersdorf - Dresden an 2 Tagen mit guten 4 Stunden Schlaf gefahren, das dürften grob über den Daumen gepeilt 3000 Kilometer gewesen sein. Seitdem liegt die Messlatte verdammt hoch - und da lasse ich sie auch liegen.

02.04.10

Ein großer Tag für den kleinen Mirek - die vorsichtige Reha ist beendet. Eigentlich hätte sie noch drei Wochen gedauert, aber der kleine Bub hat sich nach seiner großen OP so gut entwickelt, dass wir verkürzen konnten. Mirek durfte also heute zum ersten mal mit uns auf ganz große Tour in den Wald und ist dort geflitzt wie ein junger Gott. Da ging vielleicht die Post ab. Kein Humpeln, das Bein wurde voll belastet und er hat gestaunt, was für tolle Ecken es auf diesem Planeten gibt. Wir haben ihm erklärt, dass er das jetzt öfters haben kann.

01.04.10

English Gentlemen - na ja, der Mirek wird hoffentlich noch einer!



31.03.10

Seine Lordschaft fordert energisch das Recht auf Spaziergang ein - eigentlich soll er sich ja schonen, aber bitteschön nicht mit seiner Lordschaft. Er hat beschlossen, ein täglicher Spaziergang entgegen der tierärztlichen Empfehlung müsse sein, sonst würde er nach dem Tierschutz brüllen. Also darf er abends mit auf die Piste, nicht dass wir noch Ärger kriegen ... ihr seht, er hat uns wirklich schon gut erzogen. Ansonsten ist Lord fürchterlich verliebt in meine Atcha, die ja das einzige Mädel im Haushalt ist. Er hofiert sie und macht ihr täglich mehrere Anträge - in der Jugend hat der alte Knabe garantiert nichts anbrennen lassen, der Casanova.

25.03.10

Mázli hat mit mir einen Ausflug gemacht - in die Arbeit. Mázli ist zwar aufgeregter gewesen, als Mörfi, aber er hat es genossen - und unsere Klienten auch. Ich weiß von diversen Scheiben Salami, Käse und einer Leberwurstsemmel, die den Besitzer gewechselt haben. Den Rest will ich gar nicht wissen. Mázli hat es so geliebt, endlich auch einmal im Mittelpunkt zu stehen. Und dass ihm ein Bein fehlt, das hat glaube ich gar keiner so richtig zur Kenntnis genommen. Braver Mázli!

23.03.10

Der alte Lord wird umbenannt - in Terrorist! Will der alte Knabe etwas, dann stellt er sich vor einen hin und bellt mit heiserer Stimme und zwar so lange, bis er es bekommt. Meist heißt das: Ich will eine Massage, auf der Couch kuscheln, einen Imbiß, raus in den Garten oder schlicht und ergreifend Entertainment. Er weiß halt ganz genau, was er will - und vor allem, wie er es bekommt. Wir lieben ihn!

Der Tierarztbesuch war niederschmetternd (Lord ist allerdings anderer Meinung). Der Rücken ist so ziemlich im Eimer - Spondylosen, Spondylarthrosen, alte Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule (Verdacht auf Cauda Equina) und Blutarmut aufgrund einer Blutkrankheit. Jetzt muss er für 3 Wochen Antibiotika nehmen. Die schlagen ihm auf den Magen - dabei wiegt Lord bei 67cm Schulterhöhe gerade einmal 21kg. Sorgen macht er uns also schon. Aufgrund der Rückenprobleme ist er immer mal wieder kotinkontinent - dabei gibt sich der entzückend sanfte alte Herr wirklich alle Mühe, dass er es rechtzeitig nach draußen schafft. Lord lässt sich von alldem nicht beirren und genießt sein Leben - und hat schon die eine oder andere Runde einen Ball durch die Gegend geschleppt und dabei Sprünge wie ein junger Bock gemacht.

20.03.10

Und wieder zwei Neuzugänge in der Setterburg - Varjú und der alte Lord sind angekommen. Der Anblick von Lord treibt einem die Tränen ins Gesicht. Der Knabe ist groß - geradezu riesig für einen Engländer - und klapperdürr abgemagert. Er hat ernsthafte neurologische Probleme, die Hinterbeine zittern und er tippelt in kleinen Schritten vorwärts. Lord ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Aber er frißt, stapft durch den Garten, schläft auf der Couch, ist anhänglich und verschmust, wedelt sich durch den Tag. Am Montag gehen wir erstmal zum Tierarzt zu einem großen Untersuchungstermin.

18.03.10

Als ich heute von der Arbeit nach Hause gekommen bin, erwartete mich ein großer Schreck - Mirek hatte Beulen im Gesicht, teilweise schon blutig aufgekratzt. Also ab zum Tierarzt. Diagnose: Futtermittelallergie. Nun barfe ich ja die Hunde, wenn sie es vertragen und Mirek hat es immer super vertragen. An dem Tag gab es Putenmägen und womit werden Puten gefüttert? Richtig: Getreide. Es ist nur niemand darauf gekommen, dass Mirek hochallergisch auf Getreide reagiert, weil ich grundsätzlich getreidefrei füttere. Nun muss der arme kleine Kerl wieder einen Kragen tragen, damit er sich die Beulen nicht weiter aufscharrt.


14.03.10

Wildfang Aslan ist heute in sein neues Zuhause gezogen. Und da ich ein super Timimg habe, habe ich mir 3 Finger der rechten Hand so blöd an einer Tür gequetscht, dass mir das tippen am Computer nicht nur schwer fällt, sondern auch noch ziemlich lange dauert. Ich bitte deshalb um Verständnis, dass es sein kann, dass meine Antworten per e-mail wahrscheinlich ein wenig auf sich warten lassen. Ganz ehrlich: Die Hunde sind diesmal absolut unschuldig, aber die Finger schimmern jetzt wenigstens in den schönsten blau-lila-rot Batiktönen.

05.03.10





Strahlende Sonne - die Hunde haben eine Gartensession eingelegt. Während Mirek und Aslan gespielt und getobt haben, ließen sich Atcha, Mörfi und Mázli lieber die Sonne auf den Pelz brennen. Ich habe ein paar Fotos geschossen und musste beim Betrachten feststellen, dass Kindskopf Aslan darauf weder seine ellenlangen Beine noch seine Mimik unter Kontrolle hat.





Mázlis Kennenlerntermin bei seinen Interessenten ist ja nun auch schon eine Weile her - leider waren er und die Schäferhündin in Grundinteressen und Bedürfnissen so verschieden, dass ich den Leuten absagen musste. Beide wären wohl nicht glücklich miteinander geworden. Aber eines wissen wir jetzt: Mázli ist 120%ig katzenverträglich.
 


03.03.10

Wildfang Aslan hat das geschafft, was weder ein Mensch noch ein Hund je bei mir geschafft haben - er hat mir eine blutige Nase gehauen. Wenn ich am Abend von der Arbeit komme, freuen sich die Hunde immer so, dass man denken könnte, ich wäre wochenlang verschollen gewesen. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich mir die Schuhe ausgezogen habe - den Bruchteil einer Sekunde später lag ich wie ein Käfer strampelnd auf dem Rücken und habe Sterne gesehen ...

28.02.10

Kaum da, schon abgeholt - Pellea ist zu einem kleinen frechen Terrierherrn namens Willi gezogen.



27.02.10

Heute habe ich mich aufgemacht nach Ungarn, um Pellea abzuholen. Solche entspannten Fahrten habe ich selten - in Wien herrschten traumhafte frühlingshafte 15°C, kein Stau auf der gesamten Strecke und auf dem Rückweg haben Pellea und Bibo (ein Vizsla für Vizsla in Not) geschlafen. Ich habe es genossen ... Pellea ist eine wirklich bezaubernde kleine Hündin - so lang wie Mörfi. Sie ist bei uns hereinspaziert, als würde sie schon ihr ganzes Leben hier wohnen.


20.02.10


Bourbon ist Autist. Er hatte im April vor knapp 3 Jahren einen schweren Verkehrsunfall, bei dem er massive Hirnschädigungen davon getragen hat. Er musste alles neu lernen - das Laufen, das Trinken; bieseln tut er immer nur einmal am Tag. Bourbons Leben verläuft streng geordnet und linear, er kann sich nicht auf mehrere Sachen gleichzeitig konzentrieren. Seine Routine bestimmt unser Leben, denn jede Veränderung am zeitlichen Ablauf wirft ihn aus der Bahn. Wir lieben ihn von ganzem Herzen. Gestern gab es im Tagebuch die Meldung "Wahre Liebe gibt es nur unter Männern!" - die Tragweite ist eine andere: Bourbon ist dabei, seinen Autismus zu durchbrechen. Aslan ist der erste Hund, zu dem richtigen Kontakt aufnimmt. Die Buben putzen sich gegenseitig, schlafen eng aneinander gekuschelt und Bourbon schnüffelt an ihm - normalerweise kommen andere Hunde in seinem Weltbild nicht vor. Bourbon hat in den letzten Tagen einen riesigen Schritt in Richtung Normalität gemacht.




18.02.10

Aslan und Bourbon sind der Meinung: Wahre Liebe gibt es nur unter Männern!




13.02.10


Mirek, Aslan und Mázli haben heute Morgen eine Dreierspielgruppe gegründet - hier geht es vielleicht zu



 
12.02.10

Mázli hat endlich eine Anfrage - und dann auch noch eine Familie, die alle Vorraussetzungen für ein glückliches Hundeleben für einen kleinen dreibeinigen Beaglemix mitbringt, also all das, was Mázli liebt: Couch, Spaziergänge, Hundegesellschaft, ein Kind (ganz wichtig im Leben des kindernärrischen Mázli - von denen kann er nämlich nicht genug kriegen) und viel Liebe und Aufmerksamkeit. Der Knackpunkt: Es leben auch Katzen im Haus - also waren wir heute zum Katzentest. Und es kommt ja sowieso immer anders als man denkt. Mázli kennt nämlich Katzen, er kennt ihre Körpersprache, ihre Warnsignale und war so unglaublich höflich und freundlich zu den Samtpfoten, dass ich mich riesig gefreut habe. Nächste Woche Sonntag hat er einen Kennenlerntermin - drückt mal die Daumen!
 
10.02.10

Hundevermittlung im Alltag:

Ich habe eine Anfrage für Aslan in der Mail - also rufe ich zurück. Es ist eine Familie aus Sachsen mit einer 5 jährigen Setterhündin. Als ich beginne, der Familie auf den Zahn zu fühlen, stellt sich relativ schnell folgendes heraus (ich habe ein Gedächnisprotokoll formuliert - soviel Schmarrn kann ich mir wortwörtlich nämlich nicht merken):

R: Wir beabsichtigen unsere 5 jährige Hündin zuzulassen.
ich: Bitte?
R: Na, sie soll Welpen bekommen und dazu brauchen wir einen besonders schönen Rüden.
ich: Aha.
R: Was hat er denn für ein Fell - wenn die Welpeninteressenten kommen, brauchen wir schon einen Rüden, der was hermacht.
ich (trocken): Aslan wird kastriert.
R: Dann wollen wir ihn aber nicht mehr - wozu soll der denn dann noch nutze sein.
ich (noch trockener): Ich weiß nicht, ob sie mich verstanden haben - Aslan wird kastriert.
R: Ja, wollen Sie den Hund jetzt verkaufen oder nicht.
ich (supertrocken): Dann eher nicht.

Ich habe das Gespräch an dieser Stelle abgebrochen - was bleibt ist ein schaler Geschmack und Bauchschmerzen. Eine 5 jährige Hündin soll also zum erstenmal Welpen bekommen - dazu braucht man einen möglichst billigen Deckrüden. Die Rechnung sollte dann also folgendermaßen aussehen: 250,- für Tierschutzhund - die Welpen für 350 - 400 € verticken = gutes Geschäft. Und wenn dann wieder ein (oder mehrere) Welpen mit Defekten auf die Welt kommen rennt man damit wahrscheinlich schreiend zum Tierschutz. Manchmal frage ich mich ernsthaft, ob ich spinne oder die anderen. Die Hündin tut mir unendlich leid ...

09.02.10



Da haben sich vielleicht zwei gefunden: Mirek und Aslan haben ungefähr das gleiche Alter, allerdings ist Aslan gute 20 cm höher als Mirek und wiegt locker das Doppelte. Das hält sie mitnichten davon ab, im Garten zu toben wie die Wilden - mit der entsprechenden Geräuschkulisse natürlich. Vielleicht sollte ich sie in David und Goliath umbenennen. Was mich aber ganz besonders freut ist, dass Mirek sein Bein dabei voll nutzt (siehe Beweisfotos). Wir müssen trotzdem ein Auge auf ihn haben, dass er sich nicht übernimmt. Deshalb sind die Spiele sehr zum Ärger der beiden zeitlich streng limitiert.



07.02.10

Heute sind Maggie und Aslan aus der ungarischen Abdeckerei Gyömrö in die Setterburg eingezogen (ich bin immer wieder erstaunt, was die Leute alles so wegwerfen) - Maggie ist allerdings gleich mit Sandra zu Miss Marple und Brixes verschwunden und mischt jetzt dort den Laden auf. Als ich den unglaublich schönen Aslan in Guntersdorf abgeholt habe, meinte Gabi "Der ist ja fast so groß wie meine Dogge!". Nicht ganz, aber er ist schon ein ungewöhnlich mächtiger Jungrüde. Nun erkundet er gerade die Mysterien des Hauslebens - und hat als erste Amtshandlung den Abend Fernsehen geschaut, wie Jugendliche nunmal so sind....

06.02.10

Sandra, die die alte schrullige Bassetdame Miss Marple hat, hat mich angerufen: "Duuuuuu, Du musst heute unbedingt 18 Uhr "Hund Katze Maus" schauen - da kommt ein Beitrag über Bassets." Gesagt, getan. Herr Rütter wurde zu einer Familie gebeten, die einen Basset haben - diebisch und anhänglich wie Pattex (oder eine Schmeißfliege - beides kommt auf das Gleiche heraus). Die Dame des Hauses meinte konsterniert in die Kamera, sie glaube, der Basset habe ein prollhaftes Verhalten und ADS (weil er ihr wie eine Schmeißfliege .... na, ihr wißt schon - ähm, ADS ist was anderes, das nur ganz nebenbei). Gezeigt wurde ein typischer Basset - ständig hungrig, selbstbewußt, unbeeindruckbar und unterbeschäftigt, dessen Hauptaufgabe es war, die Golden Retrieverdame des Hauses zu unterhalten. Mal ganz davon abgesehen, dass zwischen einem Basset und einem Goldie ganze Galaxien liegen - damit hätte sich kein Basset dieser Welt zufrieden gegeben. Bleibt das Resümee - ich habe mir erlaubt, es Mörfis Law zu nennen:

- Wer eine niedrige Frustrationstoleranzgrenze hat, sollte sich keinen Basset zulegen.
- Wer einen Basset nur zur Zierde will, sollte sich keinen zulegen..
- Wer mit Nahrungsmitteldiebstahl nicht zurande kommt, sollte sich keinen Basset zulegen.
- Wer ein Problem mit menschlich-canider Körpernähe hat, sollte sich keinen Basset zulegen.
- Wer selbst Charme und Witz hat, über sich selbst lachen kann, das dolce vita und lange Spaziergänge mit Beschäftigungsspielen liebt, wer Essen zu schätzen weiß und selbst einen gehörigen Dickkopf hat, der sollte sich unbedingt einen Basset zulegen.

Sandra und ich haben uns in einem anschließenden Telefonat halb kringelig gelacht ..... über die Kaspereien "unserer" Bassets.


31.01.10


Schnee, Schnee und nochmals Schnee - eigentlich mag ich ja Schnee, aber so langsam habe ich die Nase voll davon. Dass Mirek in seiner Reha vorsichtig auf einem rutschfesten Untergrund (in der Rehaanweisung steht "möglichst Asphalt") sein Bein trainieren soll, scheitert bereits daran, dass wenn man aus der Tür geht kein rutschfester Untergrund mehr vorhanden ist. Der Gemeinde scheint das Streusalz ausgegangen zu sein. Also eiern wir vorsichtig über die Eisplatten und passen auf, dass Mirek nicht stürzt. Raus auf die Felder können wir auch nicht mehr - die Schneewehen sind so hoch, dass Basset Mörfi steckenbleibt. Die Setter haben riesen Schneebälle im Fell und können irgendwann die Beine nicht mehr heben, Mázli kämpft auf seinen 3 Haxn auch mit dem Schnee (allerdings ohne sich beeindrucken zu lassen) und Fetisha hasst Schnee - sie möchte dann am liebsten keinen Schritt vor die Tür gehen, sondern am warmen Ofen vom fernen Afrika träumen.

Mirek ist übrigens die Fäden los - alles ist prima verheilt und es geht aufwärts. Wir arbeiten am Muskelaufbau.  
 
23.01.10

Nachdem uns nun seit Dienstag dieser blöde Norovirus fest im Griff hatte - ganz ehrlich: Mittwoch habe ich ernsthaft geglaubt, ich müsse das Zeitliche segnen - nun endlich der nächste Tagebucheintrag. Trotz allem lief der Betrieb hier weiter - musste weiterlaufen! Rudi hat sich einen Wolf bei den Gassirunden gelaufen, der ganze Laden musste mehrfach desinfiziert und Anrufe entgegengenommen werden, der Wasserkocher lief auf Hochtouren (ich kann keinen Tee mehr sehen, geschweige denn trinken) und Donnerstag hatte Mirek seine große OP. Freitag konnte ich ihn abholen - und sofort begann sein ganz spezielles Trainingsprogramm. Der Wäscheberg ist auch nicht kleiner geworden und ich habe mal wieder gemerkt: Ich kann es mir einfach nicht leisten, krank zu werden ...

Mirek hat seine OP wirklich gut überstanden. Er benutzt alle 4 Beine, hat natürlich große Schmerzen - vermute ich, denn zeigen tut er sie nicht - Indianer kennen keinen Schmerz! Wir versuchen ihn nun ein wenig ruhig zu halten, aber erzählt das mal einem knapp einjährigen Setter. Auf dem kleinen Rehaspaziergang heute morgen hat er mir doch wirklich glaubhaft weis machen können, ich könne ihn wieder an die Schleppleine nehmen - nun ja, seine Bitte wurde nicht erhört.

Und täglich grüßt das Mörfitier: Mörfi hat sich zum Godfather des Rudels hochgearbeitet - der Bub erfindet die Beschreibung von sozialen Kompetenzen komplett neu. Als ich Mirek nach Hause gebracht und in mein Büro, das immer mal wieder als Krankenzimmer herhalten muss, gesetzt habe, war Mörfi total von der Rolle und wollte unbedingt zu seinem Ziehsohn. Und wenn sich Mörfi einmal etwas in den Kopf gesetzt hat und sein zartes Bassetstimmchen, das irgendwie wie eine Mischung aus Caruso, Bruce Springsteen und Meat Loaf klingt, erschallen läßt  ... also habe ich ihm seinen Willen gelassen. Das war vielleicht eine Wiedersehensfreude mit innigen Küssen und Ohrenschlecken auf beiden Seiten. Als er mitgekriegt hat, was Mirek da eigentlich für eine große OP Naht am Bein hat, hat er geschrien und gejammert und geklagt - Mirek hat ja kaum einen Kommentar dazu abgegeben und aufgrund der Geräuschkulisse hätte jeder vermutet, dass Mörfi die schlimme OP gehabt hätte.. Dann hat er sich zu ihm gelegt und hat seitdem die Krankenwache übernommen. Und wenn ich ihm erklären könnte, wie das mit der Reha funktioniert, würde er das wohl auch noch machen.

19.01.10

Heute kam eine Mail von Astrid von der Molosser Vermittlu
ngshilfe mit der Geschichte des kleinen Til - eine Geschichte, die auch mir den Atem verschlägt und ich habe ja nun schon wahrlich einiges in meinem Tierschutzleben gesehen. Til ... mitten in Deutschland und sein Besitzer will ihn zurück. Meine Bitte - verteilt Tils Geschichte und greift dem Tierschutzverein Demmin unter die Arme, schreibt an das Gericht, bei dem der Fall des kleinen Til verhandelt wird, um das öffentliche Interesse zu bekunden.
http://www.molosser-vermittlungshilfe.de/aktuelles/besitzer-verstuemmelt-doggenbaby-und-klagt-jetzt-auf-herausgabe/
18.01.10

Wenig los zur Zeit in der Setterburg - der alltägliche Wahnsinn hat uns fest im Griff und wir kommen neben Job und Hundebetreuung zu so ziemlich gar nichts mehr. Der riesen Wäscheberg im Bad beweist es .... ich glaube, so langsam brauche ich eine Haushaltshilfe.
Klein-Mirek's Endbefund ist da - 2 Tierärzte, eine Meinung. Habe ich ja auch eher selten. Am Donnerstag hat er seinen OP Termin. Rechts muss der Oberschenkelhalskopf entfernt werden, links hat er leichte HD und sollte damit gut leben können. Danach geht es gleich in die Physiotherapie. Daumendrücken der Tagebuchleser könnte an dieser Stelle nichts schaden - und vielleicht gibt es auch auch den einen oder anderen, der Mirek mit einer kleinen Spende in seine OP und Reha Kasse unter die Hüften greifen möchte.

Tierfreunde Niederbayern e.V.
Spendenkonto: Nr. 30 71 71 5 bei Sparkasse Vilsbiburg, BLZ 743 500 00, Verwendungszweck "Mirek"
 
12.01.10

Der Tierschutzhund ist ja nun vielseitig einsetzbar - so auch Basset Mörfi. In den letzten Tagen gab es bei uns viel Schnee. Heute morgen um 5.30 Uhr auf dem Spaziergang hat Mörfi brav mit seiner breiten Heldenbrust die Gehwege freigeschoben. Ich überlege ernsthaft, ob ich eine Rechnung bei der Stadtverwaltung einreiche.

10.01.10



Gestern gab es einen Neuzugang hier in Siegenburg - der kleine English Setter aus der Toskana ist bei uns angekommen. Ein netter Bub, zierlich, fröhlich und super gut gelaunt. Von einem Hüftschaden will er selbst nichts wissen. Wir haben ihn Mirek genannt. Jetzt machen wir erstmal einen Termin bei einem Spezialisten und wenn er zwei neue Hüften braucht, dann soll es so ein - er kriegt seine Chance, das habe ich ihm versprochen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass wir dann wirklich dringend finanzielle Hilfe und Unterstützung brauchen werden.



Und Papir Bertalan hat neue Fotos geschickt - vom Winterspaziergang. Der dreht richtig auf. Für den alten Knaben freue ich mich riesig ... Danke an Simone und Gunnar!



07.01.10

OK - ich nehms zurück: Nicht alle lieben Mörfi. Unser Bub hatte heute seinen großen Generalsanierungstermin - Zähne wurden gerichtet und gezogen, die störende Warze am Auge entfernt und er wurde gleich kastriert. Im Vorfeld hatte er aber beschlossen, die Tierärztin lieber gleich in der Luft zu zerreißen. Ich kann mir vage vorstellen, dass sie ihn nun nicht mehr liebt. Aber die OP hat er super überstanden.

05.01.10

Ab und zu gibt es den Zeitpunkt, da müssen die Hunde sich bei mir das Futter auch mal verdienen - will heißen, ich nehme sie mit in die Arbeit. Nun arbeite ich in einer Einrichtung für psychisch kranke Menschen und da geht es schon einmal richtig zu - also muss ich mir im Vorfeld überlegen, welchem Kandidaten ich das zutrauen kann. Diesmal hat es den Mörfi getroffen. Mörfi ist so cool, hinter dem schneit es, wenn er läuft. Es gibt nichts, was ihn auch nur ansatzweise aus der Ruhe bringen kann. Mörfi hat den Arbeitstag dann auch für eine riesige Willkommensparty gehalten, er schwänzelte sich durch die Leute, nahm hoheitsvoll die Huldigungen der Masse entgegen (sprich: ließ sich ständig ausgiebig die Wampe kraulen) und ich möchte nicht wissen, wie viele Wurstsemmeln heimlich den Besitzer gewechselt haben. Als ich den alten Knaben so beobachtete, wurde mir erst so richtig bewußt, was für ein Potential Mörfi eigentlich hat - er ist der geborene Therapiehund! Durch seine Art nimmt er jedem die Angst, er verbreitet ständig Fröhlichkeit - kurz: Alle lieben Mörfi! Er hat so viele soziale Kompetenzen, dass so mancher Mensch davon nur träumen kann. Gut gemacht, mein kurzbeiniger alter Freund!
Fetisha taut immer mehr auf - das Mädel hat diverse Traumata aus ihrer Vergangenheit zu bewältigen und sie arbeitet fleißig daran. Sie wird immer offener und fröhlicher - und, ganz ehrlich: Es tut mir gut, das zu sehen!
01.01.10

Ein gutes neues Jahr!
Silvester war wirklich der Hammer bei uns - es wurde so viel geknallt, wie schon seit Jahren nicht mehr. Und die Hunde? Die haben den Lärm komplett verpennt - so als gäbe es nichts normaleres auf der Welt. Wenn ich mir überlege, dass sich der Bourbon vor 2 Jahren so gefürchtet hat, dass er sich um 2 Minuten nach 12 glatt eingebieselt hat und wir mit fröhlichem Wischen ins neue Jahr geschlittert sind. Diesmal war er die Ruhe in Person. Gut so .....


31.12.09

Unsere schüchterne Schönheit Fetisha hat heute bewiesen, dass sie wirklich afrikanisches Blut in sich trägt. Meine Freundin Suse ist zu Besuch und hat auf dem Couchtisch unbeobachtet eine große Tasse Tee stehen lassen. Fetisha hat sie ausgeschlappert - es war Roibushtee.
 

25.12.09

Frohe Weihnachten! Jetzt muss ich mich aber doch endlich für die vielen netten Weihnachtsmails, Gästerbucheinträge bedanken - ich bin leider (noch) nicht dazu gekommen, alle persönlich zu beantworten. Aber ich habe mich riesig gefreut, von so vielen "alten" Schützlingen zu hören - das gibt mir die Kraft, die ich brauche!

Heute habe ich es endlich mal geschafft, ein Fotoshooting mit den Neuen zu machen - das Ergebnis sieht man auf der Vermittlungsseite. Beim Mörfi bin ich fast verzweifelt und habe mich zu solchen Äußerungen wie "Sapperlot! Für den Mörfi braucht man bei der Länge ja schon ein Weitwinkelobjektiv!" hinreißen lassen.

Und hier die Auflösung, was ein Knödel ist - das ist also das Knödelchen, das eigentlich Knédli heißt, noch mit einem Bild aus Ungarn. Eine winzig kleine alte entzückende Dackelmixhündin. Mal ganz ehrlich: Wer wird diesen Augen schon widerstehen können? Irina hat neue Fotos samt Beschreibung für nach Weihnachten versprochen.



 
Die Hunde sind übrigens der Meinung, dass wir in Zukunft nur noch eine Küche mieten müssen und auf den Rest der Wohnung pfeiffen können.




22.12.09

Heute morgen hatte ich eine traurige Nachricht im Briefkasten. Unsere alte Matahari hat sich aufgemacht zum Regenbogen. Ich weiß noch, wie ich im März 2008 zu Hanne und Michael gesagt habe "Wahrscheinlich ist es nur für ein paar Monate - Mata ist in wirklich keinem guten Zustand.". Und ich weiß auch noch, was sie geantwortet haben: "Dann sind es nur ein paar Monate, aber das hat sie schließlich verdient.". Nun, Mata hat immerhin ein und eindreiviertel Jahr daraus gemacht ... und als Hanne und Michael sie abgeholt haben, waren sie vom ersten Augenblick an ganz entsetzlich verliebt in eine wunderlich-wundervolle alte Dackelschrulle. Von ganzem Herzen möchte ich den beiden danken. Sie haben ein großes Wunder für uns alle möglich gemacht! Hier noch ein Bild, das Hanne von Mata und ihrem Kumpel Charlie gemacht hat:




Und es gibt Sachen, die verstehe ich nicht wirklich:




Seit 4 Monaten lebt ein kleiner entzückender Beaglemix, der Mázli bei uns - ein entsetzlich verschmuster Bub, lustig und fröhlich. Mázli hatte seit er bei uns lebt nur eine sehr halbherzige Anfrage - die Dame hat sich dann auch nie wieder gemeldet, denn sie wollte einen wirklich ganz armen Hund und das ist Mázli nunmal, trotz 3 Beine überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Jeder, aber wirklich jeder, der uns besucht hat, war entzückt von Mázli und seiner höflichen und freundlichen Art - aber trotzdem interessiert sich niemand für ihn. Es gibt wirklich Sachen, die ich einfach nicht verstehe .... schaut euch den Buben doch mal an:



19.12.09

Die Ungarn haben sich ein Loch in die Mütze gefreut über die vielen Geschenke, die wir heute beim Wintereinbruch in Österreich übergeben haben. Alles Dinge, die sie wirklich gut gebrauchen können. Nebenbei war gleich "Großkampftag" in Siegenburg und 3 neue Hunde haben Einzug gehalten. Ein Mörfi (kultige Schreibweise, ich weiß), eine unglaubliche Fetisha und ein Knödel. Was ein Knödel ist? Ihr werdet es in den nächsten Tagen erfahren .... das Knödelchen ist übrigens gleich mit meiner Kollegin Irina auf Pflege verschwunden ....


13.12.09

Weihnachtsfeier der Tierfreunde, in einem kleinen Kreis - sehr gemütlich, mit Diavortrag, Livemusik, Tombola und damit auch die richtige Stimmung aufkam, hatte es am Tag vorher geschneit. Wir danken Claudia und Colin für die herzliche Aufnahme bei sich zu Hause.
Die Gäste hatten tief in die Taschen gegriffen - und jede Menge Geschenke für die Ungarn dabei. Einen Tag vorher hatte ich noch Gabi gegenüber am Telefon getönt "Klar, bring ruhig die Ebay Sachen mit, ich habe jetzt ja ein größeres Auto, da kriegen wir die schon unter." Und was war? Innerhalb von einer guten Stunde war mein Auto bis unter die Dachkante beladen und Gabi durfte einen Teil ihrer Kisten wieder mit nach Guntersdorf nehmen .... da hat mans mal wieder: Egal, wie groß das Auto ist, es ist dann doch immer zu klein. Aber die Ungarn werden sich freuen .... am Samstag dieser Woche geht alles auf die große Reise.
Und Klein-Èomer ist abgeholt worden und nach München gezogen - die Familie wird viel Freude an unserem kleinen Lausbuben haben.

 
12.12.09

Was macht man, wenn man einen jungen Setter hat, der natürlich gerne viel rennen würde, es aber nicht darf, weil ihm ein Vorderbein fehlt? Ein Dilemma? Nicht wirklich - man geht einfach mit ihm zur Schwimmtherapie, wo er sich auspowern kann. Danke an Iris und Volker für die wunderschönen Paddy Fotos, von denen wir euch ein Beispiel nicht vorenthalten wollen. Ich habe mich riesig gefreut, unseren Buben so zu sehen!


 
10.12.09

Auch heute sind wieder 2 Pakete für Ungarn angekommen - Hanne und Michael L. haben viele nützliche Weihnachtsgeschenke für die Hunde eingepackt und Erika L. hat 2 dicke wunderschöne Hundemäntel selbst genäht - einen in Doggengröße und einen für einen Vizsla - die beide garantiert Leben im kalten Ungarn retten werden. Tausend Dank!
 
07.12.09

Ein Freudentag für Ex-Dickerchen-Beaglemix Mázli. Er hat heute hochoffiziell seine Diät beendet, ist wieder rank und schlank. Gefeiert hat er - mit einer Scheibe Wurst!
 
05.12.09

Norbert und Petra Gwosdek haben uns zwei riesige Pakete geschickt - mit Sachen für Ebay, Sachspenden für Ungarn, Medikamente fürs Tierheim .... alles, was wir gut gebrauchen können. Als ich die Pakete ausgepackt habe, wurde ich von einer Meute neugieriger Hundenasen begleitet. Mázli und Èomer haben sich postwendend 3 Bälle aus dem Paket unter den Nagel gerissen - Spielzeug, das eigentlich für Ungarn gedacht war. Ich habe natürlich sofort bei den Gwosdeks gebeichtet und bekam folgende Antwort: "Und die Bälle waren sicher kein Diebstahl, sondern Schnautzenraub - und der wird nicht geahndet." Noch mal Glück gehabt .... und überhaupt läuft unsere kleine Sammelaktion für die Ungarn recht gut. Hier sind diverse Pakete mit Leckereien, Spielzeug, Decken, Geschirren, Leinen und sogar 2 dicken Hundemänteln angekommen - tausend Dank an dieser Stelle an alle Spender!

 
 

 
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